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FCA-Trainer Sandro Wagner: Fünf Schlüsselaufgaben für eine erfolgreiche Saison

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Diese fünf Aufgaben warten auf FCA-Trainer Sandro Wagner

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    In der Nationalmannschaft fungierte Sandro Wagner als Co-Trainer, beim FC Augsburg trägt er als Cheftrainer die Verantwortung.
    In der Nationalmannschaft fungierte Sandro Wagner als Co-Trainer, beim FC Augsburg trägt er als Cheftrainer die Verantwortung. Foto: Witters

    Noch ist er nicht da. Erst in rund einem Monat wird Sandro Wagner offiziell beim FC Augsburg die Arbeit aufnehmen. Zugleich darf davon ausgegangen werden, dass der künftige Trainer des Fußball-Bundesligisten längst in die Planungen der nächsten Saison eingebunden ist. Alles andere wäre fahrlässig, schließlich werden dieser Tage Weichen gestellt. Welcher Spieler soll bleiben? Welcher soll gehen? Wie groß soll der Kader sein? Wie viele Verteidiger, Mittelfeldspieler und Angreifer sind für die präferierte Grundordnung nötig? Wagners Verpflichtung verknüpften die Verantwortlichen um Geschäftsführer Michael Ströll mit Erwartungen. In etlichen Bereichen soll sich die Mannschaft verbessern.

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    Die Spielweise

    In der Fußball-Bundesliga verfügen die wenigsten Mannschaften über die spielerischen Qualitäten, den Gegner mit dominantem Ballbesitz zu bezwingen. Lediglich Top-Teams wie der FC Bayern München oder Bayer Leverkusen finden mit ihren exzellenten Einzelkönnern auf engstem Raum Lösungen. Ex-Trainer Jess Thorup predigte zunächst sein „offensives Mindset“, rückte aber davon ab, weil er die Stärken seiner Mannschaft im Verteidigen sah. Destruktiver Defensivfußball war ein Grund für die Trennung. Niemand wird erwarten, dass sich Wagners Team brasilianisch durch Abwehrreihen kombiniert. Vielmehr soll der FCA weniger fremdbestimmt und passiv agieren. Die Idee: Wer aktiver auftritt (mehr intensive Läufe, mehr Sprints), steigert automatisch die Attraktivität.

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    Der Nachwuchs

    Der FCA hat über die Jahre Millionen in sein Nachwuchsleistungszentrum gesteckt. Diese Investition soll sich mittelfristig lohnen. In der jüngeren Vergangenheit konnte der Bundesligist seine größten Talente nicht halten, so verließen beispielsweise Dzenan Pejcinovic (VfL Wolfsburg), Dikeni Salifou (Werder Bremen) oder Franjo Ivanovic den FCA. Letzterer spielt inzwischen beim belgischen Erstligisten Union Saint-Gilloisse, ist dort Torjäger, hat vor kurzem die Meisterschaft gewonnen und spielt künftig in der Champions League. Außerdem ist er kroatischer Nationalspieler mit einem Marktwert von acht Millionen Euro. Damit sich solche Szenarien nicht wiederholen, sollen Eigengewächse mehr Einsatzzeit erhalten. Aktuell sind dies Noakhai Banks, Mert Kömür und Henri Koudossou.

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    Die Torgefahr

    Wird im modernen Fußball versucht, die Torgefahr anhand von Daten zu ermitteln, landet man schnell beim xG-Wert. xG ist die Abkürzung für „Expected Goals“. Anhand der Schussposition, des Gegnerdrucks, der Gegenspieler oder des Winkels zum Tor wird abgeleitet, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Treffers ist. Wer also viele Torabschlüsse aus kurzer Distanz verbucht, dessen Chancen auf einen Treffer steigen ungemein. Kurzum: Der xG-Wert dokumentiert, wie nah eine Mannschaft einem Treffer kam. In der abgelaufenen Saison wies der FCA in der Bundesliga den schlechtesten Wert aller Klubs auf. Dass er dennoch 43 Punkte holte, war allein der Abwehrarbeit und Effektivität zuzurechnen. Am Saisonende hatten mit dem VfL Bochum (33) und St. Pauli (28) nur zwei Teams weniger Treffer erzielt als der FCA (35). Mehr Tore – eine Aufgabe für den ehemaligen Stürmer Wagner.

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    Die Konstanz

    Wie schon unter seinen Vorgängern zu beobachten, scheiterte der ehemalige Trainer Thorup unter anderem an fehlender Konstanz. Zwar gab es während dessen Wirkens Phasen, in denen der FCA Siege aneinanderreihte oder Rekorde aufstellte – so blieb der Klub in elf Spielen am Stück ohne Niederlage –, zugleich musste Augsburg tiefe Täler durchwandern. Gerade in den Schlusssequenzen einer Spielzeit war ein Spannungsabfall zu beobachten, der eine bessere Platzierung zunichtemachte. Auffällig dabei: Sobald die Mannschaft den Klassenerhalt erreicht hatte, kam sie nicht mehr an ihre Leistungsgrenze heran. Wer konstant seine Leistung abruft, steht weniger unter Druck und kann sich mal ein, zwei schlechtere Spiele erlauben – ohne dass er in den Krisenmodus schalten muss.

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    Der Tabellenplatz

    Geschäftsführer Michael Ströll hat seine Erwartung vor der vergangenen Saison in Worte gegossen. „Wir wollen so ambitioniert wie möglich sein und mal wieder Außergewöhnliches schaffen.“ Frühzeitig die Klasse zu halten, sei eine erste Etappe. „Aber wir wollen uns nicht limitieren.“ Ein Grund für die Trennung von Sportdirektor Jurendic war, dass der Schweizer sich im Soll sah, Ströll aber den verpassten Chancen nachtrauerte. In den beiden zurückliegenden Spielzeiten verpasste der FCA einen Platz in der oberen Tabellenhälfte. So verschlechterte er etwa seine Position in der Verteilung der TV-Gelder. Zugleich sind Vereine wie Werder Bremen, der SC Freiburg oder Mainz 05 sportlich vorbeigezogen. Mit diesen Klubs sah sich der FCA mal auf Augenhöhe. Das Wagnis mit Wagner ist Ströll eingegangen, um seiner Erwartung näherzukommen.

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    1 Kommentar
    Norbert Hübner

    Eine volle to-do-Liste, die da auf den neuen Coach Sandro Wagner wartet...dann darf man aber nicht mal eine Gedanken daran verschwenden, auf die von Mönchengladbach kolporierten Tauschgedanken Neuhaus gegen Claude-Maurice, einzugehen. Ein Freigeist und Kreativspieler par exellence, gegen einen schon seit längerem in der Entwicklung stehengebliebenem "Fohlen" vom Bökelberg. Ein Verscherbeln von Tafelsilber verbietet sich ja nicht nur im Fußball, aber diese Aktion wäre fahrlässig. Nobby Die Stimme der Rosenau

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