Rexhbecaj, Mazraoui und Gouweleeuw: Namen sind auch Glückssache
Viele Bundesligaspieler tragen Namen, die sich sämtlichen Orthographie- und Ausspracheprinzipien zu entziehen scheinen. Vor allem einige Klubs tun sich hervor.
Es gibt eine Sache, die Journalisten, Stadionsprecher und Zeugwarte gleichermaßen fürchten: Namen. Wir reden natürlich nicht von den Maiers, Hubers und Müllers dieser Welt. Sondern von jenen Eigennamen, die sich sämtlichen Orthographie- und Ausspracheprinzipien zu entziehen scheinen. Zumindest gefühlt scheint die Anzahl dieser Problemfälle seit Jahren zuzunehmen – und sich meist auf einige Bundesligaklubs zu konzentrieren. Es gab die Fraktion der Georgier in Freiburg um Iashvili, Tskitishvili und Kobiashvili. Später trieben Pierre-Emerick Aubameyang und Henrikh Mkhitaryan nicht nur die BVB-Offensive voran, sondern auch die Dortmunder Trikotbeflocker in die Verzweiflung.
Und jetzt? Die Einkaufstour in diesem Sommer hat den Kader des FC Bayern verbessert – zugleich gibt es aber feine Unterschiede, wie man etwa die französische und niederländische Variante des Vornamens Matthias zu Papier bringt. Zu sehen ist das bei Mathys (ein t, dann eine ys-Konstruktion) Tel und Matthijs (Doppel-t, dann h und ein i vor dem j) de Ligt. Ach ja: Ausgesprochen wird Letztgenannter übrigens "de Licht". Bei Noussair Mazraoui, dem neuen Rechtsverteidiger des FCB, stellt sich so mancher Journalist nur noch die Frage: Warum hat da nicht auch noch ein e Platz gefunden? Sind ja auch sonst alle Vokale dabei.
Beim FCA ist Jeffrey Gouweleeuw der Schrecken aller Kommentatoren
Zum Endgegner für Kommentatoren und Stadionsprecher hat sich in den vergangenen Jahren aber der FC Augsburg entwickelt. An jedem Wochenende gibt es neue Varianten bei der Aussprache des FCA-Kapitäns Jeffrey Gouweleeuw zu hören (Chau-we-le-hu kommt der Wahrheit sehr nahe). Man hat sich daran gewöhnt, wie man Uduokhai und Gikiewicz schreibt. Um dem Ganzen aber noch die Krone aufzusetzen, ist Augsburg kürzlich nochmals auf dem Transfermarkt aktiv geworden und hat Elvis Rexhbecaj verpflichtet. Das ist der (Vor-)Name mit dem höchsten Rock ‘n‘ Roll-Faktor der Liga – und zugleich der (Nach-)Name, der keinerlei Tedesco-Regeln mehr zu folgen scheint. Jedenfalls soll an dieser Stelle ein für alle Mal klar sein, wie man den neuen Spieler des FCA ausspricht: Rex-be-tschai.
Immerhin: Es gibt sie noch, die für deutsche Ohren, Zunge und Finger vertrauten Namen. Auch im FCA-Kader. Zum Beispiel Arne Mayer. Ne, der schreibt sich ja Meier. Oder war’s doch Maier?
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