Noch ist die Bundesliga-Rückrunde voll im Gange, doch eines steht jetzt bereits fest: In der kommenden Spielzeit wird der FC Augsburg seine Saison nicht im Rosenaustadion, wie es zuletzt zu einer guten Tradition geworden ist, eröffnen. Denn dort wird erstmals nach 18 Jahren der Rasen wieder erneuert.
Rosenaustadion: Das einjährige Rispengras stört die Regionalliga-Fußballer
Ein Störenfried hat sich so massiv ausgebreitet, dass man jetzt handeln muss. „Poa annua“ heißt der nicht erwünschte Gast. Das einjährige Rispengras ist also der große Feind der Regionalliga-Fußballer des FC Augsburg II und des TSV Schwaben. Darum handelt jetzt das Sport- und Bäderamt: „Die Durchsetzung der Rasendeckschicht mit Poa annua ist eine nicht zu vermeidende Entwicklung bei der Nutzung von Sport-Naturrasen, die inzwischen zu einer stark verminderten Tritt- und Scherfestigkeit des Rosenau-Rasens geführt hat. Durch die jährlich durchgeführten Greenkeeping-Maßnahmen kann diese Entwicklung nur verzögert werden. Der Rosenau-Rasen wurde 2007 verlegt und hat damit ohnehin bereits enorm lang funktioniert.“
FC Augsburg: 2007 wurde ein Rasenheizung in das Rosenaustadion eingebaut
Als das letzte Mal im Rosenaustadion der Rasen erneuert wurde, da war der FC Augsburg ein Jahr zuvor in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Um den Anforderungen gerecht zu werden, musste dann eine Rasenheizung installiert werden. Das war 2007. Der Trainer hieß damals Rainer Hörgl, der Manager Andreas Rettig. Im Mittelfeld zog Mourad Hidouad die Fäden, vorne sorgten Michael Thurk und Imre Szabcis, der jetzige Offensiv-Trainer des FCA, für Tore.
18 Jahre später sind die Heizschlangen der Rasenheizung immer noch verlegt, doch es gibt längst keinen Heizkessel mehr, der die Rasenheizung betreiben könnte. Der wurde schon vor Jahren ausgebaut, nach dem der Contracting-Vertrag ausgelaufen war.
Materialkosten im alten Augsburger Stadion belaufen sich auf rund 7.500 Euro
Sofort nach Saisonende, so informiert das Sport- und Bäderamt, geht es los. Der Rasen wird aber nicht komplett ausgetauscht und dann durch Rollrasen ersetzt, sondern die Deckschicht wird abgefräst. Im Anschluss wird die Rasentragschicht mit Quarzsand abgemagert und vollständig neu angesät. Die Materialkosten belaufen sich auf rund 7500 Euro. Die Arbeits- und Maschinenleistung erfolgt in Zusammenarbeit der Greenkeeping-Teams des Sport- und Bäderamtes und der FCA-Profiabteilung. Der FCA stellt vor allem seine Maschinen und, wenn notwendig, auch sein Personal kostenfrei zur Verfügung. Hätte die Stadt die Arbeiten fremdvergeben, wären die Kosten zwischen 20.000 und 30.000 Euro gelegen.
Das Feld muss zwischen acht und zwölf Wochen gesperrt werden
Einen Haken hat die Sache. Das Feld muss acht bis zwölf Wochen gesperrt werden. Solange dauert es, bis der Rasen nachgewachsen ist. Darum können die Profis in diesem Sommer im Rosenaustadion auch kein Testspiel abhalten. Das wurde zuletzt zur festen Institution. Im Juli hatte der FCA gegen den TSV Schwaben vor 2500 Zuschauern mit 3:0 gewonnen.
FCA II und dem TSV Schwaben droht die Relegation
Denn noch steht nicht einmal fest, wann die Regionalliga-Fußballer, die am 22. Februar nach der Winterpause wieder in den Punktspielbetrieb einsteigen, ihre Saison beenden. Denn beide Mannschaften haben mit 25 Punkten den Klassenerhalt noch längst nicht sicher, die Relegation droht.
Auch die Augsburg Centurions sind betroffen
Darum hat die Stadt den American Footballern der Augsburg Centurions auch die Nutzung des Rosenaustadion für wenigstens ein Testspiel nach der regulären Saison untersagt. „Die beteiligten Fußballvereine hatten sich mit Blick auf drohende Relegationsspiele, bei denen das Risiko einer beschädigten Rasenfläche nicht in Kauf genommen werden kann, schließlich gegen ein American-Football-Testspiel im Anschluss an die Regionalligasaison entschieden“, begründet die Sportverwaltung die Absage. Den Centurions wäre ein wenig „Poa annua“ im Rasen sicher egal gewesen.
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