Letztlich kommt dieser Wechsel nicht mehr überraschend daher. Irgendwie war längst klar, dass Patric Pfeiffer beim FC Augsburg keine Zukunft mehr haben würde. Der bullige Abwehrspieler war in der vergangenen Saison gleich zweimal verliehen: erst zum Schweizer Erstligisten Young Boys Bern, in der Rückrunde zum Zweitligisten SC Magdeburg. Nun unternimmt er einen Neustart, versucht an alter Wirkungsstätte seine Karriere wieder in Schwung zu bringen. Der 25-Jährige kehrt zu Darmstadt 98 zurück. Mit dem Zweitligisten war er vor zwei Jahren in die Bundesliga aufgestiegen, ehe er sich dem FCA anschloss.
Eine Liga tiefer, im gewohnten Umfeld möchte Pfeiffer zu alter Stärke zurückfinden und Erfolge der Vergangenheit wiederholen. Schon von 2019 bis 2023 spielte Pfeiffer für den SVD, ehe er nach Augsburg gewechselt war. Für den FCA bestritt der 25-Jährige lediglich zwölf Pflichtspiele. „Für mich fühlt es sich ein bisschen an, als würde ich nach Hause kommen“, sagte Pfeiffer. Er könne es kaum erwarten, mit seinen alten und neuen Teamkollegen loszulegen. „Wir standen schon länger im Austausch und sind happy, dass die Verpflichtung nun geklappt hat. Auch, weil Patric trotz vieler anderer Optionen den klaren Wunsch geäußert hat, unbedingt nach Darmstadt zurückkehren zu wollen“, sagte SVD-Sportdirektor Paul Fernie.
Pfeiffer ist in Hamburg geboren, spielte in der Nachwuchsabteilung des HSV und bringt enorme physische Fähigkeiten mit. In der Bundesliga, in der Innenverteidiger noch stärker am Spielaufbau beteiligt sind, offenbarte er manche Schwäche. Der FCA verfolgt im Abwehrzentrum andere Pläne, mit Chrislain Matsima, Jeffrey Gouweleeuw, Cedric Zesiger, Keven Schlotterbeck und Noakhai Banks fühlt er sich bestens aufgestellt.
Geschäftsführer Michael Ströll möchte mehr Qualität und weniger Quantität
Geschäftsführer Michael Ströll arbeitet derzeit daran, den Kader einerseits zu verstärken, andererseits zu reduzieren. Mehr Klasse statt Masse – so das Motto. Am Donnerstag hatten die Augsburger die Verpflichtung von St. Paulis Elias Saad verkündet, nach Informationen von RevierSport soll Elversbergs Robin Fellhauer zeitnah als weiterer Neuzugang folgen. Informationen unserer Redaktion bestätigen das.
Mit Pfeiffer streicht er einen Spieler von der Gehaltsliste. „Patric ist mit dem Wechselwunsch an uns herangetreten. Deswegen haben wir eine Lösung gesucht, die für alle Seiten passt“, so Ströll. „In Darmstadt hat Patric die Möglichkeit, an seine erfolgreiche Zeit anzuknüpfen.“ Für den FCA dürfte sich Pfeiffers Transfer nicht nur aufgrund eingesparten Gehalts lohnen. Geholt hatte der Klub den Spieler ablösefrei, jetzt soll Darmstadt Medienberichten zufolge 700.000 Euro bezahlen.
Gesucht wurde nicht nur ein Abnehmer für Pfeiffer, zugleich steht mit Maximilian Bauer ein weiterer Abwehrspieler vor einem Abschied. In der Vorrunde kam der Innenverteidiger noch in der Fußball-Bundesliga zum Einsatz und absolvierte elf Spiele für den FCA. In der Winterpause ließ sich der 25-Jährige in die zweite Liga zum 1. FC Kaiserslautern verleihen. Dort stieg er sogleich zum Stammspieler auf. In Augsburg steht er im Ranking der Innenverteidiger an letzter Stelle. Entsprechend hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Bauer – er besitzt einen Vertrag bis Ende Juni 2027 – ein weiteres Mal verliehen oder endgültig verkauft wird.
Irvin Cardona wechselt zu AS St. Etienne
Vor Pfeiffer hatte der FCA bereits Lösungen für seine bisherigen Leihspieler Irvin Cardona (AS St. Etienne/2,5 Millionen Euro Ablöse) und Torhüter Marcel Lubik (Gornik Zabrze/Leihe) gefunden. Nicht geklärt ist somit die Zukunft der Rückkehrer Dion Beljo (Rapid Wien), David Colina (Vejle BK), Lasse Günther (Karlsruher SC) und Tim Breithaupt (1. FC Kaiserslautern).
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