Das Kapitel Rubén Vargas ist beim FC Augsburg nach fünfeinhalb Jahren nun endgültig beendet: Wie der FCA mitteilte, ist der Wechsel zum FC Sevilla in trockenen Tüchern. Beim spanischen Erstligisten hat der Schweizer Nationalspieler einen Vertrag bis 2029 unterschrieben. Der Wechsel hatte sich zuletzt schon angedeutet. Augsburg erhält für den Transfer des 26-Jährigen noch eine Ablösesumme von 2,5 Millionen Euro, die durch etwaige Boni auf 3,5 Millionen Euro anwachsen kann. Damit erhält der Verein noch eine Ablösesumme: Im Sommer hätte Vargas, der schon angekündigt hatte, seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen, ablösefrei gehen können.
Ruben Vargas geht nach Sevilla: Schadenbegrenzung beim FCA
Es ist kein Geheimnis, dass der FC Augsburg im Sommer auf eine deutlich höhere Ablösesumme für den damals schon abwanderungswilligen Spieler spekuliert hatte. Nach einer starken EM mit der Schweiz mit jeweils einem Tor und einer Vorlage hätte Vargas über zehn Millionen Euro einbringen sollen - ein Angebot erreichte Augsburg damals aber nicht. Nun gibt es immerhin noch eine Transfereinnahme für den Offensivspieler, gewissermaßen ist der Wechsel nach Sevilla aus finanzieller Sicht eine Schadensbegrenzung. Der Versuch, mit Vargas den Vertrag nochmal zu verlängern, scheiterte. FCA-Sportdirektor Marinko wird in der Stellungnahme des Vereins wie folgt zitiert: „Wir hätten den Vertrag von Ruben gerne schon vor den vergangenen Transferperioden verlängert. Ruben hat uns aber mitgeteilt, dass er seinen Vertrag nicht verlängern möchte. Da wir auch eine wirtschaftliche Verantwortung für den Klub tragen, haben wir gemeinsam nach einer Lösung gesucht, die für beide Seiten sinnvoll ist.“ Im vergangenen Winter lag dem FCA ein Angebot des AC Florenz vor. Die beiden Vereine waren sich damals einig - der Spieler wollte aber hinsichtlich der EM in Augsburg bleiben.
Das einzige Vargas-Tor der Saison brachte den FC Augsburg ins Pokal-Viertelfinale
Für Vargas dürfte das vergangene halbe Jahr ebenfalls nicht direkt nach Wunsch verlaufen sein: Um den Verein zu wechseln, wechselte er mehrfach den Berater. Das Wechseltheater und der späte Trainingsstart nach der EM hemmten ihn sichtlich, danach fiel er wegen einer Verletzung aus. Seine sportlich überschaubare Bilanz: Acht Bundesligaspiele ohne Tor, der letzte Startelfeinsatz datierte vom 28. September gegen Leipzig. Im Pokal kam er auf zwei Einsätze, in denen ihm nur eines, dafür ein sehr wichtiges Tor gelang: Im Achtelfinale gegen KSC traf er in der letzten Minute der Verlängerung zum 2:2, danach siegte Augsburg im Elfmeterschießen. Sein Marktwert brach dennoch um zwei Millionen Euro auf nun sieben Millionen Euro ein. Zu Hochzeiten im Sommer 2021 war der vom FC Luzern gekommene Vargas noch 13 Millionen Euro wert gewesen.
Beim FC Sevilla wird Vargas der sechste Spieler werden, der eine Vergangenheit in der Bundesliga hat. Bislang stehen schon Dodi Lukébakio (ehemals Hertha und Düsseldorf), Chidera Ejuke (Hertha), Djibril Sow (Frankfurt, Gladbach), Tanguy Nianzou (FC Bayern) und Ørjan Nyland (FC Ingolstadt, Leipzig) beim Klub aus Andalusien unter Vertrag.
Es ist ein Jammer, aber Vargas als schneller, offensiver und technisch filigraner Stürmer bekommt bei der Spielweise/System, die der FCA spielen muss, um in 1.Liga zu bleiben, nicht die Freiräume die er braucht um Tore zu erzielen.
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