Die Suche nach dem künftigen Sportdirektor könnte sich beim FC Augsburg noch hinziehen. Zwar hat der Fußball-Bundesligist einige Kandidaten im Blick, doch scheint es, als müssten sie sich erst noch von einem Engagement bei einem etablierten Erstligisten überzeugen lassen müssen. In knapp einem Monat steigt Trainer Sandro Wagner mit seiner Mannschaft ins Training ein. Bis dahin könnte ein Nachfolger für Sportchef Marinko Jurendic gefunden sein. Ebenso könnte der Posten jedoch noch unbesetzt sein. Denn, wie aus Vereinskreisen zu hören ist, man suche nicht die schnellste, sondern die beste Lösung.
Weiterhin besteht Interesse an Benjamin Weber, dem Geschäftsführer Sport des SC Paderborn. Empfohlen hat sich der 42-Jährige durch seine gute Arbeit in der zweiten Liga. Ferner blickt er auf einen interessanten Lebenslauf. Weber arbeitete lange im Trainerteam von Thomas Tuchel, war Videoanalyst in Mainz, Dortmund, Paris und beim FC Chelsea, mit dem er 2021 die Champions League gewann. Zu Webers Stärken soll die Mitarbeiterführung zählen, zudem soll er ein gutes Gespür dafür haben, junge Spieler zu entdecken und zu entwickeln.
Beim SC Paderborn generiert Weber hohe Transfererlöse
Derzeit deutet allerdings vieles darauf hin, dass Weber in Paderborn bleiben wird. Er hat betont, dass er seine Aufgabe in Paderbon noch nicht als erfüllt betrachte. In der Vergangenheit hat Weber wiederholt Angebote ausgeschlagen, zuletzt wollten der VfL Bochum und Hertha BSC Weber verpflichten. Dieser blockte aber ab. Zu Webers Stärken zählen Scouting und Kaderplanung. In Paderborn generierte er so hohe Transfererlöse. Zugleich mahnte er mehrmals an, dass man den Profietat erhöhen müsse, um langfristig höhere Ziele erreichen zu können. Mit dem beschränkten Paderborner Budget gerate man an Grenzen, ist von Weber zu hören.

Er gilt als ungemein loyal, hat bislang aber kein Bekenntnis zu seinem aktuellen Klub abgegeben. Sollte Webers geforderte Entwicklung nicht einsetzen, könnte er, wie viele Spieler und zuletzt Trainer Kwasniok, dem Ruf größerer Vereine folgen. Mit der Verpflichtung von Ralf Kettemann (Karlsruher SC/U19) hat Weber jüngst einen Nachfolger für Trainer Lukas Kwasniok (1. FC Köln) gefunden, einen wichtigen Posten besetzt und Weichen gestellt. Noch soll Weber kein Angebot des FC Augsburg vorliegen. Doch selbst wenn der Sportdirektor schwach würde, würde die Paderborner Vereinsführung mit allen Mitteln versuchen, den vertraglich Gebundenen zu halten.
Nils-Ole Book scheitert mit der SV Elversberg knapp in der Bundesliga-Relegation
Neben Weber bleibt Nils-Ole Book ein Kandidat beim FCA. Der 39-Jährige steht ebenfalls dafür, trotz finanzieller Nachteile gegenüber anderen Klubs sportlich große Erfolge zu feiern. Erst in der Relegation verpasste Book mit der SV Elversberg gegen den 1. FC Heidenheim knapp den Aufstieg in die Bundesliga. Auch in Elversberg unterlag ein Trainer den Verlockungen eines Erstligisten. Horst Steffen wechselte zu Werder Bremen. Doch auch in Elversberg ist mit Vincent Wagner (TSG Hoffenheim/U23) ein Nachfolger gefunden. Ausschließen lässt sich im Fußball nichts, aber die Wahrscheinlichkeit, Book nach Augsburg zu lotsen scheint gering. Nach dem verpassten Aufstieg betonte er im Saarländischen Rundfunk, er spüre eine „große Verantwortung, den Verein in die richtigen Bahnen mit zu lenken. Dabei zu helfen, dass sie auch nächstes Jahr erfolgreich Fußball spielen.“
Als mögliche Kandidaten wurden neben Weber und Book noch Alexander Rosen, 46, und Axel Schuster, 53, gehandelt. Doch sowohl Rosen, der beim englischen Zweitligisten FC Burnley im Hintergrund arbeitet, noch Schuster, der beim MLS-Klub Vancouver Whitecaps FC als Geschäftsführer die Geschicke leitet, sollen ein Interesse daran haben, sich dem FC Augsburg anzuschließen. Dass Manuel Baum, zuletzt im Nachwuchsleistungszentrum von RB Leipzig tätig, oder Marc Lettau, zuletzt Sportdirektor beim VfL Bochum, beim FCA den Posten des Sportchefs übernehmen, scheint ausgeschlossen. Deren Stärken liegen vornehmlich in der Kaderplanung sowie in der Entwicklung und Integrierung junger Spieler in einem Bundesligateam. In einer solchen Funktion könnten sie allerdings sehr wohl beim FCA landen.
Glaubt man den durchaus gut informierten Kommentatoren, hat Reuters Beraterstatus eher den Charakter eines "Gnadenbrotes". Von dem erwarte ich mir nichts. Bei den kolportierten externen Namen, fragt man sich, warum das nicht schon längst in trockenen Tüchern ist. Intern wüsste ich nicht, wer zum jetzigen Zeitpunkt das Zeug und das nötige Netzwerk für den Sportdirektor hätte. Zudem hätten wir dann neben dem Trainer noch einen zweiten Neuling in der Führung. Zu gefährlich, finde ich. Was auch immer dabei herauskommt, es sollte möglichst zeitnah passieren. Dieser Stillstand bringt nur Unruhe und erschwert somit auch den Start des neuen Trainers.
Ich weiß nicht, ob die Kombination Jurendic-Wagner funktioniert hätte. Thorup war Jurendics Trainer, Ströll hat die Entlassung des Trainers durchgesetzt und damit den "Machtkampf" gegen Jurendic gewonnen. Insofern war es folgerichtig, dass auch Jurendic gehen musste. Trotzdem ist die Art und Weise des Vorgangs nicht unbedingt eine Motivation für potentielle Nachfolger. Was ist davon zu halten, wenn man Manager von Zweitligisten schon überreden muss, für einen Erstligisten zu arbeiten? Das spricht nicht unbedingt für das Image des FCA. Je länger sich die Neubesetzung hinzieht desto mehr wird dadurch auch die Vorbereitung auf die neue Saison belastet. Deswegen, Herr Ströll, Knopf dran machen und ein Ergebnis liefern, und zwar pronto! Sonst verfestigt sich immer mehr der Eindruck, dass sich die Herren Krapf und Ströll in Sachen Sportdirektornachfolge ein wenig verzockt haben.
Wenn man schon mit Jurendic angeblich nicht zufrieden war, dann müssen doch Andere im gesamten Team doch eine gute Arbeit bei den paar wirklich guten Verpflichtungen gemacht haben, oder? Warum kann man dann nicht intern eine Lösung finden. Was macht denn Janker und Moser (den Jurendic mit gebracht hat) alles und Baum ist ja auch im Gespräch. Und vor allen Dingen warum und weshalb Stefan Reuter im Hintergrund noch als Berater fungiert. Was macht denn der eigentlich? Für was bezahlt der FCA den früheren Macher denn eigentlich? Fragen über Fragen sind da doch an Ströll und Krapf zu richten, JA.
Mit Trainer Thorup, war ich persönlich nicht zufrieden, dessen Kündigung kann ich schon verstehen und nachvollziehen. Nicht jedoch die von Sportdirektor Jurendic der doch offensichtlich gar keinen sooo schlechten Job gemacht hat und sehr sympathisch rüber kam. Da stellt sich für mich ab er doch noch die Frage: Was macht eigentlich der Berater Herr Reuter im Hintergrund, der doch zuvor die Fäden gezogen hat und Jurendic zum FCA gebracht hat?
Ob sich der FCA einen Gefallen damit tut, Ströll und Krapf so machen zu lassen, wie sie es machen? Die Stärke war immer, dass es rundherum ruhig ist und auch Entscheidungen zum großen Teil nachvollziehbar waren. Das fehlt mir in der aktuellen Situation.
Es wäre schon wichtig gewesen, wie ja auch mein Vorredner betont, bereits jemanden im Köcher zu haben, bevor man den, so meine Einschätzung, recht erfolgreichen Herrn Jurendic den Stuhl vor die Türe setzt. Bei aller Wertschätzung für die betriebswirtschaftlich herausragenden Fähigkeiten von Herr Ströll, sowie dem Einsatz von (Präsident und Oberfan) Markus Krapf, zweifle ich doch deren 100-igen Fußball-Sachverstand an, um die nun sportlich anstehenden wichtigen Personalentscheidungen bzw. Neuzugänge für eine erneut absolut wegweisende Saison für unseren FCA ZU FINALISIEREN:
Der FCA hätte ja einen Sportdirektor, aber der gefällt Herrn Ströll ja nicht mehr. Aber Herr Jurendic konnte gut als Sündenbock für die Fehler eines Herrn Ströll hergenommen werden, ebenso der entlassene Trainer Thorup. Wie es um die Professionalität eines Herrn Ströll steht, das sieht man ja jetzt. In Zeiten eines Walter Seinsch hätte es das nicht gegeben, dass man Leute entlässt ohne einen Nachfolger zu haben.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden