Geisterspiel für Löw & Co.: Was war mit der Nationalmannschaft los?
Die DFB-Elf erlebt bei der 0:6-Niederlage gegen Spanien eine Begegnung der besonderen Art. Die Partie war nicht nur wegen der fehlenden Zuschauer ein Geisterspiel.
Geisterspiele kennt inzwischen jeder: Einige hundert Zuschauer, die sich in einer 60.000-Besucher-Arena verlieren. Eine Atmosphäre, wie auf einem Dorfplatz. Gruselig. Neu ist, dass Geister inzwischen auch auf dem Rasen ihr Unwesen treiben.
Die heimischen Geister in Rot und Blau: Deutschland machtlos gegen Spanien
Zu besichtigen war das Dienstag-Nacht - noch vor der offiziellen Geisterstunde - im spanischen Sevilla beim Gruppenspiel der Nations League zwischen Spanien und Deutschland. Die heimischen Geister, im ortsüblichen Rot-Blau gekleidet, spielten die deutschen Kicker derart schwindelig, dass ihnen eine Höllenangst in die Knochen fuhr. Während Kroos & Co. nichts gelang, flipperte der Ball auf unsichtbaren spanischen Bahnen von einem iberischen Geist zum nächsten, ehe er alle paar Minuten im deutschen Kasten verschwand. Dort stand ein machtloser Manuel Neuer in seinem 96. Länderspiel zwischen den Pfosten, was ihn zum deutschen Rekordtorhüter aufsteigen ließ. Die Spanier nahmen darauf keine Rücksicht.
Dem hochgelobten deutschen Sturm gelingt gegen Spanien nichts
Sechsmal musste Neuer die Kugel aus dem Netz fischen - ohne dass den hochgelobten deutschen Stürmern selbst ein Treffer gelungen wäre. Eine historische Pleite, die auch noch höher hätte ausfallen können. Zuletzt war einer deutschen Nationalmannschaft eine vergleichbare Niederlage mit sechs Toren Unterschied 1931 gegen Österreich widerfahren.
Dabei hätte der Mannschaft von Joachim Löw ein Unentschieden genügt, um als Gruppensieger in die Finalrunde der Nations League einzuziehen. Aber davon war die DFB-Elf schon zur Halbzeit (0:3) unendlich weit entfernt. So weit, dass kein Mensch, der auch nur ein wenig Ahnung vom Fußball besitzt, darauf hoffte, dass es im zweiten Durchgang besser werden könnte.
Die Spanier hatten immer eine Antwort
Was immer auch der Bundestrainer seine Mannschaft spielen ließ, die spanischen Geister, die er damit rief, waren schon da. Während sich die Deutschen weitgehend stumm in den Untergang fügten, kommunizierten die Spanier auf dem Platz was das Spiel hergab - im modernen Fußball ein Qualitätsmerkmal für einen lebendigen Auftritt. Die Deutschen haben dafür jetzt einiges zu besprechen.
Lesen Sie dazu auch unseren Kommentar: Joachim Löw ist nicht mehr der Richtige als Nationaltrainer
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Herr Löw erkennen Sie die 0:6 Niederlagegegen Spanien einfach nicht an und lassen Sie einfach nochmals nachzählen. Copyright bei Herrn Trump.
Am 8. Juli 1982 gab es für die damalige deutsche Fußball-Nationalmannschaft schon einmal eine sagenumwobene "Nacht von Sevilla" - allerdings mit einem weit besseren Ausgang als der gestrigen Katastrophe:
Im legendären Halbfinale der WM in Spanien gegen Frankreich (Stichwort: Schumacher-Foul an Battiston). Damals gelang der Mannschaft, die diese Bezeichnung noch zurecht trug, nach einem 1:3-Rückstand in der Verlängerung noch der 3:3-Ausgleich. Der Fallrückzieher von Klaus Fischer zum 3:3 wurde später zum "Tor des Jahres 1982" gewählt. Den Sieg holte man im Elfmeterschießen, letzter Elfer verwandelt von Horst Hrubesch. Das waren noch Kerle! Davon war gestern absolut nichts, aber auch gar nichts zu sehen. Was für Luschen! Aber Hauptsache der "Bundes-Jogi" steht "über den Dingen", was Kritik an seiner Arbeit angeht. Wenn Joachim Löw einen Rest Rückgrat zurückbehalten hat, tritt er jetzt von sich aus zurück. Was für eine Blamage!