Bayern-Trainer Flick: Stammplatzgarantie für Martínez und Müller
Der neue Bayern-Trainer kündigt einige Wechsel in der Startformation an. Joshua Kimmich könnte eine andere Rolle erhalten, für einen Stammspieler wird es eng.
Gerade einmal zwei Tage ist Hansi Flick Trainer des FC Bayern - und schon jetzt ist klar: Unter dem neuen Coach wird es einige gravierende Änderungen geben. Das gab der 54-Jährige auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Olympiakos Piräus (Mittwoch, 18.55 Uhr) bekannt. Vor allem an der löchrigen Defensive will Flick arbeiten. "Wir brauchen eine andere Intensität im Spiel gegen den Ball", betonte der Ex-Spieler des FC Bayern. Das, was zuletzt von der Mannschaft zu sehen war, sei "nicht bayern-like" gewesen, so Flick.
Flick wird eine veränderte Startaufstellung aufbieten, kündigte zudem an: "Wir werden die ein oder andere Veränderung vornehmen." Ungewöhnlich: Zwei personelle Änderungen gab Flick von sich aus bekannt: "Javi Martínez und Thomas Müller werden spielen, das kann ich jetzt schon sagen." Es ist eine Personalplanung mit einer gewissen Konnotation. Denn beide Spieler waren unter Vorgänger Niko Kovac zuletzt außen vor. Müller wurde als Spieler bezeichnet, der dann gebraucht werde, "wenn Not am Mann ist", während Martínez die Unzufriedenheit über seine Bankdrückerrolle deutlich anzusehen war.
Javi Martínez hat beim FC Bayern intern starke Fürsprecher
Vor der 1:2-Heimniederlage gegen Hoffenheim Anfang Oktober war zu sehen gewesen, wie der Spanier auf der Bank Tränen vergoss. Kurz zuvor war bekannt gegeben worden, dass er es erneut nicht in die Startelf geschafft hatte. Flick war es damals, der sich vor Anpfiff neben den Spanier setzte und den Arm um die Schultern legte. Intern war die Wertschätzung von Martínez stets enorm. Präsident Uli Hoeneß sprach vor einigen Wochen davon, dass die Gegentorflut abebben wird, sobald Martínez wieder in die Mannschaft zurückgekehrt sei. Martínez werde auf der Innenverteidiger-Position eingesetzt, so Flick.
Dass nun beide Spieler bei Flick offenbar ein Fixpunkt sind, lässt erahnen, wie sehr sich der Wind gedreht hat. Ein anderer Spieler ist bei Flick zwar auch uneingeschränkter Stammspieler, könnte aber eine neue Rolle zugeordnet bekommen: Joshua Kimmich. Dass der Nationalspieler ebenfalls gegen Piräus und in der Bundesliga am Wochenende gegen Dortmund zum Stammpersonal gehören würde, bestätigte Flick. Wo er spielen wird, ließ der neue Bayern-Trainer offen. Es gilt als offenes Geheimnis, dass Flick Kimmich - ähnlich wie das in der Nationalmannschaft bereits der Fall ist - lieber ins zentrale defensive Mittelfeld stellen würde. Kimmich selbst scheint bereits mehr dazu zu wissen, verwies in seiner Fragerunde zuvor aber auf den Chefcoach: "Das müsst ihr den Hansi fragen." Dass er selbst sich auch lieber im Mittelfeld als auf der rechten Seite sieht, hatte Kimmich stets selbst betont.
Für Thiago könnte die Luft im Bayern-Mittelfeld nun dünner werden
Sollte Kimmich die Position wechseln, wäre die Luft für jemanden anderen dünn: Thiago. Der Spanier galt als Lieblingsschüler des Kroaten und wurde auch nach mäßigen Leistungen dort nicht in Frage gestellt. Mit Kimmich in der Defensivztentrale würde dem Spiel der Bayern zwar die Spieleröffnung Thiagos fehlen, zugleich wäre das Verhalten gegen den Ball griffiger und bissiger - also so, wie es sich Flick bislang vorstellt.
Seine Spieler sieht der Coach nun in der Pflicht - vor allem, nachdem sich der bisherige Trainer Niko Kovac am Dienstagvormittag von der Mannschaft verabschiedet hatte. "Niko hat sich stilvoll verabschiedet - da mussten einige schlucken", so Flick.
Die Diskussion ist geschlossen.