Bayern-Trainer Niko Kovac gibt Schauspielerei seiner Spieler zu
Kurz vor Schluss der Champions-League-Partie in Liverpool musste Javi Martínez behandelt werden. Laut seinem Trainer täuschte der Spanier den Krampf nur vor.
Mit einem hart erkämpften 0:0 an der Anfield Road in Liverpool reist der FC Bayern vom Hinspiel der Champions League zurück. Ein Trumpf der Münchner in diesem Spiel war die enorme Defensivstärke. Vor allem der Spanier Javi Martínez war der Turm in der Schlacht.
Kurz vor Schluss musste der 30-Jährige wegen eines Krampfs behandelt werden. Nach dem Spiel gab Bayern-Trainer Niko Kovac zu, dass der deutsche Rekordmeister mit allen Mitteln gespielt hat. Auf Sky verriet der Coach, dass es sich dabei um pures Zeitspiel gehandelt hatte.
Kovac: "Javi hat gute Laufleistungswerte, der kann gar keinen Krampf haben"
Der 47-Jährige sagte im Interview mit dem Bezahlsender zu der betreffenden Szene: "Wir wissen alle wie es ist, es ist kurz vor Ultimo, da versucht man ein bisschen Zeit zu schinden. Javi hat gute Laufleistungswerte, der kann gar keinen Krampf haben. Das ist alles ein bisschen gespielt."
Kovac gab ungefragt sogar noch einen weiteren Fall zu, in dem es die Münchner zuletzt etwas mit der Theatralik übertrieben hatten: Beim Pokalspiel in Berlin hatte sich Kingsley Coman auch kurz vor Ende des knappen 3:2-Sieges behandeln lassen. Kovac: "Da hatten wir auch den King, der sich dann urplötzlich einen Krampf reingezogen hat, aber es war gar keiner. Man muss die Ruhe reinbringen. Das machen sie gut, dafür haben sie die Erfahrung."
Fürs Rückspiel der Champions League am 13. März hat der FC Bayern noch alle Chancen aufs Weiterkommen. Das Ergebnis ist aber tückisch: Bei einem Treffer der Liverpooler, bei denen van Dijk und Lovren wieder in die Innenverteidigung zurück kehren, müsste der FC Bayern schon mindestens zwei Tore schießen um weiterzukommen.
Der FC Bayern scheiterte nur einmal nach einem 0:0 - nämlich gegen Liverpool
Ein Blick auf die Statistik macht bedingt Mut: Zwar ist der FC Bayern im Fußball-Europapokal nur einmal nach einem 0:0 im Hinspiel auswärts ausgeschieden. Genau das passierte aber ausgerechnet gegen den FC Liverpool im Jahr 1981. Vor 38 Jahren scheiterten die Münchner nach einem 1:1 im Rückspiel wegen der Auswärtstorregel. Liverpool zog ins Endspiel ein. Sechsmal nutzten die Bayern dagegen den Heimvorteil in der entscheidenden zweiten Partie in München, einmal davon im Elfmeterschießen.
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