Bayern nutzen Leipziger Patzer gnadenlos aus
Der FC Bayern nimmt Schwung auf für den Sturm auf die Tabellenspitze. Beim 5:0 gegen den FC Schalke wird der Gegner phasenweise demontiert.
Der FC Bayern hat den Leipziger Patzer in Frankfurt ausgenutzt und den Abstand auf den Tabellenführer dank einer couragierten Leistung gegen den FC Schalke auf einen Punkt verkürzt. Die Münchner liefen beim 5:0-Erfolg zu keiner Zeit Gefahr, den Sieg zu verspielen und wollten nicht einmal mehr mit dem Videoassistenten hadern, der ihnen die Anerkennung zweier weiterer Treffer versagte.
Der FC Bayern jubelte bereits nach sechs Minuten über das erste Tor gegen Schalke
Trainer Hansi Flick setzte im ersten Heimspiel der Rückrunde beinahe komplett auf jene Mannschaft, die in der Vorwoche 4:0 in Berlin gewonnen hatte. Lediglich der in der Hauptstadt gelbgesperrte Joshua Kimmich rutschte für Philippe Coutinho in die Startelf. Der während der Woche ausgeliehene Spanier Alvaro Odriozola nahm auf der Bank Platz und blieb da auch bis zum Abpfiff. Schalkes Coach David Wagner hingegen musste auf Stürmer Benito Raman verzichten, der aufgrund eines Infekts unpässlich war. Für ihn stürmte Rabbi Matondo an der Seite des vom FC Augsburg ausgeliehenen Michael Gregoritsch.
Es dauerte nur bis zur sechsten Minute, ehe die Münchner das erste Mal jubelten. Torwart Markus Schubert bekam eine Flanke von Thomas Müller nicht richtig zu fassen, Ivan Perisic legte den durch den Strafraum irrenden Ball Robert Lewandowski auf, der keine Probleme hatte, ihn zu seinem 21. Saisontor unterzubringen. Es war nicht das letzte Mal an diesem Abend, dass Schubert bei hohen Bällen keine allzu gute Figur abgab. Er stand für den rotgesperrten Alexander Nübel im Tor, der nach der Saison ablösefrei zum FC Bayern wechselt. In der kommenden Woche gegen Hertha BSC ist Nübel wieder spielberechtigt – wer dann im Tor steht, wollte David Wagner noch nicht verraten.
Bayern erhöhen ihre Chance, in zwei Wochen die Tabellenführung zu übernehmen
Den Münchnern sind derartige Problematiken unbekannt. Manuel Neuer ist die unumstrittene Nummer eins. Aber auch als solche blieb ihm in der neunten Minute nichts anderes übrig, als einem abgefälschten Schuss von Matondo hinterher zu blicken. Der Ball klatschte an die Latte – es sollte die letzte Schalker Möglichkeit in der ersten Hälfte bleiben. Die Münchner hingegen strebten penetrant in Richtung des zweiten Treffers. Zweimal jubelten sie sogar schon, ehe ihnen der Videoassistenz jäh die Freude nahm. Einmal attestierte er eine hauchzarte Abseitsstellung Müllers, der einen Schuss von Leon Goretzka ins Tor abgefälscht hatte. Später konnte er einem wunderbar herausgespielten Treffer von Lewandowski keine Gültigkeit erteilen, weil zuvor Benjamin Pavard im Abseits stand.
Die Münchner verarbeiteten ihren Gram produktiv. Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff vollendete Müller eine Kombination über Perisic und Goretzka zum 2:0. Weil Letzterer dann bereits in der 50. Minute mit einem schönen Seitfallzieher den dritten Treffer erzielte, war die Partie früh entschieden. Acht Minuten später musste Thiago nach einem Zuspiel von Lewandowski nur noch einschieben - 4:0. Die Schalker drohten zu diesem Zeitpunkt komplett einzubrechen. Die Münchner hätten das Ergebnis auch noch problemlos weiter in die Höhe schrauben können, verfolgten die Jagd nach weiteren Treffern aber nicht mehr mit der letzten Konsequenz. Und auch der Treffer von Serge Gnabry in der 89. Minute hätte nicht unbedingt fallen müssen, doch Schubert lenkte den Ball unglücklich ins eigene Tor.
So war es ein perfekter Spieltag für den FC Bayern. Ein ungefährdeter Erfolg, den Leipzigern nähergekommen und die Aussicht, in zwei Wochen beim direkten Aufeinandertreffen die Tabellenführung zu übernehmen: Da stören auch Videobeweis und Chancenwucher nicht.
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