Jerome Boateng geht auf Bayern-Offensive los
Seine eigene Leistung war höchstens durchschnittlich, doch nach der Niederlage gegen Atletico geht Jerome Boateng vor allem mit der Bayern-Offensive hart ins Gericht.
Jerome Boateng sieht die Niederlage der Münchner in Madrid nicht als kleinen Betriebsunfall. Dem Abwehrspieler missfallen bei der Pleite ganz grundsätzliche Sachen.
"Wir haben zu viele Zweikämpfe verloren, vorne keinen Ball gehalten", sagte er gegenüber Sport1. Ein klarer Angriff auf die Offensivspieler seiner Mannschaft. Wobei die Analyse nicht durch Fakten untermauert werden kann. So hatten sie einen Ballbesitz von 67 Prozent und gewannen 50 Prozent ihrer Zweikämpfe. Das ist nicht selbstverständlich, ist es doch schwerer Offensivzweikämpfe zu gewinnen, als in der verteidigenden Position.
"Es war heute einfach insgesamt zu wenig. Wir schenken den Ball zu leicht her und machen viel zu einfache Fehler", so der Abwehrspieler. Womit er allerdings auch sich selbst gemeint haben dürfte. Schließlich war er es, der den Torschützen Yannick Ferreira-Carrasco vor dem Treffer zum 0:1 ziehen ließ.
Die Schuld an der Niederlage sah er aber wo anders. "Wir haben vorn nicht viel Bewegung gehabt, dann ist es auch schwer, Anspielpunkte zu finden. Wenn man gesehen hat, wie die Stürmer von Atletico heute gearbeitet haben, dann ist das ein Unterschied gewesen. So kann man bei einer Topmannschaft nicht gewinnen."
Kritik an Angreifern führt in die falsche Richtung
Es ist die Sicht eines enttäuschten Profis kurz nach einer Enttäuschung. Immer wieder werden Profis gefordert die Klartext sprechen. Das bedeutet aber nicht, dass sie damit dann auch immer recht haben. Reaktionen auf die Bayern-Niederlage: "Uns wurden Schwächen offenbart"
Das Spiel Atleticos ist anders strukturiert als das der Münchner. Thomas Müller und Robert Lewandowski haben sehr wohl auch in der Defensive gearbeitet. Doch insgesamt waren die individuelle wie auch die mannschaftliche Form nicht gut genug, um einen Punkt zu holen. Zum Schlag gegen die eigenen Angreifer auszuholen, ist da der falsche Weg. AZ
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