Darum muss Schweinsteiger bleiben
Sportlich mag Bastian Schweinsteiger beim FC Bayern zu ersetzen sein. Ein Verkauf wäre aber aus anderen Gründen absoluter Unfug.
Bastian Schweinsteiger war nie ein Sprinter und wird auch keiner mehr werden. Das Dribbling hat er auch nicht gerade erfunden. In den vergangenen Jahren war er äußerst verletzungsanfällig. Im Mittelfeld des FC Bayern herrscht ein Überangebot an herausragenden Spielern. Lahm, Thiago und Alonso stehen in der Gunst von Pep Guardiola vor Bastian Schweinsteiger. In seinem Nacken befinden sich Javi Martinez, Joshua Kimmich und Sebastian Rode. Aus sportlicher Sicht wäre ein Transfer von Schweinsteiger zu Manchester United möglicherweise sinnvoll.
Fußball ist aber keine Mathematik. Weiß keiner besser als Karl-Heinz-Rummenigge. Fußball besteht zu einem großen Teil aus Erfahrungen und Emotionen. Und gerade deshalb wäre es ein großer Fehler der Münchner, Schweinsteiger abzugeben. Nicht etwa, weil man ihn aufgrund seiner Verdienste mitschleppen sollte. Das würde auch die Nummer 31 nicht wollen.
Schweinsteiger ist noch wertvoll für den FC Bayern
Schlicht und einfach, weil Schweinsteiger sowohl für das Innenleben als auch die Außendarstellung des Vereins von unschätzbaren Wert ist. Es ist ja nicht so, dass Neuzugänge das "Mia san Mia" der Münchner mit der Unterschrift des Vertrages verinnerlicht haben. Der Umgang mit Druck, mit den Medien, das unbedingte Gewinnenmüssen - alles wird weitergegeben von Spielergeneration zu Spielergeneration. In Gesprächen. Durch Beobachtung. Niemand ist dafür geeigneter als Schweinsteiger. Der es vom lausbubenhaften Jungprofi bis zum Chef der Weltmeister-Mannschaft geschafft hat. Der von der Presse oft angeschossen wurde, und sie durch Leistung dann doch immer wieder überzeugt hat.
Schweinsteiger ist neben Müller die Identifikationsfigur der Bayern. Wirkt nicht so glatt wie Lahm, kommt aus der Umgebung, wohnt in München, sucht die Nähe zu den Fans. Ein Großteil der Anhänger würde es nicht einfach so hinnehmen, falls die Bayern Schweinsteiger gehen lassen würden. In den sozialen Netzwerken schimpfen sie schon jetzt auf Guardiola. Vielen alteingesessenen Fans hat der spanische Coach zu viel Macht. Sie verstehen nicht, warum ein Thomas Müller auf der Bank sitzt und Schweinsteiger möglicherweise gehen muss. Der Druck auf den Coach würde in diesem Fall weiter erhöht werden.
Und so ganz nebenbei war er trotz aller Verletzungssorgen in der vergangenen Saison mit fünf Treffern immer noch der torgefährlichste Mittelfeldspieler der Münchner in der Bundesliga.
Schweinsteiger ist nicht irgendein Spieler des FC Bayern. Er hat diesen Verein in den vergangenen Jahren geprägt. Er kann ich auch weiter mitgestalten. Selbst wenn er nicht immer auf dem Platz steht. Schweinsteiger muss bleiben.
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