Vom Ersatzmann zum Matchwinner: Zirkzees Märchen geht weiter
In der zweiten Mannschaft des FC Bayern ist Joshua Zirkzee nur Ersatz - in der Bundesliga rettet der 18-Jährige die Münchner gleich zweimal in einer Woche.
Hätte man Joshua Zirkzee noch vor einer Woche nach seinem persönlichen Fazit des Jahres 2019 befragt – es wäre wohl sehr verhalten ausgefallen. In der Saisonbilanz des 18-jährigen Niederländers stehen 13 Einsätze für die zweite Mannschaft des FC Bayern in der 3. Liga.
Ein Tor gelang ihm dabei nicht, dafür eine gelb-rote Karte. Durchgespielt hat der Stürmer, der meist nur eingewechselt wird, nur ein einziges Mal. Ende November wurde Zirkzee sogar kurzzeitig zurück zur A-Jugend des Rekordmeisters beordert. Dass ausgerechnet er nun infolge der Personalnot bei den Profis zur Bundesliga-Mannschaft beordert wurde war für viele schon eine dicke Überraschung.
Innerhalb von nur vier Tagen dreht sich aber alles: Zirkzee wurde am Mittwoch in Freiburg beim Stand von 1:1 in der Schlussminute eingewechselt - und traf mit seinem ersten Ballkontakt zum 2:1. Das alleine wäre schon Grund genug für einen 18-Jährigen, einen dicken Haken unter dem Jahr 2019 zu setzen.
Zirkzees irre Bilanz beim FC Bayern: acht Bundesliga Minuten, zwei Tore
Doch am Samstagabend schrieb Zirkzee sein persönliches Fußballmärchen fort: Gegen den VfL Wolfsburg stand es 0:0, als Zirkzee sieben Minuten vor Schluss das Feld betreten durfte. Zwei Minuten später traf er erneut mit seinem ersten Ballkontakt zur Führung und versetzte die Bayern-Fans in Ekstase.
Zirkzees Bilanz liest sich nun ungleich besser: In insgesamt acht Bundesligaminuten kommt er nun auf acht Ballkontakte und zwei entscheidende Treffer. Lob gabs auch von den Mitspielern: Joshua Kimmich etwa bewunderte die Entschlossenheit, mit der Zirkzee vor dem Tor an den Ball ging und den schlechter positierteh Gnabry wegdrückte: „Er nimmt Serge fast schon den Ball weg.“
Kapitän Neuer stellte bewundern fest: „Auf dem Platz brennt er und ist sehr präsent.“ Etwas anderes hat sich auch noch geändert: Nach seiner persönlichen Bilanz kann man Zirkzee in diesen Tagen nicht mehr befragen: Die Bayern erließen ein Interview-Verbot, um Zirkzee vor der medialen Aufmerksamkeit zu bewahren – eine Taktik, die schon bei den jungen Toni Kroos und Schweinsteiger zum Einsatz gekommen war. Welches Talent man in den eigenen Reihen hat, betonte nicht zuletzt Bayern-Trainer Hansi Flick: „Wir müssen behutsam mit dem Jungen umgehen.“
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