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Interview
12.11.2021

Podcaster Ost: "Hoeneß hat immer über den Tellerrand geschaut"

Vier Jahrzehnte stand Uli Hoeneß an der Spitze des FC Bayern. Zugleich war er die wohl streitbarste Persönlichkeit im deutschen Fußball.
Foto: Miguel Villagran, dpa

Über drei Jahre hinweg hat Max-Jacob Ost an einem Podcast über Uli Hoeneß gearbeitet. Der hat ihn bis in die Träume verfolgt.

Wie fühlt es sich an, auf dem Gipfel zu stehen?

Max-Jacob Ost: Seltsam. Ich habe neulich in einem Podcast das Zitat von Lars Eidinger gehört, dass derjenige auf dem Mount Everest den andern runterbrüllen müsste: "Ihr braucht nicht hochkommen, ist gar nicht so toll." Das fand ich ganz gut. Ich bin erleichtert, dass ich alles fertiggebracht habe. Gleichzeitig erhofft man sich dann doch ein bisschen mehr von diesem Moment auf dem Gipfel.

Sie haben die Mount-Everest-Metapher selbst gewählt und bezeichnen damit Ihr Projekt "11 Leben – Die Welt von Uli Hoeneß“, in dem Sie sich dem Leben von Uli Hoeneß in Form eines Podcasts nähern. Seit Mittwoch steht die 16. und somit letzte reguläre Folge zum Abruf bereit. Wie lange haben Sie insgesamt für die Umsetzung gebraucht?

Ost: Von der ersten Idee bis jetzt sind es ziemlich exakt drei Jahre.

Was hat Sie so sehr an der Person Uli Hoeneß gereizt?

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Ost: Was bei vielen Menschen passiert, wenn sie über Uli Hoeneß nachdenken, passiert bei mir auch: Ich habe mich wahnsinnig oft über ihn geärgert. Ich fand ihn aber auch manchmal okay, auch mal lustig – und was ich schon immer gesehen habe: Der liebt den Fußball genauso wie ich. Ich konnte mich nie zu 100 Prozent über ihn ärgern, ich konnte ihn nie zu 100 Prozent gut finden. Es war schon immer etwas in der Mitte. Das macht ihn so besonders.

Herausgekommen ist gleichsam ein Sittengemälde des deutschen Fußballs wie die umfangreiche Biografie des mächtigsten Mannes im deutschen Fußball – von seinen Anfängen in Ulm über seine erfolgreiche Manager-Tätigkeit bis hin zum Steuerprozess. Wie hat sich die Arbeit entwickelt?

Ost: Die grundlegende Frage ist ja: Wie kann ein Mensch in vier Jahrzehnten den ganzen deutschen Fußball vor sich hertreiben? War das Glück? Vision? Ehrgeiz? Und um das zu bewerten, reicht es nicht, allein auf Uli Hoeneß zu schauen. Dafür muss ich ja auf alle anderen schauen. Wie war denn der Fußball in den 80er Jahren? Wer waren da die Manager? Wie haben die entschieden? Da wurde die Recherche immer breiter. Irgendwann musste ich mir einen Kaufstopp für neue Bücher auferlegen. Es geht natürlich im Kern um Uli Hoeneß – letztlich aber noch um viel mehr.

Was macht denn den Erfolg von Uli Hoeneß nun aus?

Ost: Da gibt es keine Antwort, die auf die kompletten vier Jahrzehnte seines Schaffens an der Spitze des FC Bayern zutrifft. Ich glaube, in den ersten 20 Jahren war der große Unterschied tatsächlich: Kompetenz. Dass Uli Hoeneß immer über den Tellerrand hinaus geschaut hat und Dinge vorhergesehen hat, die andere übersehen haben, wie die Bedeutung des Merchandising oder die Entwicklung des Privatfernsehens. Das hat er alles gesehen. Nicht weil er Nostradamus ist, sondern weil er sehr viel aufsaugt und auch andere Meinungen gelten lässt.

Max-Jacob Ost hat sich drei Jahre mit Uli Hoeneß beschäftigt. Herausgekommen ist ein 17-teiliger Podacast mit insgesamt rund 30 Stunden Länge.
Foto: Zvonimir Basic

Und danach?

Ost: Im modernen Fußball war es gar nicht mehr so sehr die Vision, sondern es ist etwas passiert, das dem FC Bayern sehr geholfen hat: Nacheinander hat sich jeder Konkurrent einmal so richtig verhoben. Die Leverkusener holen fast das Triple, steigen dann aber fast ab und dann sagt Bayer: Jetzt gibt es nicht mehr so viel Geld für Transfers. Dortmund geht fast insolvent. Werder wird zwar ein Mal Meister, verliert dann aber seinen Torschützenkönig und den Abwehrchef an Schalke 04 und Schalke 04 ist einfach Schalke 04. Aus welchen Gründen auch immer haben die nie dauerhaft Erfolg. Als die Einnahmen explodiert sind, haben es die Bayern geschafft, beinahe jedes Jahr in der Champions League zu spielen. Daraus resultiert ein Riesen-Geldvorteil. Deswegen leben wir in einer Welt, in der die Bayern immer Meister werden und wenn sie mal aus dem DFB-Pokal ausscheiden, fragen die Schulkinder ihre Eltern, ob das überhaupt erlaubt ist.

Ist ein Typ wie Uli Hoeneß heute überhaupt noch vorstellbar?

Ost: Uli Hoeneß als Typ würde keine fünf Jahre im Profifußball erleben. Salopp gesagt: Hätte es zur Daum-Affäre Twitter schon gegeben, wäre es nicht zur Haarprobe gekommen, sondern Hoeneß hätte zurücktreten müssen. Aber es bräuchte jemanden, der ähnlich über den Tellerrand hinaus blickt, da gibt es ein großes Bedürfnis im deutschen Fußball. Ich glaube aber nicht, dass das ein fast 70 Jahre alter Mann sein darf, der so lebt und denkt wie er. Das passt nicht ins Jahr 2021.

Auch Christoph Daum und Willi Lemke kommen im Hoeneß-Podcast zu Wort

Sie haben für "11 Leben" unter anderem Willi Lemke, Christoph Daum und Andreas Herzog interviewt. Nur Hoeneß selbst hat sich geziert. Ab Freitag ist der endgültige Abschluss des Podcasts zu hören. Interviewpartner: Uli Hoeneß. Wie kam es dazu?

Ost: Ich habe ja über zwei Jahre hinweg versucht, ihn zu dem Interview zu bewegen. Wir hatten immer mal wieder einen losen Austausch. Mal ein Fax. Mal ein Telefonat. Einmal haben wir uns zufällig im Supermarkt getroffen. Es war letztlich nochmals ein Fax, mit dem ich angefragt hatte, und dann kam der Anruf: Ja, machen wir. Das hat mich, ehrlich gesagt, völlig unvorbereitet getroffen.

Wie war es mit ihm?

Ost: Intensiv. Er hat mir eine Stunde Zeit gegeben, am Ende sind es zwei Stunden und 18 Minuten geworden, die wir ungeschnitten veröffentlichen. Es ist erstaunlich – und das erklärt einen Teil der Faszination für ihn –, wie gut man mit ihm sprechen kann, und ich hatte das Gefühl, dass man sehr gut auf Augenhöhe mit ihm sprechen kann. Man kann sich ausgezeichnet mit ihm streiten.

Ist er auch offen für Argumente?

Ost: Ja, ist er. Er macht aber auch deutlich, wie er es sieht. Es ist natürlich nicht so, dass er sagt: Oh, jetzt ändere ich meine Meinung. Ich glaube aber, das Konfrontative macht ihm auch mehr Spaß als das rein anekdotische Erzählen. Ich glaube, das langweilt ihn eher.

In der letzten Folge des Podcasts wird Uli Hoeneß interviewt.
Foto: Sven Hoppe, dpa

Nach drei Jahren Uli Hoeneß: Hat er auch manchmal einfach genervt?

Ost: Fürchterlich. Wenn du dich so intensiv mit einer Person auseinandersetzt, dann hat das nicht nur gute Folgen. Ich habe wahnsinnig oft von Uli Hoeneß geträumt.

Wie schauen solche Träume aus?

Ost: Dass er mich anruft und wir diskutieren. Ich habe mich auch oft im Traum mit ihm gestritten. Keine Ahnung, was das über mich aussagt.

Zur Person: Max-Jacob Ost ist 36 Jahre alt. Er produziert unter anderem den Podcast "Rasenfunk", in dem er auf sämtliche Spiele des vergangenen Bundesliga-Spieltags zurückblickt. Sowohl der "Rasenfunk" als auch "11 Leben" sind kostenlos und werbefrei zu hören.

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