Sky-Experte Hamann zu einem möglichen Wechsel von Lewandowski: „Dann soll er gehen“
Der ehemalige Nationalspieler sieht den möglichen Vereinswechsel von Bayern-Stürmer Robert Lewandowski nüchtern – und rät dem FC Bayern zur Verpflichtung eines anderen Talents.
Sky-Experte Dietmar Hamann äußert Verständnis dafür, dass man Robert Lewandowski beim FC Bayern offenbar keinen langfristigen Vertrag angeboten hat. „Dann schaut man sich in die Augen, sagte er unserer Redaktion. Als Ersatz rät Hamann zu einer Verpflichtung von Sasa Kalajdzic. „Ich würde Sasa Kalajdzic vom VfB Stuttgart holen – unabhängig davon, wie es mit Lewandowski weitergeht. Ob der nun gleich 30 Tore macht, muss man sehen. Aber er hat vergangenes Jahr in einer mittelmäßigen Mannschaft 16 Tore gemacht.“
Kritik äußerte Hamann allerdings anhand einer anderen Personalie an der Führung des FC Bayern. Er sieht vor allem im Wechsel von Niklas Süle zu Borussia Dortmund einen der Gründe fürs Verfehlen der Ziele: „Der Abgang von Niklas Süle hat die Mannschaft zerrissen, danach war das eine andere Mannschaft. Viele Spieler hätten ihn gerne behalten, und Kapitän Manuel Neuer hat gesagt, dass er gerne weiter mit Süle gespielt hätte und dass ihn das Thema nervt.“ Das alleine zeige schon, dass die Personalie ein Gesprächsthema in der Kabine war. „Und in dem Moment, in dem der Kapitän so Position ergreift, fühlt sich auch einer wie Upamecano, der auf derselben Position spielt, angegriffen“, so Hamann.
Hamann glaubt, dass Dortmund nächste Saison aufholt
Auch abseits der sportlichen Thematik hat Hamann Fehler bei der neuen Führungsmannschaft des FC Bayern um Präsident Herbert Hainer, Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic ausgemacht: „Der Verein muss geschlossener auftreten, sie müssen eine starke Führung zeigen und zur Not ein Machtwort sprechen.“ Bei Vertragsverhandlungen mit Spielern gehe es auch darum ein Machtwort zu sprechen. „Sie müssen auch mal rausgehen und sagen: Das können und wollen wir finanziell nicht machen. Das werden die Leute verstehen.“ Stattdessen habe die Führung viel zu oft Dinge unkommentiert gelassen: „Aber so jetzt kommt mehr Unruhe herein, weil viele Dinge unkommentiert bleiben: Das war so beim Wechselfehler in Freiburg, bei der eskalierten Jahreshauptversammlung. Da kommt mir einfach zu wenig von der Führung um Hainer, Kahn und Salihamidzic.“
Dass der FC Bayern trotzdem souverän die Meisterschaft geholt hat, sei auch an der Schwäche der Konkurrenz festzumachen. Dies werde sich nächste Saison ändern, so Hamann: „Ich glaube, dass Dortmund nächste Saison auch ohne Haaland eine bessere Mannschaft haben wird. Sie haben dank der Transfers von Schlotterbeck und Süle eine bessere Innenverteidigung als diese Saison. Dann hoffe ich, dass Julian Brandt und Mo Dahoud den nächsten Schritt machen.“ RB Leipzig habe den Bayern eigentlich schon in dieser Saison gefährlich werden können: „Leipzig hätte in diesem Jahr auch das Zeug dazu gehabt, die Bayern zu ärgern, wenn sie ihren Saisonstart nicht verpatzt hätten.“ (eisl)
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