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Formel-1-Star Verstappen rast als „Franz Hermann“ in der Eifel

Glosse

Wenn Max Verstappen als „Franz Hermann“ in der Eifel rast

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    Max Verstappen sorgt mit einer Sportwagen-Fahrt auf der Nordschleife für Wirbel.
    Max Verstappen sorgt mit einer Sportwagen-Fahrt auf der Nordschleife für Wirbel. Foto: Rebecca Blackwell, dpa

    Die Promis haben es auch nicht leicht. Wissen nicht, wohin mit den Millionen. Und hinter jeder Ecke lauern Selfie-Jäger. Spontan mit den Kumpels kicken – unmöglich. Dachte sich auch Jürgen Klinsmann, als er bereits Welt- und Europameister und selbst in den USA kein unbekanntes Gesicht mehr war. Klinsi fand ein Schlupfloch. Im Spielberichtsbogen der Orange City Blue Stars tauchte vor über 20 Jahren ein blonder Stürmer mit dem Namen Jay Goppingen auf. Das Pseudonym war abgeleitet von Klinsmanns Geburtsort Göppingen. Der Kicker hatte erstaunlich viel Talent für die Premier Development League, die vierthöchste Liga in den USA.

    Vor einem ähnlichen Problem stand Max Verstappen. Er wollte auf dem Asphalt ein wenig Spaß haben und dabei unerkannt bleiben. Muss ja nicht jeder wissen, dass ein vierfacher Formel-1-Weltmeister um die Kurven driftet. Verstappen war vor dem Imola-Rennen überraschend an einem Trainingstag der Langstreckenserie NLS an der Nordschleife aufgetaucht und mit einem Ferrari-Sportwagen Runden gefahren.

    Verstappen hatte sich unter dem Pseudonym „Franz Hermann“ eingeschrieben, um Rummel zu vermeiden. Den cleveren Schachzug konnte der Niederländer plausibel erklären, weil es eben „ein sehr deutscher Name“ ist. Der 27-Jährige versicherte, er sei schneller gewesen als der Rundenrekord für Sportwagen dieser Klasse.

    Mehr als 140 Menschen sind auf der Nordschleife tödlich verunglückt

    Wer sich unter der Nordschleife einen gemütlichen Rundkurs, der in die Jahre gekommen ist, vorstellt, liegt völlig daneben. Das Asphaltband unter der Nürburg aus dem Jahr 1927 trägt nicht umsonst den Spitznamen „Die grüne Hölle“. Der Berg- und Talkurs zwischen Fuchsröhre und Galgenkopf ist gespickt mit halsbrecherischen Kurven. Wer sich verbremst, landet nicht in ausgedehnten Kiesbetten, sondern wickelt seinen Boliden um einen Fangzaun. Bei Motorsportveranstaltungen und Touristenrennen sind bisher mehr als 140 Menschen tödlich verunglückt.

    Ralf Schumacher: Nicht alle Tassen im Schrank

    Ralf Schumacher kritisierte deshalb den Gast-Auftritt als nicht sehr intelligent. „Wenn ich ein Teamchef wäre, hätte ich Verstappen gefragt, ob er seine Tassen noch in der richtigen Reihenfolge im Schrank hat“, sagte Schumacher. Der Niederländer plant dagegen, auf den Nürburgring zurückzukehren und möchte auch beim 24-Stunden-Rennen starten. In der aktuellen Generation der Formel-1-Autos würde er sich allerdings nicht auf die Todes-Strecke in der Eifel wagen, sagte Verstappen. Viel zu holprig, viel zu gefährlich. Das packt nur Franz Hermann.

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