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Friedrich Merz ist der Otto Rehhagel der Politik

Fußball-Bundesliga

Wenn Friedrich Merz Fußball-Trainer wäre

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    Otto Rehhagel schien seine beste Zeit hinter sich zu haben, ehe er 2004 Europameister wurde. Mit Friedrich Merz war vor einigen Jahren auch nicht mehr zwingend zu rechnen.
    Otto Rehhagel schien seine beste Zeit hinter sich zu haben, ehe er 2004 Europameister wurde. Mit Friedrich Merz war vor einigen Jahren auch nicht mehr zwingend zu rechnen. Foto: Oliver Berg, dpa

    Die Zeiten zwingen zu Koalitionen, die zuvor undenkbar schienen. Der FC Bayern und Borussia Dortmund etwa fanden zusammen, als eine Superliga der Superschurken gegründet werden sollte. Da wollten die deutschen Klubs nicht mitmachen. Der Widerstand: eine urdeutsche Eigenschaft. Oder wenn es darum geht, den letzten Euro Fernsehgeld für sich abzuzwacken, da formieren sich Bajuwaren und Schwarzgelbe zur Speerspitze der Gerechten, schließlich müsse sich Leistung lohnen, lindnern die Klubs einträchtig. Politik oder Pöhlen, Hauptsache Gewinnen.

    Die Volksvertreter haben sich in den vergangenen Jahren etliches vom Sport abgeschaut. So handelte die Ampel vor ihrem Aus gemäß der stilblütigen Fußballreflexion schwach angefangen zu haben, um dann stark nachzulassen. Darf man sich aber nicht von abhalten lassen. Die Politik ist ein kahneskes „weiter, immer weiter“. Nach der Wahl ist schließlich vor der Wahl und letztlich geht es ja nicht um Leben und Tod (oder vielleicht ja doch), sondern um drei Prozentpunkte. Oder Punkte. Wer am Ende die meisten gesammelt hat, ist Meister. Oder Bundeskanzler. Wer vermag das schon zu unterscheiden? Für viele sind Aufstellungen des FC Bayern bedeutender als Rentenpläne von Friedrich Merz. Bei den Münchnern kann man sich immerhin sicher sein, dass elf Spieler auf dem Feld stehen. Die Altersvorsorge hingegen: wackeliger als die Kieler Abwehr.

    Manfred Kaltz und Philipp Lahm haben den Weg bereitet

    Kann Friedrich Merz nur bedingt was dafür. Also sowohl Rente als auch Kieler Defensive. Der Otto Rehhagel der Kanzlerkandidaten hat alles richtig gemacht. Auch da wieder Anlehnung an den Fußball. Ist das Zentrum verstellt, muss der Weg über die Flügel eingeschlagen werden. Manni Kaltz und Philipp Lahm haben den Weg vorgegeben: Über rechts stehen die Chancen meistens besser. Und dann keine allzu hohen Bälle schlagen oder verschnörkelte Habeck-Sätze teelichternd dozieren. Flach spielen, hoch gewinnen. Darin hat es die AfD zur Meisterschaft gebracht. Womit abermals der Haken zum FC Bayern geschlagen wäre. Der sich gleichwohl von der AfD abgrenzt. Fernab jeglicher politischer Einstellung verstehen sich die Münchner in lederhosigem Selbstbewusstsein auch nicht als irgendeine Form der Alternative. Man ist das Original. Und Bayer Leverkusen der Stachel im Fleisch, wie es Dieter Reiter bei der CSU ist. Den braucht es manchmal, um es dann wieder zur Meisterschaft zu bringen.

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