Michael Diederich, Vorstand des FC Bayern München, ist am Donnerstag nur knapp an einer Blamage vorbeigeschrammt: Der 59-Jährige, ehemals Chef der Hypovereinsbank, trat bei der Versammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) als Kandidat für das Präsidium an – als einziger Kandidat. Dennoch hat nicht viel gefehlt und Diederich hätte den Einzug ins DFL-Präsidium verpasst. Die Vertreter der 18 Fußball-Bundesligisten wählten ihn zwar, aber mit der denkbar knappsten Mehrheit: Acht Klubs stimmten gegen ihn, einer enthielt sich. Bei neun Gegenstimmen wäre Diederich gescheitert gewesen.
Der Grund für die Denkzettel-Wahl: Viele Bundesligisten sind verärgert über die Vorgehensweise des FC Bayern und hegen Vorbehalte gegen Diederich, der von Bayern-Patron Uli Hoeneß gestützt wird. FCB-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen, der als moderater Vertreter gilt, musste für Diederich aus dem DFL-Vorstand zurücktreten.
Die DFL entscheidet bald über die TV-Milliarden - Diederich soll Bayern-Interessen vertreten
Der Finanzexperte hat Dreesens Rest-Amtszeit von neun Monaten übernommen. Während der Rechte-Vergabe hatte er scharfe Kritik an der DFL und damit indirekt auch an Dreesen geübt. Er soll innerhalb der DFL einen strikteren Kurs zugunsten der großen Klubs vertreten. Im DFL-Präsidium wird es in den kommenden Wochen um die Verteilung der TV-Milliarden gehen. Neben Diederich sind Oliver Leki (SC Freiburg), Steffen Schneekloth (Holstein Kiel), Oke Göttlich (FC St. Pauli), Axel Hellmann (Eintracht Frankfurt), Holger Schwiewagner (SpVgg Greuther Fürth) sowie die beiden DFL-Geschäftsführer Marc Lenz und Steffen Merkel in dem Gremium vertreten.
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