
Die Rückkehr der Ballermänner: Viele Tore und ein Dank an die Regelhüter

Vergangene Saison reichten 16 Tore für den Titel als bester Torschütze. Das wird diese Spielzeit nicht reichen – auch dank einer Regeländerung.
Die vergangene Saison war aus Sicht jedes ehrenwerten Torjägers eine für die Mülltonne. Gerade mal lächerliche 16 Knipsen reichten, um sich den Titel als bester Torjäger der Bundesliga zu holen. Das ist der schlechteste Wert in mittlerweile 60 Jahren Beletage-Ballern. Christopher Nkunku, der sich die Auszeichnung mit Niclas Füllkrug teilte, reichten gerade mal 25 Spiele, um sich derart nach vorne zu ballern.
Jetzt kommt der gute Teil: Die ersten vier Spieltage der neuen Saison sind vielversprechend angelaufen. Der beste Torjäger hat jetzt schon acht Treffer auf dem Konto und damit die Hälfte der Bestmarke der Vorsaison. Und dabei handelt es sich nicht mal um das 100-Millionen-Schnäppchen des FC Bayern namens Harry Kane, sondern um Serhou Guirassy vom VfB Stuttgart. Und selbst auf den zweiten Platz findet man (noch nicht) den Engländer, sondern Jonas Wind vom VfL Wolfsburg, der fünfmal genetzt hat. Erst dann kommt Kane.
Ein besonderer Dank geht an die Augsburger und Mainzer Abwehrreihen
Fast wirkt es, als ob alle in der Bundesliga ihren Teil dazu beitragen wollen, damit der Minusrekord der Vorsaison vergessen gemacht wird. Besonders verdienstvoll ist diesbezüglich das Verhalten der Abwehrreihen aus Augsburg und Mainz hervorzuheben, die schon zwölf Gegentore erlaubt haben, durchschnittlich also drei Klöpse pro Spiel einfahren. Aber auch Abwehrspieler wie Mats Hummels schnüren Doppelpacks, während ihr Team mal wieder zwei eigene Treffer kassiert. So muss das!
Ein Teil der Torflut geht – so ehrlich muss man auch sein – auf die Regelhüter zurück. Weil seit dieser Saison jedes Reklamieren, jeder Torjubel und jede Einwechslung nachgespielt werden muss, sind Nachspielzeiten von knapp zehn Minuten längst keine Seltenheit mehr.
So konnte Guirassy im Spiel gegen die erneut erfreulich halbmotiviert verteidigenden Mainzer (sic!) noch in der 97. Minute einen Treffer zum 3:1 einnetzen, während Leverkusens Jonas Hofmann in Minute 94 noch im Münchner Strafraum zu Boden sinken durfte, als sei er gerade von einem ICE erfasst worden. Die Folge waren ein Elfmeter und das auch schon zweite Saisontor von Exequiel Palacios.
Die selbstlosen Regelhüter haben es gezeigt: Fallen zu wenig Tore, muss man seiner Verantwortung gerecht werden. Man darf sich fragen, wie oft die Herren Nkunku und Füllkrug vergangene Saison unter diesen Rahmenbedingungen einnetzen durften.
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