Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Fußball: Die Zeit der HSV-Witze ist vorbei - dank Merlin Polzin

Fußball

Die Zeit der HSV-Witze ist vorbei - dank Merlin Polzin

    • |
    • |
    • |
    Vom Fan zum Aufstiegs-Held: HSV-Cheftrainer Merlin Polzin kann Großes schaffen.
    Vom Fan zum Aufstiegs-Held: HSV-Cheftrainer Merlin Polzin kann Großes schaffen. Foto: Christian Charisius, dpa

    Was mussten sich der Hamburger SV und seine Fans nicht alles anhören in den vergangenen, schmerzend langen sieben Jahren in der zweiten Liga. Bei jeder Gelegenheit wurde der stolze Klub verhohnepiepelt, der jedes Jahr einen neuen Versuch in Richtung erster Liga annahm. Auf sozialen Netzwerken hatten sich Gruppen gebildet, in denen Witze über den Klub gesammelt wurde. Einer davon: Der HSV ist so schlecht, dass er bei einem Spiel mit zwei Mannschaften Dritter wird. Oder der hier: Das HSV-Stadion muss überdacht werden, weil Glücksspiele in der Öffentlichkeit verboten sind. Nicht nett. Mitte November, nachdem der Ex-Dino gegen Braunschweig verloren und auf den fünften Rang abgerutscht war, wurde gefragt, wann genau der Hamburger SV denn wieder in die erste Liga aufsteigen wird. Die Antworten: Wenn die Bundesliga auf 24 Mannschaften aufgestockt wird. Am 30. Februar. In dem Jahr, in dem der Frühling ersatzlos ausfällt. Es ist die Phase, in der der HSV traditionell alle Chancen auf den Wiederaufstieg verspielte – bislang.

    Denn wie seit dem vergangenen Wochenende bekannt ist, hat der HSV sogar den Frühling überstanden und hat die Rückkehr in die Bundesliga perfekt gemacht. Die Zeit der Witze – sie scheint vorbei zu sein. Zumindest vorerst. Der Grund ist der Mann, der Ende November den Posten des Cheftrainers antrat: Merlin Polzin, langjähriger Co-Trainer beim HSV, beerbte seinen Chef Steffen Baumgart nach einer Schwächephase. Schon unter dessen Vorgängern Daniel Thioune und Tim Walter war Polzin Teil des Trainerteams gewesen und hatte, wie er unumwunden zugab, „seinen Anteil“ an den zuvor verpassten Aufstiegen. Der 34-Jährige kommt bescheiden rüber, ist keiner der großen Namen, dafür gebürtiger Hamburger und großer Fan des Traditionsklubs.

    Sogar bei den Absteigern verläuft auf einmal alles harmonisch

    Und eben dieser Kerl aus dem Hamburger Stadtteil Bramfeld hat es nun geschafft, seinen Herzensverein wieder nach oben zu führen. Das sollte auch den hartnäckigsten HSV-Hassern Grund genug sein, eine kleine Träne der Rührung zu verdrücken. Ohnehin geht es im Gelenkbereich zwischen Liga eins und zwei so harmonisch zu wie selten: Bochum und Kiel sind zwar weg, in beiden Klubs ist aber nichts eskaliert, stattdessen wurden beide Teams von den Fans mit Applaus für den Versuch bedacht, das Ruder noch rumzureißen. In Liga zwei steht Köln mit Friedhelm Funkel ebenso vor dem Wiederaufstieg. Und merke: Witze über den HSV gibt es schon lange nicht mehr. Nach dem November ist es seltsam still geworden auf allen Witze-Seiten. Selbst im Frühling war Ruhe, endlich.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden