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Fußball
17.08.2022

Fünf Jahre Videobeweis: Ist jetzt wirklich alles gerechter?

Seit fünf Jahren ist der Videobeweis fester Bestandteil des Profifußballs. Die Bilanz fällt gemischt aus.
Foto: Swen Pförtner, dpa

Vor fünf Jahren kam erstmals der Videobeweis zum Einsatz. Fehlentscheidungen und Diskussionen gibt es weiterhin. Welche Vorschläge ein Experte für eine bessere Akzeptanz hat.

Es war ein Griff an die Schulter des damaligen Bayern-Stürmers Robert Lewandowski, der am 18. August 2017 eine neue Ära im deutschen Profifußball einläutete. Beim Eröffnungsspiel der Saison 2017/18 hätte Schiedsrichter Tobias Stieler eigentlich weiterspielen lassen – doch weil der Videoassistent die Szene als Foul des Leverkuseners Charles Aranguiz wertete, gab es Elfmeter für Bayern. Der verwandelte Strafstoß Lewandowskis war somit die erste direkte Konsequenz aus einer Entscheidung des Video Assistant Referee (VAR), wie der Videobeweis offiziell bezeichnet wird. Die Diskussionen um Fehlentscheidungen sind mit seiner Einführung aber nicht zu einem Ende gekommen, im Gegenteil. Die Debatten um den Videobeweis werden zusätzlich zu jenen geführt, ob ein Handspiel nun ein Handspiel oder ein Foul wirklich ein Foul ist.

Zu sehen war dies am Wochenende zwischen Hertha BSC und Frankfurt, als Schiedsrichter Frank Willenborg auf Foulspiel des Berliner Keepers und somit auf Elfmeter entschied – und diesen nach Intervention zurücknahm. Zugleich ist es unstrittig, dass aus einer Abseitsposition heraus erzielte Tore zurückgenommen werden.

Der Publizist und Verlagslektor Alex Feuerherdt betreibt zusammen mit dem Sportjournalisten Klaus Reese den Podcast "Collinas Erben".
Foto: Wikimedia

Schiedsrichter-Experte Alex Feuerherdt zieht ein gemischtes VAR-Fazit

Wie lautet nun das Fazit nach fünf Jahren "Kölner Keller"? Der Publizist Alex Feuerherdt, der den Schiedsrichter-Podcast "Collinas Erben" betreibt und selbst lange Zeit als Unparteiischer Spiele geleitet hat, zieht eine gemischte Bilanz. "Viele Schiedsrichter sind froh, dass sie diesen Airbag haben. In der Entwicklung des Fußballs zu einem Fernsehsport ist es unweigerlich so, dass auf Hilfsmittel wie TV-Bilder zurückgegriffen wird." Feuerherdt weiß aber auch: In weiten Teilen der Fanszene ist das Hilfsmittel verhasst, weil es den Torjubel unter Vorbehalt stellt. Dass ein Treffer wirklich zählt, ist erst dann sicher, wenn der Anstoß erfolgt und die Entscheidung nicht mehr rückgängig zu machen ist.

Auch dafür gab es an diesem Wochenende mehrfach Beispiele: Bayerns Sadio Mané jubelte gegen Wolfsburg gleich zweimal – und wurde jeweils wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen. Helen Breit von der Fan-Organisation Unsere Kurve hat eine klare Meinung. "Bei uns ist das Meinungsbild einhellig: Wir können auf den Videobeweis verzichten. Es ist im Stadion nicht nachvollziehbar und zerstört die Emotionen beim Torjubel." Das Votum der aktiven Fanszene ist in jedem Bundesligaspiel zu hören: Wenn der VAR bemüht wird – auch wenn es zugunsten der eigenen Mannschaft ist – ertönt ein Pfeifkonzert.

Etwas anders sieht die Sache aus, wenn Vereinsverantwortliche befragt werden. Während der ehemalige Präsident des FC Augsburg, Klaus Hofmann, den VAR wieder abschaffen wollte, begrüßen viele andere Entscheidungsträger das Hilfsmittel. Rudi Völler, der bei Leverkusen bis zu diesem Sommer als Geschäftsführer Sport die Geschicke leitete, sagte gegenüber der dpa: "Am Anfang war ich noch gegen den Videobeweis. Jetzt kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, dass er nicht mehr da ist." Kein Wunder, empfindet Feuerherdt: "Der Videobeweis leistet das, was er leisten soll: Er verringert die Fehlerquote." Das sei im Geschäftsmodell Profifußball, dessen Vereine sich längst zu Unternehmen gewandelt haben, erwünscht. "Die Klubs haben ein Interesse an Risikominimierung. Die größten Risiken sind Fehlentscheidungen des Schiedsrichters. Der VAR ist Ausdruck dieser Risikominimierung."

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Der Videobeweis muss transparenter werden

Das funktioniert eben bei der Entscheidung, ob ein Spieler nun im Abseits war oder nicht – und wird schwierig, wenn es um einen Elfmeterpfiff geht. Diese subjektiven Faktoren werden wohl immer subjektiv bleiben, findet Feuerherdt: "Die Bewertung eines Zweikampfes wird immer im Ermessensspielraum des Schiedsrichters bleiben." Verbessern müsse sich aber vor allem bei der Transparenz einiges. Diskutiert wird aktuell ja, die strittige Szene als Erläuterung für die Stadionzuschauer auf der Videoleinwand zu zeigen. Feuerherdt begrüßt das, regt aber auch den Einsatz von Durchsagen oder zusätzliche Erklärungen an. Auch die Veröffentlichung des Funkverkehrs der Schiedsrichter, wie es stellenweise schon jetzt in den USA geschieht, sei eine Option. Ebenso seien Anpassungen des Regelwerks denkbar. In anderen Sportarten kann ein Team eine Überprüfung einer strittigen Szene beantragen.

Verschwinden wird der Videobeweis jedenfalls nicht mehr. Stattdessen soll er inhaltlich verbessert und erweitert werden. Für die WM in Katar plant die Fifa mit einer halbautomatischen Abseitstechnologie. Auch der deutsche Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich kündigte vor der Sommerpause mehr Eingriffe an: "Es gibt eher die Tendenz, über fehlende Intervention nachzudenken als über übertriebene Intervention." (mit dpa)

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Die Diskussion ist geschlossen.

17.08.2022

Ich finde den VAR gut. Er hat allerdings einen Geburtsfehler. Man hätte es - bis auf die Abseitsüberprüfung - bei Einspruchsmöglichkeiten der Mannschaften bewenden lassen sollen (beispielsweise eine oder zwei pro Halbzeit, wenn berechtigt bleibt das Vetorecht bestehen). So wie es in anderen Sportarten halt auch der Fall ist. Dann überprüft der Schiri auf Anforderung selbst die Szene unter Rückgriff auf die Videoaufnahmen die vom VAR (der ja auch nur ein Assistent sein soll) zur Verfügung gestellt werden.

Wenn sich eine Mannschaft nicht beschwert, dann kann zwar trotzdem ein Verstoß vorliegen, aber damit kann man dann auch leben.

Was meines Erachtens neu gefasst werden müsste, ist die Abseitsregel. Früher galt die Formel von der gleichen Höhe und im Zweifel für den Angreifer. Diese wurde der Spielidee gerecht. Niemals wäre die Abseitsregel so gefasst worden, wie sie ist, hätte man geahnt, dass mal mittels kalibrierter Linien festgestellt wird, dass die Zehen des Stürmers mit der größeren Schuhnummer einen Millimeter im Abseits waren. Das ist völlig abwegig, macht das Spiel kaputt, weil tolle Tore nicht anerkannt werden, obwohl der Angreifer keinen erkenntlichen Vorteil hatte.

Gejubelt wurde früher auch hin und wieder mal irrtümlicherweise, weil die Zuschauer oder Spieler nicht gesehen hatten, dass der Linienrichter die Fahne hob. Heute kommt das natürlich regelmäßig vor. Ist nicht schön, aber durch ein irregulär erzieltes Tor zu verlieren oder gar abzusteigen ist doch noch viel unschöner. Und dann sitzen halt vor dem Fernseher viel mehr Zuschauer als im Stadion und die sehen in den Wiederholungen bereits, dass da was faul war. Nein, ein Zurück kann es nicht geben, dass könnte keiner mehr ertragen, wenn es denn so käme.