Schauspieler Lau verteidigt die Bierdusche
Wurden sie angespuckt oder gab es beim Topspiel zwischen Dortmund und dem FC Bayern eine Bierdusche für Bayern-Mitarbeiter? Schauspieler Frederick Lau äußert sich.
Das Benehmen von Frederick Lau wirft grundlegende Fragen zum Besuch im Fußballstadion auf. Erstens: Wie viel Pöbelei ist erlaubt? Darf ich mich auf der Tribüne aufführen wie der Rotz am Ärmel, wie eine offene Hose, wie Al Bundy beim Schlammcatchen? Die meisten Fans, Klub-Vorstände mit eingeschlossen, antworten mit einem klaren Ja. Daraus folgt die zweite Frage: Künftig nur noch im ausrangierten Trainingsanzug aus Ballonseide in die Arena aufbrechen? Also nur noch mittelschwere Trinkerkleidung?
FC Bayern bestätigt einen Vorfall
Lau ist es zu verdanken, dass Deutschland die wirklich wichtigen Themen diskutiert. Die Meinungen gehen auseinander, was tatsächlich geschah. Wie so oft im Fußball. Unbestritten ist, dass ein Analyseteam der Münchner im Bayerndress während des Derbys zwischen Dortmund und München auf der Haupttribüne saß. Nach dem Abpfiff sollen die Münchner Datenspezialisten bespuckt worden sein. Der FC Bayern bestätigte gegenüber der Bild, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Eine Spuck-Attacke bestritt Frederick Lau allerdings. Einen entsprechenden Bericht wies der 32 Jahre alte Schauspieler zurück: „Also bei so einem Topspiel geht es ja manchmal drunter und drüber. Aber gespuckt habe ich nicht.“ In einer Instagram-Story räumte der BVB-Fan allerdings ein, dass ein „bisschen Getränk in seinen Nacken gelaufen“ ist. Das ja, aber das nennt man Bierdusche und nicht spucken.
Nord-Süd-Gefälle bei der Bierdusche?
Und wer nicht bereit sei für eine hopfenhaltige Haarkur, die dem Wuchs nicht abträglich sein soll, der soll doch bitteschön „weiterhin die Allianz Arena besuchen und nicht zu uns nach Dortmund kommen.“
Das führt zur nächsten, nicht minder existenziellen Frage. Gibt es in Deutschland ein Nord-Süd-Gefälle bei der Bierdusche? Während der generöse BVB-Anhänger die sündteure Plörre aus dem Pappbecher großzügig über das Fan-Volk verteilt, knausert der Bayer und zuzelt noch das letzte Noagerl aus.
Die Lehren aus der feucht-unfröhlichen G’schicht: Bier gehört unweigerlich zum Stadionbesuch. Die einen schütten es in den Rachen, die anderen den Nebenleuten über den Kopf. Und: Mittelschwere Trinkerkluft ist nie verkehrt.
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