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Fußball
23.09.2023

Wochenendrebellen: Wie ein Vater und sein autistischer Sohn über den Fußball zueinander finden

Die echten Wochenendrebellen mit ihren Film-Partnern: Mirco (oben links) und Jason von Juterczenka (oben rechts) mit Florian David Fitz und Cecilio Andresen auf.
Foto: Nik Konietzky, dpa

Der Film "Wochenendrebellen" erzählt die Geschichte von Mirco und Jason von Juterczenka: Ein Vater und sein Sohn auf der Suche nach einem Lieblingsverein.

Dass die eigene Familiengeschichte verfilmt wird - keine alltägliche Sache. Der 18-jährige Jason von Juterczenka ist aber erstaunlich cool, wenn man ihn auf den Filmstart von "Wochenendrebellen" anspricht. Der Film, der die Geschichte von Jason und seinem Vater Mirco darstellt, wird am 28. September in den deutschen Kinos anlaufen. Florian David Fitz und Aylin Tezel spielen die Eltern von Jason - und es wird ein Erfolg werden. Sagt der Teenager: "Ich weiß, dass der Film gut ist. Deswegen wird er ein Erfolg werden." Was bei anderen Gleichaltrigen eine Pose wäre, um cool zu wirken, ist bei Jason authentisch. Er ist clever, intelligent - und Asperger-Autist. 

Das bedeutet, dass seine Welt strengen Regeln unterliegt, deren Verletzung für ihn einer Katastrophe gleichkommt, er sich teilweise fühlt, als ob er auf dem falschen Planeten gelandet ist - und dass er alle Dinge, die er sagt, auch wirklich so meint. Für die Familie war das Verhalten von Jason eine Zerreißprobe. Erst durch ein ambitioniertes Fußballprojekt, das er mit seinem Vater startete, fand die Familie zueinander: Vater und Sohn reisen durch die Republik zu Fußballspielen, um einen Lieblingsverein für Jason zu finden. Davon erzählt der Film.

Jason von Juterczenka sucht seinen Lieblingsverein - und hat strenge Kriterien

Einen Lieblingsverein zu finden - diese Suche muss eigentlich niemand antreten. Man unterstützt den Klub seiner Eltern, den seiner Geburtsstadt oder einen Verein, der einen in irgendeiner Form getroffen hat. Der Verein, wie es bei Nick Hornbys legendärem Fußballbuch "Feverpitch" zu lesen ist, findet einen also. 

Nicht so bei Jason. Der war mit seinem Vater und Großvater bei einem Spiel zwischen Leverkusen und Valencia, war fasziniert von dem Geschehnis im Stadion - und konnte nicht glauben, dass die Wahl des Lieblingsklubs derart zufällig verläuft. "Ich bin darauf überhaupt nicht klargekommen", erinnert sich Jason. "Deswegen habe ich ein Kriteriumsblatt erstellt, um mit Papsi den perfekten Lieblingsverein zu finden." Die Vereinbarung: Vater und Sohn reisen zu Spielen, um den perfekten Verein für Jason zu finden. Der perfekte Lieblingsklub darf etwa kein Maskottchen haben, muss ein skurriles Detail im Stadion haben und Mehrwegbecher verwenden. Das Regelkorsett, mit dem Jason sonst seinen Alltag bestreitet, gilt an diesen Tagen nicht - die Wochenendrebellen waren geboren.

Florian David Fitz (l) als Mirco und Cecilio Andresen als Jason in einer Szene des Films «Wochenendrebellen» (undatierte Filmszene).
Foto: Leonine, dpa

2017 gab es den Grimme-Preis für die Wochenendrebellen

Für Jason und Mirco von Juterczenka begann diese Reise vor elf Jahren. In einem Online-Blog informierten die beiden über ihre Reisen, die wegen Jasons spezieller Wünsche nie einfach (so dürfen sich Nudeln und Soße im ICE-Bordbistro nicht berühren), aber immer besonders sind. Ein Auszug aus dem Regelwerk: Die Anreise muss immer mit der Bahn erfolgen, ein 0:0 bedeutet, dass man noch mal kommen muss, gepinkelt wird im Sitzen, auch wenn es wie auf St. Pauli nur ein Stehklo gibt. Über die Jahre verfolgten mehr und mehr Menschen die Geschichten der beiden. 2017 gab es dafür den Grimme-Preis, ein Buch und mehrere Podcasts sind erschienen - und nun die Krönung: Der Film kommt.

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Der Weg dorthin sei alles andere als einfach gewesen, erinnert sich Mirco von Juterczenka. "Wenn man eine Herzensgeschichte derart aus der Hand gibt - das war schon ein emotionaler Mount Everest. Zumal es bei so einem Projekt ja auch darum geht, dass der Film wirtschaftlich erfolgreich ist." Die Befürchtung der Wochenendrebellen: Wie authentisch sind die Szenen, in denen es um Jasons Behinderung geht? Diese sollten weder zum Slapstick taugen noch Mitleid erheischen. "Wir hatten das Glück, dass wir vom ersten Tag an bei der kompletten Entstehungsgeschichte mit eingebunden waren und dass mit Drehbuchautor Richard Kropf und Regisseur Marc Rothemund Leute am Werk waren, denen wir völlig vertrauen konnten." 

Jason selbst hatte die größten Bedenken, als es um den Schauspieler geht, der ihn spielen sollte. "Ich konnte mir absolut nicht vorstellen, dass ein Kind meine Verhaltensweise richtig spielen konnte. Es wäre sehr leicht gewesen, das ins Lächerliche zu ziehen." Sein Darsteller, der zwölfjährige Cecilio Andresen, habe aber seine Vorstellungen übertroffen: "Er spielt mich eins zu eins, das ist perfekt. Als ich im Film einen Streit zwischen Film-Jason und Film-Papsi gesehen habe, war ich sogar wieder wütend auf meinen Vater gewesen." Auch sonst bemüht sich der Film um Authentizität, etwa bei der Kameraführung. Diese geht auf die Höhe des damals zwölfjährigen Jason im Dortmunder Westfalenstadion, zeigt alle Einflüsse, die ungefiltert auf ihn hereinprasseln. Von dem Ergebnis des Films sind Vater und Sohn begeistert, wie Jason sagt: "Unser Ziel war es, dass es keinen Schaden für das Bild von Autisten in der Öffentlichkeit geben wird. Wenn es jetzt sogar einen Nutzen gibt - also dass Menschen dieses Verhalten besser verstehen - wäre es sogar hilfreich." Mirco von Juterczenka findet im Buch "Wir Wochenendrebellen" eindringliche Worte: "Jasons Autismus ist keine chronische Krankheit, sondern fundamentaler Bestandteil seiner ganz persönlichen Identität." Frei formuliert: Sein Asperger-Autismus sei zugleich auch seine Stärke, die es ihm ermöglicht, seinen eigenen Weg zu gehen.

Der FC Augsburg scheidet aus einem ganz bestimmten Grund als Lieblingsverein aus

Übrigens: Einen Lieblingsverein haben Vater und Sohn bis heute nicht gefunden. Denn kein Klub erfüllt alle Kriterien, die Jason aufgestellt hat. Der FC Augsburg etwa hätte durchaus gute Chancen gehabt - nicht nur deswegen, weil es Jasons Geburtsstadt ist: Der Verein hat als einer der wenigen kein Maskottchen, das Stadion ist klimaneutral und erfüllt auch sonst viele Kriterien. Eine nicht, wie Jason sagt: "Als wir beim Spiel in Augsburg waren, haben die Spieler in der Mitte einen Kreis gebildet. Das kenne ich aus meiner kurzen Zeit bei der F-Jugend und war für mich ein Problem." Dass er bis heute keinen Klub gefunden hat, könne er aber verschmerzen: "Natürlich bleibt es auch nach zwölf Jahren dabei, einen Verein zu finden. Aber ich könnte auch mein ganzes Leben lang weitersuchen."

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