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Arjen Roben nachdem er das Siegtor gegen Dortmund im Champions-League-Finale geschossen hat.

Zehn Jahre danach: Bestandsaufnahme eines Niedergangs

Foto: Friso Gentsch, dpa

Vor zehn Jahren war der deutsche Fußball Weltmarktführer. Ein rein deutsches Champions-League-Finale sprach für sich. Doch, schon dort war zu sehen, was später schieflaufen sollte.

Wenn schon episch, dann aber richtig. Es war ja schließlich das "größte Spiel aller Zeiten". So zumindest empfand es Jürgen Klopp in der Nachbetrachtung. Zwei deutsche Mannschaften im Finale des bedeutendsten Klub-Wettbewerbs der Welt. Gab es bis dahin noch nicht und wenn die marktkapitalistischen Zeichen der Neuzeit nicht allzu sehr trügen, wird es so schnell auch nicht mehr dazu kommen. Zumindest nicht, ehe eine Gesellschaftsordnung im Fußball Einzug hält, die so etwas Ähnliches wie Chancengleichheit verspricht. Sozialismus, so was in der Art. Oder wie man am Tegernsee sagt: Teufelszeug.

Bevor nun also die beiden besten Fußballmannschaften des Kontinents aufeinandertrafen, hatte die Uefa ein Schauspiel der besonderen Art initiiert. Angeführt von den in Fantasie-Uniformen gekleideten Lars Ricken und Paul Breitner stürmten zwei Heere aufeinander zu. Bogenschützen, Äxte, Pfeile. Wenn es schon nicht um Mittelerde ging, dann doch zumindest um Europa. Kleinmütiger Tendenzen machte sich der Fußballverband Uefa schon damals nicht verdächtig. Immerhin trugen die beiden Legenden dann noch so halbwegs einträchtig diesen überdimensionierten Pokal ins Wembley-Stadion, das ja auch nicht weniger als die Kathedrale des Fußballs ist.

Paul Breitner und Lars Ricken haben den Pokal ins Wembley-Stadion gebracht. Das Outfit: interessant.
Foto: Marc Atkins, Witters

Bayern gegen Dortmund, 25. Mai 2013. Deutschland ist wieder wer auf der fußballerischen Landkarte. Es war eine Entwicklung, die ihren Höhen - und Wendepunkt ein Jahr später im Maracana finden sollte. Auch das wieder eine der hohen Stätten des Weltfußballs. Vor zehn Jahren trafen Münchner und Dortmunder aufeinander und wirklich verwunderlich war das nicht. Louis van Gaal hatte vier Jahre zuvor einen Umbruch in München reichlich selbstbewusst eingeleitet und dem gewohnten Heldenfußball eine Struktur verpasst, die das bajuwarische Spiel bis heute prägt. Schon 2010 zogen die Bayern ins Champions-League-Finale ein, zwei Jahre später erneut. Drama Dahoam. Niederlage gegen Leipzig dagegen ein leichtes Jucken. 

Die Münchner hatten in Manuel Neuer den besten Torwart der Welt, in Philipp Lahm den besten Rechtsverteidiger. Schweinsteiger gab den unerschütterlichsten emotionalen Anführer, Jerome Boateng war Stil bildend für künftige Innenverteidiger. Thomas Müller suchte und fand Räume, die Normalsehenden verborgen blieben. Fünfmal deutsche Weltklasse in einem Team. Dazu natürlich Ribéry und Robben, Javi Martinez und David Alaba. Als Stützen die auf internationalem Top-Niveau stabilen Mario Mandzukic und Dante. Die besten Bayern aller Zeiten?

Zumindest eine Mannschaft, die von den Dortmundern vor sich hergetrieben wurde. Einem Haufen junger Spieler, der sich zusammenfand und das bildete, was das englischen Magazin FourFourTwo den "heißesten Klub Europas" nannte. Mats Hummels, Marco Reus, Ilkay Gündogan, Robert Lewandowski. Dazu den sich selbst - und teilweise die Regeln des Anstands – vergessenden Kevin Großkreutz. Im sonderbegabten Mario Götze fehlte nur leider das größte Talent, das der deutsche Fußball seit Jahrzehnten hervorgebracht hatte verletzungsbedingt. 

Bayern gewann glücklich und auch verdient. Der Arjen hatte es gemacht. Drama, Schicksal. Epische Momente aber lassen sich nicht beliebig wiederholen. So herausragend diese beiden Mannschaften waren, ist doch zehn Jahre später zu sehen, dass in diesem Spiel jene Gefahren lauerten, die den deutschen Fußball Jahre später seiner Stärke berauben sollten. Die ihn zu einem identitätslosen Beispiel für die Vergänglichkeit des Erfolges machten. 

Es folgte ein langsamer Abstieg

Pep Guardiola hob die Münchner anschließend noch auf ein gruppentaktisch höheres Niveau. Joachim Löw formte daraus seine WM-Gewinner – verstärkt durch den famosen Mesut Özil, dirigiert von Toni Kroos und Sami Khedira, die das Spiel Reals prägten und fortan prägen sollten. Vorn der sich ein letztes Mal aufraffende Miroslav Klose. 

Danach: ein langsamer, vorerst unbemerkter Abstieg in der internationalen Hierarchie. Die Bayern erreichten noch regelmäßig das Halbfinale der Champions League, die deutsche Nationalmannschaft scheiterte in der Vorschlussrunde der EM 2016 unglücklich an Frankreich. Weltklasse aber verkörperte kaum mehr ein deutscher Spieler. Vor allem nicht an jenen Enden des Spielfelds, wo die Partien entschieden werden: Vor dem eigenen und dem gegnerischen Tor.

Video: SID

Die Nachwuchsleistungszentren spuckten im Akkord Mittelfeldspieler aus, die höchsten Ansprüchen genügten. So wie eine Zeit lang sämtliche Jugendliche irgendwas mit Medien machen wollen, bildeten die Akademien der Klubs irgendwas mit Mittelfeld aus. Ein Torwart, der halbwegs das Niveau Neuers erreichen wird, ist nicht in Sicht. In der Nationalmannschaft wird der Kapitän vertreten von Marc-André ter Stegen, der nun auch schon 31 Jahre alt ist. Der wiederum wird ersetzt vom 32-jährigen Kevin Trapp.

Die besten deutschen Innenverteidiger spielen derzeit in Dortmund. Einer davon ist Mats Hummels. Mit 34 Jahren wird ihm die Zukunft in der Nationalmannschaft eher nicht gehören. Seine Mannschaftskollegen Niklas Süle und Nico Schlotterbeck stellten bei der WM in Katar eindrucksvoll unter Beweis, weshalb eher kein internationaler Top-Klub Interesse an ihnen hat. Antonio Rüdiger wiederum blieb bisher den Beweis schuldig, eine Abwehr dauerhaft anleiten zu können. Es ist wohl kein Zufall, dass sich in der defensiven Viererkette des FC Bayern kein Spieler mit deutschem Pass befindet.

Fachkräftemangel auch auf dem Rasen

Erfolgreichster deutscher Stürmer ist Niclas Fülkrug, der sich dieses Jahr wahrscheinlich die Torjägerkanone sichern wird. Er steht bei 16 Treffern. So viel hatte Robert Lewandowski oft nach der Vorrunde erzielt. Nach Klose kam nicht mehr viel und auch der fand ja erst über den zweiten Bildungsweg und die Ausbildung zum Zimmermann in den Profi-Fußball. Der deutsche Fußball bildet auf eine absurde Weise am Bedarf vorbei aus. Fachkräftemangel auf dem Rasen.

Hier eine Taskforce, dort föderalistische Streitigkeiten - seit Jahren dribbeln sich die Nachwuchskoordinatoren selber aus. Seit Thomas Müller und Holger Badstuber entsprang kein deutscher Nationalspieler mehr der Jugendarbeit des FC Bayern. Jamal Musiala wurde zu großen Teilen in England ausgebildet. Auch dieser wundervolle Fußballer: irgendwas mit Mittelfeld. 

Früher hat es freilich auch mal Jahrgänge gegeben, die keinen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Der deutsche Fußball aber hat ein strukturelles Problem. Wo Engländer und Franzosen ihre Talente aufgrund der schieren Masse ins Ausland verleihen müssen, freut man sich in Dortmund und Leipzig, wenn man einen vielversprechenden jungen Spieler verpflichtet hat. Hauptsächlich aus Frankreich oder England.

Zehn Jahre nach dem größten Spiel aller Zeiten bleibt nicht viel mehr als die Erinnerung an damals. Früher war nicht alles besser. Der deutsche Fußball schon. Ein deutsches Finale in der Champions League: undenkbar. Aber das waren Paul Breitner und Lars Ricken in Uniform schließlich auch mal.

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