Fürth Zweiter im Unterhaus - Pleite für Mainz
München (dpa) - Aufstiegsangst im Unterhaus: Angeführt von Heim-Sorgenkind FSV Mainz 05 haben sich die Favoriten in der 2. Fußball-Bundesliga am 25. Spieltag eine fast kollektive Auszeit genommen.
Von den Spitzenteams konnte lediglich die zuletzt schwächelnde SpVgg Greuther Fürth drei Punkte einfahren und mit dem 1:0 im Derby gegen den TSV 1860 München Rang zwei erobern. Dagegen offenbarte Mainz beim 1:4 gegen Alemannia Aachen erneut seine eklatante Heimschwäche und büßte wichtige Punkte im Aufstiegsrennen ein. Rückschläge gab es auch für die Aufstiegsanwärter MSV Duisburg (0:0 in Ingolstadt) und FC St. Pauli (1:1 gegen Augsburg).
Eine Woche nach dem 1:5 beim VfL Osnabrück war Fürth diesmal der große Gewinner. Der erst 19 Jahre alte "Joker" Sercan Sararer sorgte gegen die "Löwen" mit einem "Sonntagsschuss" (77.) für Erlösung bei den Franken. "Wir haben schon Glück gehabt", gestand Trainer Benno Möhlmann - und ermahnte seine Profis: "Wir müssen besser spielen in den nächsten Spielen." Mit Freude dürften die Ausrutscher von Mainz und Duisburg beim SC Freiburg und beim 1. FC Nürnberg verfolgt worden sein, die den 25. Spieltag am Montag abschließen. "Beide Mannschaften haben Druck", weiß SC-Coach Robin Dutt. "Wir können damit umgehen."
Einmal mehr lange Gesichter gab es am Mainzer Bruchweg: Gegen die auswärts sonst eher biedere Alemannia setzte es mit der dritten Heimpleite den nächsten Rückschlag auf dem Weg zurück ins Oberhaus. Nach einem groben Fehlpass des erst kurz zuvor eingewechselten FSV-Torhüters Christian Wetklo war Daniel Brinkmann zur Stelle (30. Minute). Kurz vor der Pause traf Brinkmann erneut (44.). Chadli Amri konnte verkürzen (69.), nach den Toren von Abdul Özgen (75.) und Lewis Holtby (84.) standen die Mainzer aber mit leeren Händen da. "Wir haben uns selber geschlagen", klagte 05-Coach Jörn Andersen. "Wir müssen mehr investieren, um Tore zu machen."
Zweiter großer Gewinner war Kaiserslautern, das beim 1:0 bei Rot Weiss Ahlen den dritten Auswärtssieg einfuhr. Nachwuchsspieler Ricky Pinheiro beendete mit seinem Treffer (58.) die Durststrecke der Pfälzer, die zuvor 508 Minuten ohne Auswärtstor geblieben waren. Eitel Sonnenschein herrschte zuletzt bei Bundesliga-Absteiger Duisburg, weil Trainer Peter Neururer seinen Vertrag verlängerte. Wenig Freude machte jedoch die Nullnummer beim Aufsteiger aus Ingolstadt. Die Gunst der Stunde nutzte auch der FC St. Pauli nicht, der gegen den in der Rückrunde noch sieglosen FC Augsburg nur zu einem 1:1 kam. Marius Ebbers (70.) und Tobias Werner (76.) trafen.
Seit acht Spielen ist Bundesliga-Absteiger Hansa Rostock ohne Sieg, nach dem 1:1 bei TuS Koblenz wird der Absturz in die Drittklassigkeit immer wahrscheinlicher. "Uns laufen jetzt langsam die Spiele weg, denn nur mit Unentschieden werden wir nicht viel weiter kommen", erkannte auch der neue Trainer Andreas Zachhuber den Ernst der Lage. Nur noch ein Wunder kann nach dem 1:2 bei Aufsteiger FSV Frankfurt Schlusslicht SV Wehen Wiesbaden retten, doch Trainer Wolfgang Frank setzt auf das Prinzip Hoffnung: "Auch wenn alle sagen, dass wir abgestiegen sind: Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen", sagte der Coach. Einen Punkt gegen den drohenden Abstieg sammelte der VfL Osnabrück beim 0:0 bei Rot-Weiß Oberhausen.
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