
Spahn: Kein Verbot von Stehplätzen in Stadien

Frankfurt/Main (dpa) - Die Abschaffung von Stehplätzen in den Arenen der Fußball-Bundesligen kommt trotz der jüngsten Ausschreitungen nicht in Frage. "Wir stellen - wie gesagt - alles auf den Prüfstand. Die Abschaffung von Stehplätzen in den Stadien ist aber aktuell kein Thema", sagte Helmut Spahn.
Spahn ist Sicherheitsbeauftragter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Für reine Sitzpatz-Stadien hatte sich vor allem Rainer Wendt, der Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), nach der Fan-Randale bei der 1:2- Niederlage von Hertha BSC gegen den 1. FC Nürnberg stark gemacht. Die Ausschreitungen im Berliner Olympia-Stadion waren allerdings passiert, obwohl es dort seit geraumer Zeit gar keine Stehplätze mehr gibt.
Auch die grundsätzliche Aussperrung von Gäste-Anhängern bei Spielen, so Spahn gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa, werde derzeit nicht erwägt. "Dass es überhaupt keine Tickets für Gäste-Fans gibt - das kann nur das Ergebnis einer sportgerichtlichen Ahndung sein", erklärte er. Aufgrund der DFB- Richtlinien können allerdings Stehkarten-Kontingente bei Risiko- Spielen reduziert oder gestrichen werden. Dies sei beispielsweise in der Zweitliga-Partie FC St. Pauli gegen Hansa Rostock am 28. März der Fall. "Da gibt es keine Stehplätze und nur 500 Sitzplätze für Rostocker Fans", sagte der DFB-Sicherheits-Chef.
Vertreter des DFB und der Deutschen Fußball Liga (DFL) wollen sich nach Angaben Spahns in der nächsten oder übernächsten Woche treffen, um Maßnahmen gegen die Gewalt in den Stadien zu erörtern und die Konsequenzen aus dem Spiel in Berlin zu ziehen: 100 bis 150 Randalierer aus dem Hertha-Fanblock hatten mit Holz- und Metallstangen den Innenraum des Olympiastadions gestürmt und dort randaliert. Inzwischen ermittelt der DFB-Kontrollausschuss.
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