Ballack & Co.: Viel Bewegung auf Transfermarkt
Düsseldorf (dpa) - Ballack und Metzelder sind schon da, Boateng und Kuranyi sind weg, Raúl soll kommen: Mitten in der Vorbereitungs- Zeit auf die 48. Spielzeit der Fußball-Bundesliga ist viel Bewegung auf dem Transfermarkt.
Fünf Wochen vor dem Saisonstart am 20. August haben die 18 Elite-Clubs bereits etwa 150 neue Spieler für rund 65 Millionen Euro verpflichtet. Fast ebenso viele Profis verließen die Vereine. Wie eine Erhebung der Nachrichtenagentur dpa ergab, flossen durch Verkäufe aber bislang nur rund 35 Millionen in die Kassen. Doch in den kommenden Wochen wird sich noch viel tun, denn das Transferfenster ist bis zum 31. August geöffnet.
Prominenteste Bundesliga-Rückkehrer sind Michael Ballack und Christoph Metzelder. Die beiden Routiniers kosteten zwar keine Ablösesumme, sind aber auch nicht zum "Nulltarif" gekommen. Nach Schätzungen soll Bayer Leverkusen die Verpflichtung des 33-Jährigen, der beim FC Chelsea nach vier Jahren keinen neuen Vertrag mehr bekam und die WM wegen einer Bänderverletzung verpasste, in den nächsten zwei Jahren rund zwölf Millionen Euro kosten. Geld, das gut angelegt sein könnte, wenn der neue Leitwolf zu alter Stärke zurückfindet. Und davon sind Ballack und auch die Bayer-Verantwortlichen überzeugt. "Das ist vielleicht der wichtigste Transfer der letzten Jahre, weil wir glauben, damit ein Zeichen gesetzt zu haben, dass wir über Platz vier hinaus wollen", sagte Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser.
Eine ähnlich zentrale Rolle wie Ballack soll auch Metzelder bei Vizemeister Schalke 04 spielen. Nach drei Jahren bei Real Madrid nahm der Ex-Dortmunder ausgerechnet beim Erzrivalen die Herausforderung an und präsentiert sich topfit. "Er wird für uns ein ganz wichtiger Spieler", sagte Trainer Felix Magath, der wegen der angespannten Finanzlage noch nicht auf große Einkaufstour gehen konnte und für acht Neuzugänge lediglich 3,8 Millionen Euro ausgab.
Teuerster Neuzugang ist der Grieche Kyriakos Papadopoulos von Olympiakos Piräus (2,5). Nach dem gewonnenen Machtkampf mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies soll Magath aber 25 Millionen Euro investieren dürfen. Auf der Wunschliste stehen Real Madrids Superstar Raúl, Wolfsburgs Spielmacher Zvjezdan Misimovic und Ibrahim Afellay vom PSV Eindhoven. "Ich kann jetzt auf den Markt gehen und meine Vorstellungen umsetzen", sagte Magath zufrieden.
Meister FC Bayern München gab nach den hohen Investitionen der Vorjahre noch keinen Euro aus, bekommt dennoch prominente Verstärkung unter anderem durch die Rückkehr des an Leverkusen ausgeliehenen Nationalspielers Toni Kroos. Der Bundesliga-Dritte Werder Bremen leistete sich Marko Arnautovic (FC Twente/6,2), Borussia Dortmund gab für Stürmer Robert Lewandowski (Lech Posen) 4,5 Millionen Euro aus.
Bisher teuerster Liga-Einkauf ist Simon Kjaer. Zwölf Millionen Euro blätterte Ex-Meister Wolfsburg für den dänischen Abwehrspieler von US Palermo hin, der mit Arne Friedrich (für 2,0 von Hertha BSC) das neue Traumduo in der Innenverteidigung im Team von Steve McClaren bilden soll. Dazu wurde das Schweizer Sturmtalent Nassim Ben Khalifa (Grasshopper Zürich/1,6) geholt und der Ex-Herthaner Cicero für ein Jahr ausgeliehen. Im Gegenzug nahm der VfL durch die Verkäufe von Obafemi Martins (Rubin Kasan/9,0) und Jan Simunek (1. FC Kaiserslautern/0,9) aber auch rund zehn Millionen Euro wieder ein.
Von solchen Summen kann das Gros der Liga nur träumen. Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern investierte immerhin rund 4,5 Millionen Euro in 13 neue Spieler, während der FC St. Pauli ausschließlich auf günstige Leihgeschäfte oder ablösefreie Spieler wie Schalkes Gerald Asamoah setzt.
Bis auf HSV-Star Jerome Boateng, der für 12,5 Millionen Euro zum englischen Spitzenclub Manchester City verkauft wurde, verließ noch kein deutscher WM-Held die Eliteliga. Allerdings meldeten spanische Medien den Wechsel von Sami Khedira zu Real Madrid schon als so gut wie perfekt, was der VfB Stuttgart dementierte. Von europäischen Top-Clubs heftig umworben werden weiterhin Bremens Mesut Özil oder die Bayern-Stars Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger.
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