
Bundesliga-Trio auf dem Sprung ins Viertelfinale

Hamburg (dpa) - Werder Bremen durfte sich über seltenes Elfmeterglück freuen, und auch der VfL Wolfsburg und der Hamburger SV liegen voll im Soll - nach den Achtelfinal-Hinspielen peilt das Nord-Trio der Fußball-Bundesliga geschlossen das Weiterkommen in der Europa League an.
Jeweils mit einem Auswärts-Remis stellten Werder (1:1 beim FC Valencia) und die "Wölfe" (1:1 bei Rubin Kasan) die Weichen fürs Viertelfinale, der HSV fährt nach dem 3:1 in der kommenden Woche mit einem Zwei-Tore-Polster zum RSC Anderlecht nach Belgien und kann weiter auf den Einzug ins Endspiel am 12. Mai in der heimischen Arena hoffen.
Eine Szene in der 23. Minute erhitzte die Gemüter im Mestalla- Stadion von Valencia. "Ich bin geschubst worden", sagte Claudio Pizarro grinsend. "Das war ganz klar, der Schiedsrichter stand ja zwei Meter daneben." Der Strafstoß, den Kapitän Torsten Frings sicher verwandelte, blieb jedoch für die meisten in der Arena unerklärlich. Außer dem englischen Referee Martin Atkinson hatte das Vergehen von David Navarro kaum jemand als solches erkannt, selbst Bremens Per Mertesacker gab zu: "Das 1:0 haben wir vielleicht ein bisschen geschenkt bekommen."
"Es war sicher erstmal überraschend, aber am Fernseher konnte man sehen, dass er am Trikot gezogen worden ist", erklärte Clubchef Klaus Allofs. Dagegen schimpfte Valencias Trainer Unai Emery, der auch noch Ever Banega durch eine nicht minder umstrittene Rote Karte verlor: "Wir sind empört. Es ist unverantwortlich, einen solchen Elfmeter zu pfeifen." Und die Sportzeitung "Marca" schrieb: "Der Elfmeter war eine Erfindung des Schiedsrichters." Diplomatisch äußerte sich Werder-Coach Thomas Schaaf. Er habe die beiden umstrittenen Szenen nicht gesehen: "Ich saß so tief."
Beim Hamburger Sieg gegen Anderlecht stand Ruud van Nistelrooy im Mittelpunkt. "Die letzten zehn Minuten war ich ein bisschen müde. Aber ich bin fit und sehr glücklich", gestand "Van the Man" nach seinem ersten Heimtor im Dress der Hanseaten. Im Bundesliga-Spitzenspiel bei Bayer Leverkusen möchte der 33-Jährige nachlegen, wenn Knochen und Muskeln mitmachen. Coach Bruno Labbadia würde seinem prominentesten Profi aber gern eine Verschnaufpause gönnen: "Wir sollten zufrieden sein, dass er ein 90-Minuten-Spiel gemacht hat", meinte der 44-Jährige.
Zvjezdan Misimovic war Mann des Tages für den VfL Wolfsburg in der "Kältekammer" Kasan. Erst erzürnte er Manager Dieter Hoeneß mit seiner Aussage, zum FC Schalke 04 wechseln zu wollen, dann glättete er mit seinem Ausgleich zum 1:1 beim russischen Meister Rubin höchstpersönlich die Wogen. Der Kraftakt bei eisigen Temperaturen gibt dem Meister Zuversicht für die nächste Aufgabe, auch wenn bis zum Anpfiff der Bundesliga-Partie nur 42 Stunden liegen. "Wir wollen in Gladbach drei Punkte nachlegen", kündigte Christian Gentner vor dem Rückflug an.
Die Diskussion ist geschlossen.