Bundesliga am Sonntag: Klare Siege für Schalke und Bremen

Es bleibt spannend in der Bundesliga. Schalke 04 hat die Gunst der Stunde genutzt und sich im Kampf um Platz drei zurückgemeldet. feiert Sieg vom Samstag.

Stuttgart - Kaiserslautern 0:0

Eigentlich konnte mit diesem 0:0 niemand so richtig leben. Der zuletzt so forsche VfB Stuttgart wurde erst einmal wieder ausgebremst. Und der Tabellenletzte 1. FC Kaiserslautern ist jetzt seit 15 Partien ohne Sieg. Dennoch entstand beim FCK gerade um dieses tor- und trostlose Spiel herum so etwas wie eine Jetzt-erst- recht-Stimmung. Trainer Marco Kurz bekam von Mannschaft und Vorstand ausdrücklich das Vertrauen ausgesprochen, die Fans sangen: "Lauterer geben niemals auf! Sie kämpfen!" Kapitän Christian Tiffert hält sich daran. "Es ist noch viel machbar mit diesen Fans und mit dieser Einstellung", sagte er nach dem Spiel.

Wolfsburg - Leverkusen 3:2

"Zu viele Verletzungen, zu viele Umstellungen und keine Stabilität mehr" - so einfach brachte Bayer Leverkusens Trainer Robin Dutt das 2:3 (1:2) am Samstag beim VfL Wolfsburg auf den Punkt. Fünf Verletzte hatte der Bayer-Coach während des Spiels zu beklagen. Als Kapitän Simon Rolfes nach einer knappen halben Stunde vom Platz musste, kippte das Spiel. Der frühere Leverkusener Patrick Helmes (33. Minute), Ashkan Dejagah (45.) und ein Eigentor von Michal Kadlec (61.) drehten das Spiel zugunsten Wolfsburgs. Aus der anfänglichen Überlegenheit war nur das 1:0 durch Stefan Kießling (3.) entstanden. Eren Derdiyoks Tor zum Endstand kam dann zu spät (90.+1).

Mainz - Nürnberg 2:1

Ein Blitzstart hat dem FSV Mainz 05 den Weg zum Heimsieg über den zuletzt dreimal in Serie siegreichen 1. FC Nürnberg geebnet. Gerade 57 Sekunden waren gespielt, als Nicolai Müller zur Führung traf. Die konsternierten Franken wachten erst nach dem 0:2 durch einen Freistoß von Mohamed Zidan (22.) auf. Der Ägypter traf im sechsten Spiel für die Mainzer zum sechsten Mal. Nürnberg drängte nach dem Anschlusstreffer von Daniel Didavi (64.) auf den Ausgleich. Trotz der klaren Überlegenheit aber fehlte es an herausgespielten Chancen. Mainz, das nach 84 Minuten Adam Szalai durch die Gelb-Rote Karte verlor, brachte den Vorsprung verdient über die Zeit.

Gladbach - Freiburg 0:0

Borussia Mönchengladbach lässt im Kampf um einen Champions-League-Platz wertvolle Punkte liegen. Das 0:0 gegen den vom Abstieg bedrohten SC Freiburg war schon das dritte Spiel in Serie ohne Sieg. "Davon geht die Welt nicht unter", meinte Gladbachs Nationalspieler Marco Reus, der wieder im Sturmzentrum spielte, seine Chancen aber nicht nutzen konnte. Bester Mann bei den Freiburgern war Torhüter Oliver Baumann, der einige gute Paraden zeigte. "Das hat heute gut geklappt. Schön, dass wir auch auswärts wieder bestehen können", meinte der Keeper. Immerhin: Die Gladbacher blieben auch im 16. Heimspiel nacheinander ohne Niederlage.

Bayern - Hoffenheim 7:1

Von "bilderbuchmäßigen Toren", von "Delikatesse", von einem "Rausch" schwärmte Jupp Heynckes nach dem 7:1 des FC Bayern gegen 1899 Hoffenheim. Jetzt muss am Dienstag aber das Weiterkommen in der Königsklasse gegen Basel nach dem 0:1 im Achtelfinal-Hinspiel her. Am Samstag schossen sich dreimal Mario Gomez (5. Minute/35./48.), zweimal Arjen Robben (12./Foulelfmeter/29.), Toni Kroos (18.) und Franck Ribéry (58.) eindrucksvoll warm. Den Gegentreffer besorgte Luiz Gustavo (85.) mit einem Eigentor selbst. Für Hoffenheim war es die erste Niederlage unter Markus Babbel, der auch im sechsten Spiel als Trainer gegen Bayern nicht gewann.

Köln - Hertha 1:0

Rudelbildung, Platzverweise und ein Schiedsrichter im Rampenlicht - das dramatische Duell zwischen dem 1. FC Köln und Hertha BSC bot Abstiegskampf pur. Dank des Treffers von Christian Clemens (36.) zum 1:0 (1:0) über Berlin wendeten die Kölner den drohenden Absturz in die Abstiegszone vorerst ab. Doch die Roten Karten für Mato Jajalo (67.) und Lukas Podolski (76.) brachten die Sieger um ein ungetrübtes Vergnügen. Der wichtige Erfolg sorgte zwar für Erleichterung, aber nicht für ruhigere Zeiten. Nur wenige Stunden später gab der FC die Trennung von Sportdirektor Finke bekannt, der zuletzt mit Trainer Stale Solbakken im Clinch gelegen hatte.

Augsburg - Dortmund 0:0

Für Selbstzweifel der Dortmunder Spitzenreiter an ihrer Meisterreife reichte die Nullnummer beim Abstiegskandidaten FC Augsburg nicht aus. Und auch die sieben Warnschüsse aus München und der auf fünf Punkte geschmolzene Vorsprung in der Tabelle konnten im Borussen-Clan keine Unruhe auslösen. "Der Bayern-Sieg tangiert uns überhaupt nicht. Wir werden nicht an uns zweifeln", versicherte Kapitän Sebastian Kehl. Die Borussia blieb immerhin zum 19. Mal nacheinander ungeschlagen und stellte damit den eigenen, 20 Jahre alten Vereinsrekord ein. "Plan A war, hier zu gewinnen, Plan B, einen Punkt mitzunehmen. Das haben wir erreicht", resümierte Jürgen Klopp.

Bremen - Hannover 3:0

Werder Bremen bleibt die Nummer eins im Norden und hängte Hannover 96 im Kampf um die Europa-League-Plätze vorerst ab. Claudio Pizarro (31. Minute), Sebastian Prödl (49.) und Markus Rosenberg (56.) schossen vor 41 500 Zuschauern im ausverkauften Weser-Stadion den am Ende verdienten Sieg für die Bremer heraus. Die Gäste waren 45 Minuten lang die klar bessere Mannschaft, müssen aber weiter auf ihren ersten Auswärtssieg in Bremen seit neun Jahren warten. Werder war bei den ersten beiden Treffern jeweils nach Freistößen des eingewechselten Mehmet Ekici erfolgreich, das dritte Tor legte Pizarro vorbildlich für seinen Sturmpartner Rosenberg auf.

Schalke - Hamburg 3:1

Schalke 04 hat die Gunst der Stunde genutzt und sich im Kampf um Platz drei zurückgemeldet. Bis auf einen Punkt ist die Mannschaft von Trainer Huub Stevens nun an den Drittplatzierten Borussia Mönchengladbach herangerückt. Die bittere Europa-League-Pleite vom Donnerstag hatten die Schalker im Schnelldurchgang verarbeitet. Teemo Pukki (5. Minute), Christoph Metzelder (26.) und der zurückgekehrte Torjäger Klaas-Jan Huntelaar (33./Foulelfmeter) beendeten vor 61 673 Zuschauern in der ausverkauften Veltins-Arena die Schalker Torflaute. Gojko Kacar (45.) gelang nur der Ehrentreffer für den HSV, der nach der zweiten Niederlage hintereinander vier Punkte vor der Gefahrenzone rangiert. dpa