Neue Verteilung der TV-Gelder im Fußball ist ein Erfolg für die Kleinen
Der Streit ums Geld hat die Vereine im Profi-Fußball in zwei Lager gespalten. Die neue Verteilung der TV-Gelder bringt sie wieder ein wenig näher zusammen.
Die Auseinandersetzung ums Geld hat die Profi-Vereine zuletzt in zwei Lager gespalten und zu einer beispiellosen Machtdemonstration des FC Bayern geführt. Nach Meinung einiger kleinerer Klubs sollte die Verteilung dringend geändert und gerechter werden.
Vier Erst- und zehn Zweitligisten entwickelten dazu ein Konzept, das vor allem den Serienmeister aus München erzürnte. Denn der Branchenprimus sollte etwas abgeben von seinen Einnahmen. Ein geradezu unanständiges Ansinnen.
Der FC Bayern kassiert aus der TV-Vermarktung am meisten
Die Zahlen für die laufende Saison sehen laut Kicker so aus: Die Bayern kassieren mit 105 Millionen Euro aus der gesamten TV-Vermarktung am meisten, Arminia Bielefeld mit 34 Millionen von den Erstligisten am wenigsten. Der Erste kassiert also ungefähr dreimal so viel wie der Letzte. Schlusslicht bei den TV-Einnahmen ist Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig mit neun Millionen.
Krasser ist der Unterschied, wenn nur die Verteilung der internationalen TV-Einnahmen betrachtet wird. Da erhalten die Münchner mehr als das Zehnfache: Bei den Bayern sind es 31 Millionen Euro, bei Bielefeld 2,4 Millionen. Die 18 Zweitligisten müssen sich acht Millionen Euro teilen.
Der FC Bayern wird auch weiter Meistertitel sammeln
Seit gestern ist klar, was dringend notwendig war: Das Geld wird gleichmäßiger verteilt. Die Kleinen werden sagen: gerechter. Die Spreizung nimmt ab. Die Beteiligten haben die Chance, ein wenig enger zusammenzurücken, was dem Wettbewerb zuträglich ist. Das wird nicht dazu führen, die Verhältnisse auf den Kopf zu stellen. Der FC Bayern wird auch weiter Meistertitel sammeln – mit den üblichen Verdächtigen in seinem Windschatten. Wenn sich daran plötzlich etwas ändern würde, hätte die DFL gestern etwas falsch gemacht.
Die neue Verteilung der fünf TV-Milliarden soll ein Sieg für die Kleinen sein und keine Niederlage für die Großen.
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