Outet sich auf Twitter bald ein Fußball-Profi?
Auf Twitter hat der Nutzer "gay_bundesligaspieler" sein Coming-Out angekündigt. Wer sich dahinter verbirgt, ist unklar. Am Abend gab er weitere Details bekannt.
Homosexualität im Fußball ist immer noch ein heikles Thema. Die Männerdomäne tut sich schwer damit, einen offenen Umgang damit vorzuleben. Bisher haben sich auch nur wenige Fußballer offen als schwul geoutet. Thomas Hitzlsperger ist einer der wenigen, die diesen Schritt bisher gewagt haben. Im Mai diesen Jahres tat es ihm der der australische Fußballprofi Andy Brennan gleich. Um weitere männliche homosexuelle Fußballspieler zu finden, die sich öffentlich zu ihrer Sexualität bekennen, muss man jedoch lange suchen. Ob sich in Kürze ein weiterer Spieler traut, sich öffentlich zu äußern, darüber rätselt gerade die Twitter-Welt.
"gay_Bundesligaspieler kündigt Coming-Out an
Am Mittwoch hat der Nutzer des Accounts "gay_Bundesligaspieler" auf dem Kurznachrichtendienst angekündigt, sich demnächst outen zu wollen. Seitdem stellt sich die Frage, wer hinter dem Account steckt und ob er es ernst meint. Sich selbst beschreibt er nicht weiter als mit der Aussage, Spieler der zweiten Bundesliga zu sein. Das Foto seines Accounts zeigt eine Regenbogenflagge, ein Zeichen für Toleranz, Akzeptanz und die Vielfalt der Lebensformen.
Zuerst wolle er testen, ob er den Druck aushalten könne, schrieb er am Mittwoch. Er forderte andere Nutzer auf, ihm Fragen zu stellen. Mehr als 800 Kommentare finden sich derzeit unter diesem Aufruf. Darunter sind nur wenige Fragen, dafür jedoch viel Zuspruch. "Viel Kraft auf deinem Weg" wünscht ihm eine Nutzerin. "Ich hab keine Fragen, nur Soli", schreibt eine andere.
Mittlerweile folgen dem Account mehr als 5000 Nutzer. Noch am Freitagmorgen schrieb er, dass er sich erst einmal sammeln müsse, weil die Aktion beinahe außer Kontrolle gerate. Er müsse sich nun auf das Training konzentrieren. Für Freitagabend kündigt er weitere Neuigkeiten an.
Am Abend veröffentlicht er weitere Details
Diese hat er nun auch geliefert. Allerdings hat er keine weiteren Details über seine Identität oder aber seinen Verein bekanntgegeben. Stattdessen bedankte er sich für die Unterstützung, die er in den vergangenen Tagen erhalten hat. Er sei aber weiterhin sehr aufgeregt, sich zu outen, schließlich wisse er nicht, ob Freunde, Familie und Teamkollegen zu ihm hielten. Auch über seinen Anschlussvertrag mache er sich Sorgen.
Darüber hinaus äußerte er sich zu seinen Beweggründen: Es gehe ihm darum, "die berechtigte Neugier zu stillen, denn es wurde zu lange zu diesem eigentlich ganz normalen Thema geschwiegen." Außerdem hoffe er, dass sich weitere schwule Spieler äußern werden. (AZ)
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