Randalierer sorgen für Chaos nach Aufstiegsfeier in Magdeburg
Die Feiern zum Aufstieg des 1. FC Magdeburg in die 2. Fußball-Bundesliga sind von Ausschreitungen überschattet worden. Die Feier begann zunächst friedlich.
Nach dem Aufstieg des 1. FC Magdeburg in die 2. Fußball-Bundesliga ist es auf der Kneipenmeile der Stadt zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Die Polizei musste sogar einen Wasserwerfer einsetzen. Chaoten warfen Flaschen und Steine auch auf Feuerwehrleute.
1. FC Magdeburg: Aufstiegsfeier wird von Ausschreitungen überschattet
Rund 150 Vermummte warfen Steine und Flaschen auf Polizisten und Feuerwehrleute und beschimpften die Einsatzkräfte, wie die Polizei mitteilte. Außerdem brannten auf offener Straße verschiedene Gegenstände und Müll. Die Chaoten zerstörten Teile der installierten Videotechnik am zentral gelegenen Hasselbachplatz.
Die Polizei setzte Pfefferspray und einen Wasserwerfer ein, um Dutzende vermummte Randalierer zurückzudrängen. Mehrere von ihnen wurden festgenommen. Erst am späten Samstagabend kehrte in der Innenstadt wieder Ruhe ein. Das Ausmaß der Zerstörungswut war aber auch am Sonntag noch sichtbar und die Stadt mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.
Bevor die Stimmung umschlug, hatten mehr als 22.000 Fans im Stadion und rund 2500 Menschen auf dem Hasselbachplatz laut Polizei friedlich den Aufstieg ihrer Mannschaft gefeiert.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident gratuliert 1. FC Magdeburg
Der einzige Europapokalsieger der ehemaligen DDR erreichte mit dem Sieg gegen Fortuna Köln erstmalig den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga. Trainer Jens Härtel gelang somit nach dem Drittliga-Aufstieg 2015 der nächste Coup. Prompt wurde er kurz vor der Pressekonferenz von seinen Spielern mit Bier geduscht.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) twitterte spontan: "Alles, alles Gute! Wir freuen uns, nicht nur Magdeburg, sondern ganz Sachsen-Anhalt, weil wir alle fußballbegeistert sind." Noch immer wirken die Erfolge der Vergangenheit nach. 1974 holte das FCM-Team um Jürgen Sparwasser den Europapokal der Pokalsieger. Nach der Wende aber ging es bergab, bis zur Insolvenz 2002.
Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga: Magdeburg strebt Klassenerhalt an
Nun schreiben die Magdeburger wieder Erfolgsgeschichten. Der wie immer zurückhaltende Trainer Härtel blickte schon voraus: "Wir sind in der 2. Liga nur ein kleines Licht, weil wir der Neuling sind." Es gelte, dort mit akribischer Arbeit und Leidenschaft am Klassenerhalt zu arbeiten. Auch für Geschäftsführer Mario Kallnik beginnen nun die Zweitliga-Planungen: "Die Herausforderungen werden nicht kleiner. Wir wollen in der 2. Liga bestehen."
Der 1. FC Magdeburg hatte am Samstagnachmittag zu Hause mit 2:0 (2:0) gegen Fortuna Köln gewonnen und ist damit in der kommenden Saison sicher in der 2. Liga dabei. Auch der SC Paderborn machte durch einen 3:0 (3:0)-Sieg gegen Unterhaching den Aufstieg perfekt. (dpa)
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