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WM 2014
16.06.2014

USA: Klinsmann mag es unbequem

US-Coach Jürgen Klinsmann will mit seiner Mannschaft die Vorrunde bei der WM überstehen.
Foto:  Larry W. Smith (dpa)

Der ehemalige deutsche Nationalspieler und Teamchef hat dem US-Fußball sein erfolgreichstes Jahr beschert.

Huntington Beach ist ein Paradies für Wellenreiter. Deshalb wird die Küstenstadt vor den Toren der Millionenmetropole Los Angeles auch Surf City genannt. Ihr berühmtester Einwohner bekam einst den Namen „Diver“ – „Taucher“, was auf gut Deutsch so viel wie Schwalbenkönig heißt. Nicht gerade eine Auszeichnung für einen Fußballer.

Jürgen Klinsmann hatte gleich die richtige Antwort parat. Nach einem Treffer für seinen neuen Verein Tottenham Hotspur in der englischen Premier League machte der auf der Insel mit viel Skepsis empfangene Angreifer demonstrativ den „Diver“: Er hechtete sich bäuchlings auf den Rasen, kreierte damit einen neuen Jubel und eroberte die Herzen der Fans im Sturm. Wie später als Bundestrainer mit der deutschen Nationalelf beim Sommermärchen-WM 2006 im eigenen Land. Und nach seiner glanzvollen Profikarriere tauchte der Welt- und Europameister erst richtig ab. „Far away in America“, wie unsere Nationalkicker einst vor ihrem misslungenen WM-Auftritt 1994 mit der eigentlich für eine schwule Zielgruppe gecasteten US-Disco-Band Village People schmetterten. Im Land seiner Träume.

„Ist es noch weit bis Amerika?“, stand auf dem Sticker am Armaturenbrett seines berühmten VW-Käfer-Cabrios, mit dem der selbst ernannte Anti-Star gern neben den sündhaft teuren Nobelkarossen seiner Kollegen parkte. Seit einer Gastspielreise als Jungprofi mit den Stuttgarter Kickers zog es den blonden Schwaben jeden Sommer in die Neue Welt. Obwohl der Fußball dort im Schatten von Baseball, Football, Basketball und Eishockey stand und immer noch steht. Oder eben gerade deswegen.

Der große Blonde, der so schön jubeln konnte, genießt das Leben außerhalb des Rampenlichts, in dem in den Vereinigten Staaten ganz andere stehen. Der 49-Jährige schottet sich mit seiner amerikanischen Ehefrau Debbie sowie den Kindern Jonathan (17) und Laila (12) in der heimischen Villa am Pazifikstrand bewusst ab. Er lebt seinen amerikanischen Traum. Und er kann ihn sich leisten. Denn Jürgen Klinsmann hat als Profi nicht nur viel gewonnen. Er hat auch viel verdient. Uli Hoeneß, der ihn als Spieler und Trainer zum FC Bayern holte, nannte den Strahlemann einmal den härtesten Verhandlungspartner, mit dem er jemals am Tisch gesessen habe. Der einstige Bäckerlehrling im elterlichen Betrieb in Stuttgart-Botnang bewies also nicht nur ein „Händle für den Teig“, wie Mutter Martha heute noch stolz berichtet, sondern auch immer schwäbischen Geschäftssinn.

Die „gute Dosis Egoismus“, die ihm Arie Haan, sein ehemaliger Trainer beim VfB Stuttgart, bescheinigt, kommt dem sprachgewandten Kosmopoliten in der Ellbogengesellschaft seiner Wahlheimat sicherlich zugute.

Nach dem zehnmonatigen Missverständnis als Trainer des FC Bayern und der Rückkehr vom FC Hollywood in den Dunstkreis des richtigen Hollywood ging es nur noch bergauf. Mit dem US-Team löste „Klinsi“ nicht nur relativ locker das WM-Ticket nach Brasilien. Er brachte den zwischen New York und Los Angeles eher als Frauen- oder Kinderspiel betrachteten Fußball ins Gespräch. Zum Dank für das erfolgreichste Jahr in der Geschichte des amerikanischen „Soccer“ wurde er zusätzlich zum technischen Direktor befördert. Quasi zu seinem eigenen Chef. Und in dieser Funktion holte sich Jürgen Klinsmann auch gleich Verstärkung vor den Spielen in der von ihm genannten „Todesgruppe“ gegen Ghana, Portugal und die Elf von Joachim Löw: seinen einstigen Förderer Berti Vogts. Frei nach dem Motto: „Am deutschen Wesen soll der Fußball in der Neuen Welt genesen.“

Vogts, in Personalunion noch Trainer von Aserbaidschan, gilt als anerkannter Stratege. Im Gegensatz zum eher als Motivator gepriesenen ehemaligen Torjäger. Den nannte Philipp Lahm, der Kapitän der Nationalmannschaft und des FC Bayern, einmal „taktisch ahnungslos“. Ob das den Fans im Fußball-„Entwicklungsland“ jenseits des Großen Teichs überhaupt auffallen würde?

Jedenfalls zeigte Klinsmann bei der Nominierung seines 23er-Kaders für die WM Mut. Er setzt auf die Jugend – und lässt in Brasilien Amerikas prominentesten Profi außen vor. Der US-Nationaltrainer berief vier Bundesliga-Profis, aber nicht Rekordtorjäger Landon Donovan in seinen 23er-WM-Kader. Klinsmann sprach von einer „der härtesten Entscheidungen meiner Trainerkarriere“, verteidigte aber auf einer Pressekonferenz am Freitag im Trainingslager im kalifornischen Stanford noch einmal seinen Entschluss. „Er hat unglaublich viel für den US-Fußball geleistet. Landon hat Vor- und Nachteile. Aber bei meiner Gesamtbeurteilung sehe ich einige Leute etwas vor ihm“, so Klinsmann, der damit ausgerechnet den Profi mit der größten Erfahrung zuhause lässt.

Der ehemalige Bundesliga-Profi von Bayer Leverkusen und Bayern München hat drei Weltmeisterschaften bestritten, ist mit zwölf WM-Partien und fünf WM-Toren US-Rekordmann. Die Nicht-Nominierung des 32 Jahre alten Donovan führte in Amerika zu reichlich Diskussionen. „Es ist schwer, diese Nachricht zu schlucken. Ich denke, Landon ist offensiv einer unserer besten Spieler“, meinte Torwart Tim Howard. Mittelfeldspieler Michael Bradley hatte betont, dass man Donovan brauche, wenn man in Brasilien weit kommen wolle. Donovans Klub-Trainer bei Los Angeles Galaxy, Bruce Arena, nahm Klinsmanns Entscheidung mit purem Sarkasmus auf. „Wenn es 23 bessere Spieler als Landon gibt, dann haben wir auch eine Chance, Weltmeister zu werden.“

Statt auf Donovan setzt Ex-Bundestrainer Klinsmann auf junge deutsche Spieler wie den 21 Jahre alten John Brooks von Hertha BSC oder den erst 18-jährigen Julian Green von Bayern München, obwohl der beim deutschen Meister bislang fast nur in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kam. Die beiden weiteren Bundesliga-Profis sind Timothy Chandler vom 1. FC Nürnberg und Fabian Johnson von 1899 Hoffenheim. Auch der Ex-Schalker Jermaine Jones von Besiktas Istanbul wurde in Deutschland geboren.

Klinsmann bestätigte mit diesem Aufgebot noch einmal seinen Mut zu unkonventionellen Entscheidungen, der ihn bereits in seiner Zeit als Bundestrainer von 2004 bis 2006 ausgezeichnet hatte. Auch die frühzeitige Bekanntgabe des endgültigen Kaders war eine Überraschung, eigentlich hatte er dafür noch bis zum 2. Juni Zeit. „Nach zehn Tagen harter Arbeit im Trainingslager waren wir der Meinung, dass der Punkt gekommen ist, diese Entscheidung zu fällen“, sagte Klinsmann. „Für die Spieler ist es wichtig, dass sie jetzt wissen, Teil des Teams zu sein und nach Brasilien zu fliegen. Außerdem können wir jetzt spezieller an taktischen und technischen Dingen arbeiten und uns gezielter auf unsere Gegner vorbereiten.“

Nur fünf Spieler des US-Teams verfügen über WM-Erfahrung. Doch Klinsmann ist überzeugt, mit seinen Youngstern die richtige Wahl getroffen zu haben. „Wir haben das Gefühl, dass sie bereit sind für ihre erste WM. Sie haben natürlich noch eine Lernkurve vor sich, aber sie könnten einige Leute durchaus überraschen.“

Der 49-Jährige betonte, dass fehlende WM-Erfahrung durch gute Vorbereitung und daraus resultierendes Selbstbewusstsein auszugleichen sei. Neben Donovan strich er auch den ehemaligen Augsburger Michael Parkhurst und den früheren Dortmunder Ter-rence Boyd aus seinem Aufgebot.

Unser Tipp Die „Klinsmänner“ überleben die „Todesgruppe“ nicht.

WM-Aufgebot

Torhüter Guzan (Aston Villa), Howard (FC Everton), Rimando (Real Salt Lake)

Abwehr Beasley (FC Puebla), Besler (Sporting Kansas City), Brooks (Hertha BSC), Cameron (Stoke City), Chandler (1. FC Nürnberg), Gonzalez (LA Galaxy), Johnson (1899 Hoffenheim), Yedlin (Seattle Sounders)

Mittelfeld Beckerman (Real Salt Lake), Bedoya (FC Nantes), Bradley (FC Toronto), Davis (Houston Dynamo), Diskerud (Rosenborg Trondheim), Green (Bayern München), Jones (Besiktas Istanbul), Zusi (Sporting Kansas City)

Angriff Altidore (FC Sunderland), Dempsey (Seattle Sounders), Johannsson (AZ Alkmaar), Wondolowski (San Jose Earthquakes)

WM-Teilnahmen 9

WM-Bilanz 29 Spiele (7 Siege – fünf Unentschieden – 17 Niederlagen)

Größter WM-Erfolg Platz drei 1930

Größte WM-Pleite Vorrundenaus ohne Punktgewinn 1990 und 1998

Meiste WM-Spiele Landon Donovan (12)

Meiste WM-Tore Landon Donovan (5)

Anzahl registrierter Fußballer 4 186 778

Größtes Stadion Rose Bowl in Pasadena (91 136 Zuschauer)

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