VfL rüstet auf: Friedrich-Wechsel perfekt
Wolfsburg (dpa) - Der VfL Wolfsburg lässt seinen vollmundigen Worten erste Taten folgen. In Arne Friedrich präsentierte der Bundesligist den ersten hochkarätigen Neuzugang, nachdem Manager Dieter Hoeneß beim Trainingsauftakt seinem neuen Trainer Steve McClaren mehrere neue Spieler versprochen hatte.
"Seine Klasse stellt er gerade jetzt wieder bei der Nationalelf unter Beweis. Arne wird der Mannschaft nicht nur als erfahrener und leistungsstarker Spieler, sondern auch als Persönlichkeit gut tun", lobte Hoeneß den Abwehrroutinier vom Absteiger Hertha BSC.
Der Innenverteidiger der deutschen Nationalmannschaft, der derzeit bei der WM in Südafrika mit starken Leistungen überzeugt, erhält bei den Niedersachsen einen Dreijahresvertrag und will mit dem VfL hoch hinaus. "Das Potenzial des Clubs ist groß, wir werden eine starke Mannschaft haben. Mein persönliches Ziel ist es, mit dem VfL wieder in der Champions League zu spielen", ließ Friedrich mitteilen.
Der VfL bezahlt laut Medienberichten eine Ablöse zwischen zwei und 2,5 Millionen Euro für den 31 Jahre alten langjährigen Hertha- Kapitän, der für die Berliner 231 Bundesligaspiele absolvierte. "Wir können verstehen, dass Arne weiterhin in der ersten Liga spielen wollte. Das hatte er auch schon früh kundgetan", sagte Hertha-Manager Michael Preetz zu dem Transfer.
"Wir sind sehr froh, dass sich Arne für uns entschieden hat und die Sache jetzt vom Tisch ist", kommentierte Hoeneß die langwierige Einigung mit seinem alten Verein. Der Preetz-Vorgänger schätzt Friedrich aus gemeinsamen Berliner Zeiten. 2002 hatte ihn Hoeneß aus Bielefeld in die Hauptstadt geholt. Auch nach Hoeneß' Demission bei der Hertha vor einem Jahr brach der Kontakt nie ab. "Er wird uns sicher dabei helfen, unsere Defensive zu stabilisieren", versicherte der VfL-Manager. Nur vier Clubs waren in der abgelaufenen Saison in der Abwehr anfälliger als die Niedersachsen mit ihren 58 Gegentoren.
Die Verpflichtung Friedrichs dürfte nicht die letzte in Wolfsburg gewesen sein. Bis zum Ende der Transferperiode am 31. August sollen noch einige Spieler kommen und andere dafür den Club verlassen. Ein weiterer Kandidat ist der dänische Innenverteidiger Simon Kjaer von US Palermo. An dem WM-Teilnehmer war Wolfsburg schon im Winter dran.
Auch nach der gescheiterten Verpflichtung von Michael Ballack ist Hoeneß wild entschlossen, mit Hilfe des Mutterkonzern VW die Qualität im Kader weiter anzuheben. "Wir machen keinen Hehl daraus, dass wir wieder international spielen wollen. Lassen sie uns die Transferpolitik erstmal abschließen. Dann sehen wir weiter und definieren unsere Ziele Ende August eventuell noch einmal neu", hatte Hoeneß beim ersten Training unter McClaren erklärt.
Der neue Coach soll das entsprechende Team bekommen, um die hehren Ansprüche von VW zu erfüllen. Die Konzernbosse haben stets betont, den VfL so schnell wie möglich wieder in der Champions League zu sehen. Dafür soll auch der abwanderungswillige Top-Torjäger Edin Dzeko mit aller Macht gehalten werden.
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