"Viel Wut": Toni will Bayern-Ladehemmung beenden
München (dpa) - Mit "viel Wut" im Bauch nach seiner langen Zwangspause will Weltmeister Luca Toni die Ladehemmung im Sturm des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München beenden.
"Ich fühle mich wieder richtig gut. So wie im ersten Jahr bei Bayern", sagte der 32 Jahre alte Italiener in einem Interview der "Bild"-Zeitung. "Ich trage - wie schon gesagt - viel Wut in mir und möchte mich nun einfach auf dem Platz beweisen. Ich möchte Bayern helfen, die Bundesliga zu gewinnen und mich für die WM zu empfehlen."
Nach seinen überwundenen Achillessehnenproblemen ist Toni derzeit nur Nummer fünf im schwächelnden Sturm des deutschen Rekordmeisters. Bisher ist der Italiener in dieser Saison noch ohne jeden Bundesliga- Einsatz, selbst in der Champions League gegen Juventus Turin saß der 32-Jährige nur auf der Tribüne. "Es ist doch normal, wenn man da enttäuscht ist", sagte Toni, der bislang nur zu zwei Einsätzen in der 3. Liga sowie zu einem Kurzeinsatz im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten Rot-Weiß Oberhausen kam. Bayern-Coach Louis van Gaal hatte noch vor einer Woche in Richtung Toni betont: "Der Spieler denkt immer, dass er zu 100 Prozent fit ist. Aber das ist er nicht."
"Ich verstehe den Trainer durchaus. Er hat fünf Stürmer zur Auswahl und denkt derzeit, dass ich derjenige bin, der am wenigsten in Form ist", sagte Toni. "Ich persönlich möchte immer spielen und denke hingegen, dass ich bereit bin." Nach dem Holper-Start in der Liga dürfe sich der FC Bayern "ab jetzt keine Fehler mehr erlauben", betonte Toni. "Wir sind verdammt dazu zu gewinnen."
"Ich sehe meine WM-Teilnahme absolut in Gefahr", sagte der Italiener mit Blick auf den Höhepunkt im kommenden Sommer in Südafrika. Zwar will Toni seinen bis 2011 laufenden Vertrag in München erfüllen, mit Blick auf die WM in Südafrika schließt der Italiener einen Wechsel im Winter aber nicht aus. "Ich weiß heute nicht, was im Januar passieren wird", sagte Toni. "Aber wenn ich nicht mehr das Vertrauen der Leute spüre, die mich beruflich umgeben, dann setzt man sich an einen Tisch und versucht, eine Lösung zu finden."
Philipp Lahm zeigte sich unterdessen wenig glücklich über seine ständigen Wechsel auf den Außenverteidiger-Positionen. "Es geht natürlich nicht, dass ich immer hin und her wechsel. Das ist jedes Mal eine Umstellung in meinem Spiel", sagte der Nationalspieler, der beim FC Bayern mal rechts, mal links und dann wieder rechts die Lücken stopfen muss, der "Sport Bild".
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