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Foto: Andreas Gebert, dpa
Foto: Andreas Gebert, dpa

Toni Kroos erzielte in der 95. Spielminute den Siegtreffer.

WM 2018
23.06.2018

Irre! Wahnsinn!! Kroos erlöst Deutschland in letzter Minute

Von Tilmann Mehl

Was für ein Zittern! Deutschland gleicht gegen Schweden einen Rückstand aus, läuft dann aber glücklos an - bis zur Erlösung in der Nachspielzeit.

Die deutsche Nationalmannschaft hat sich auf imposante Weise zurück ins Turnier gekämpft. Dank eines Treffers von Toni Kroos in der fünften Minute der Nachspielzeit gewann das Team verdient mit 2:1 gegen Schweden und kann nun wieder aus eigener Kraft das Achtelfinale erreichen. Dafür benötigt die Mannschaft am kommenden Mittwoch einen Sieg gegen Südkorea. An einem Abend, an dem vieles gegen die deutsche Elf lief, trotzte sie sämtlichen Widrigkeiten und belohnte sich spät dafür.

Löw setzt Özil und Khedira gegen Schweden auf die Bank

Joachim Löw ging mit seiner Aufstellung maximales Risiko. Dass für den angeschlagenen Mats Hummels statt Niklas Süle England-Legionär Antonio Rüdiger zu seinem WM-Debüt kam, war zwar überraschend, hatte für die Spielausrichtung aber keine Konsequenzen. Gleiches gilt für Jonas Hector, der Marvin Plattenhardt wie erwartet auf der linken Abwehrseite ablöste. Dass der Bundestrainer aber mit Mesut Özil und Sami Khedira gleich zwei seiner langjährigen Eckpfeiler auf die Bank beorderte, war nicht zwingend abzusehen. Und dass dafür neben Marco Reus auch noch Sebastian Rudy in die Startelf rutschte, überraschte noch mehr.

Doch der Plan schien schnell aufzugehen. Reus, Timo Werner, Julian Draxler und Thomas Müller wirbelten von Anfang an wild durcheinander, den Schweden blieb nur die Rolle des Zuschauers. Nach zehn Minuten hatten die Skandinavier gerade mal sechs Pässe an den Mann gebracht, die Deutschen 122.

Die ersten Chancen blieben aber ungenutzt. Und den Deutschen wurde weiter nichts geschenkt: In der 25. Minute musste Rudy das Feld mit stark blutender Nase verlassen. Ihn hatte ein schwedischer Schuh im Gesicht getroffen. Weiterspielen unmöglich. Ilkay Gündogan ersetzte ihn.

Kurz darauf der nächste, ungleich härtere Rückschlag für das deutsche Team. Toni Kroos leistete sich einen fatalen Fehlpass in die Füße von Marcus Berg und unterließ anschließend die nun notwendig gewordene Rückwärtsbewegung. Ola Toivonen kam vor Rüdiger an den Ball, der sich über Manuel Neuer hinweg ins Tor senkte.

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Zu diesem Zeitpunkt war die deutsche Mannschaft ausgeschieden. Eine Aussicht, die Wirkung zeigte. So musste Neuer in der Nachspielzeit der ersten Hälfte artistisch einen Kopfball parieren. Löw brachte zur Pause Mario Gomez für Draxler. Eine Maßnahme, die sich schon nach drei Minuten auszahlen sollte. Werner setzte sich auf dem linken Flügel durch, seine Hereingabe touchierte Gomez und Reus traf mit dem Knie zum 1:1. Ein Resultat, das zumindest noch theoretisch die Möglichkeit des Weiterkommens eingeschlossen hätte.

Doch die Deutschen wollten mehr. Sie erspielten sich weitere Chancen, scheiterten aber immer wieder an einem grätschenden schwedischen Bein oder Keeper Robin Olsen. Selbst nachdem sich Jerome Boateng nach einer unnötigen Grätsche in der 82. Minute die Gelbrote Karte abholte, stürmten die Deutschen weiter.

Allein: zählbarer Erfolg blieb aus. So scheiterte der eingewechselte Julian Brandt mit einem Schuss am Pfosten. Eine letzte Chance wurde den Deutschen aber noch gewährt. Ein Foul an Werner zog einen Freistoß am linken Eck des Strafraums nach sich. Kroos passte zu Reus, nur um anschließend abzuziehen. Der Ball senkte sich tatsächlich hinter Olsen ins Netz. Kurz darauf war Schluss. Und die Deutschen haben tatsächlich gute Chancen, ins Achtelfinale einzuziehen.

Hier finden Sie den kompletten Spielplan zur WM, den Sie über diesen Link auch im PDF-Format zum Ausdrucken finden: Spielplan zum Herunterladen und Ausdrucken.

23 Bilder
Foto: Julian Stratenschulte, dpa
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TOR: Manuel Neuer (FC Bayern)

Foto: Emilio Morenatti, dpa

TOR: Marc-Andre ter Stegen (FC Barcelona)

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TOR: Kevin Trapp (Paris Saint-Germain)

Foto: Marius Becker, dpa

ABWEHR: Mats Hummels (FC Bayern)

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ABWEHR: Jerome Boateng (FC Bayern)

Foto: Christian Charisius, dpa

ABWEHR: Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach)

Foto: Marius Becker, dpa

ABWEHR: Joshua Kimmich (FC Bayern)

Foto: Peter Steffen, dpa

ABWEHR: Marvin Plattenhardt (Hertha BSC Berlin)

Foto: Christof Stache, afp

ABWEHR: Niklas Süle (FC Bayern)

Foto: Glyn Kirk, afp

ABWEHR: Antonio Rüdiger (FC Chelsea)

Foto: Rolf Vennenbernd, dpa

ABWEHR: Jonas Hector (1. FC Köln)

Foto: Ina Fassbender, dpa

MITTELFELD: Mesut Özil (FC Arsenal)

Foto: Alessandro Di Marco, dpa

MITTELFELD: Sami Khedira (Juventus Turin)

Foto: Christian Charisius, dpa

MITTELFELD: Julian Brandt (Bayer Leverkusen)

Foto: Francois Mori, dpa

MITTELFELD: Julian Draxler (Paris Saint-Germain)

Foto: Ina Fassbender, dpa

MITTELFELD: Leon Goretzka (FC Schalke, künftig FC Bayern)

Foto: Sven Hoppe, dpa

MITTELFELD: Sebastian Rudy (FC Bayern)

Foto: Enrique de la Fuente, dpa

MITTELFELD: Toni Kroos (Real Madrid)

Foto: Christian Charisius, dpa

MITTELFELD: Ilkay Gündogan (Manchester City)

Foto: Uwe Anspach, dpa

MITTELFELD: Marco Reus (Borussia Dortmund)

Foto: Sven Hoppe, dpa

STURM: Thomas Müller (FC Bayern)

Foto: Jan Woitas, dpa

STURM: Timo Werner (RB Leipzig)

Foto: Marijan Murat, dpa

STURM: Mario Gomez (VfB Stuttgart)

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