Wildmosers Leben: Erstklassigkeit und Rücktritt
Unter Wildmoser gelang erstmals einem Verein der direkte Durchmarsch von der Oberliga in die Erstklassigkeit. Die Allianzarena-Schmiergeldaffäre jedoch beendete Wildmosers Fußball-Laufbahn.
Unter dem Bilderbuch-Bayern gelang dem Verein 1994 der direkte Durchmarsch von der Bayern- in die Bundesliga. Ein historischer Erfolg: Mit den Sechzigern schaffte erstmals ein Verein den direkten Durchmarsch von der Oberliga in die Erstklassigkeit.
Tatsächlich gelang es unter dem zahlungskräftigen Wildmoser und Trainer Werner Lorant, den Verein zu konsolidieren und fast Jahr für Jahr Teams von Format zu bilden. Weltmeister Thomas Häßler und der kroatische WM-Star Davor Suker spielten in Giesing vor, immer wieder qualifizierten sich die Münchner für internationale Wettbewerbe wie den UI- oder den UEFA-Cup.
Das größte Ziel der Anhänger, den noblen Renommierclub FC Bayern von Rang eins in München zu verdrängen, wurde aber nie erreicht. Stattdessen starteten beide Clubs mit dem Bau der Allianz Arena ein Gemeinschaftsprojekt, das vor allem viele Sechziger-Fans erzürnte. Es untergrabe endgültig die eigene Identität, hieß es. Doch auch in dieser Frage blieb Ober-"Löwe" Wildmoser kompromisslos: Die Allianz Arena wurde gebaut.
Die Schmiergeldaffäre um die Allianz Arena jedoch beendete die Ära Wildmoser. Am 9. März 2004 wurden Wildmoser und sein Sohn Karl-Heinz festgenommen, der Senior kam für drei Tage in Untersuchungshaft. Der Tatvorwurf lautete auf Untreue und Bestechung. Der Sohn entlastete den Vater, der Haftbefehl gegen Wildmoser senior wurde daraufhin gegen eine Kaution in sechsstelliger Höhe außer Vollzug gesetzt. Der Sohn wurde wegen Untreue und Bestechlichkeit zu einer Haftstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt. Im August 2008 wurde Wildmoser junior vorzeitig entlassen.
Seit seinem Rücktritt am 15. März 2004 als Reaktion auf den Bestechungsskandal beim Bau der Allianz Arena hatte sich Wildmoser aus dem Verein zurückgezogen und auf sein Gastronomie-Imperium konzentriert. Auf dem Oktoberfest war der gebürtige Münchner seit 1981 mit dem Zelt der Hühner- und Entenbraterei vertreten. dpa
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