Nachdem ein paar Spielerfrauen sich wie die Münchner Fußball-Profis und der Betreuerstab den Anforderungen des Hygienekonzepts mit Corona-Tests und häuslicher Quarantäne unterzogen hatten, durften sie zu ihren Männern in das Mannschaftshotel ziehen. Die Möglichkeit nahm nach dpa-Informationen eine Handvoll Frauen wahr, sehr wenige kleine Kinder waren auch dabei. Zuerst hatte die "Bild" darüber berichtet.
Für alle Familienangehörigen gelten die strengen Vorgaben des Hygienekonzepts der Deutschen Fußball Liga. Ein Verstoß gegen das Hygienekonzept ist das Bayern-Trainingslager laut DFL nicht. "Voraussetzung für den gesamten teilnehmenden Personenkreis ist dabei, dass alle Vorgaben des medizinisch-hygienischen Konzepts umgesetzt und eingehalten wurden und werden, insbesondere auch die vorherige "Quasi-Quarantäne" und die tägliche Testung", sagte ein DFL-Sprecher am Donnerstag dem "Kicker".
Die Ausgestaltung der Quarantäne-Trainingslager, unter anderem in Bezug auf Räumlichkeiten, Ablauf und Personenkreis, liege laut DFL-Sprecher in der Verantwortung der Clubs. "Zielsetzung ist es grundsätzlich, den Spielbetrieb bis zum Ende der Saison abzusichern. Voraussetzung dafür ist, den Kader bestmöglich vor Infektionen zu schützen." Ob der Verband vom Vorgehen der Münchner informiert war und die anderen Vereine von der Möglichkeit, die Familien mit ins Trainingslager zu nehmen, wussten, wollte die DFL nicht sagen.
Vom 12. Mai an mussten sich die deutschen Profivereine vor den letzten beiden Spieltagen in ein Quarantäne-Trainingslager begeben. Der deutsche Rekordmeister logiert in Grassau am Chiemsee. Für das Auswärtsspiel am Samstag beim SC Freiburg dürfen die Bayern-Stars das Hotel verlassen.
Bayern-Trainer Hansi Flick hatte bereits darauf hingewiesen, dass das Hotel keinen großen Unterschied zum vorherigen Saisonalltag ausgemacht hatte. "Wir sind eh hier am Arbeitsplatz und dann zu Hause. Viel dazwischen gibt es nicht. Es ist dann halt so: Du trainierst und gehst dann auf dein Zimmer im Hotel", hatte Flick gesagt. "Ich bin froh, wenn die Saison vorbei ist und wir alle mal ein bisschen durchatmen können." Für die Nationalspieler geht es dann aber schon mit der EM-Vorbereitung weiter.
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