HSV: Westermann-Wechsel nur noch Formsache
Hamburg (dpa) - Der Wechsel von Fußball-Nationalspieler Heiko Westermann von Schalke 04 zum Hamburger SV steht unmittelbar bevor. Der 26-Jährige wird in der Hansestadt erwartet, um die sportmedizinische Untersuchung bei den Hanseaten zu absolvieren.
Anschließend muss der Aufsichtsrat den Transfer noch absegnen. Bereits am 21. Juli soll der Abwehrspieler dann mit seinen neuen Mannschaftskollegen in das Trainingslager nach Längenfeld in Österreich reisen, bestätigte der HSV auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.
Nach übereinstimmenden Medieninformationen soll der HSV eine Ablösesumme von rund 7,5 Millionen Euro an Vize-Meister Schalke überweisen. Westermann, der in 159 Bundesliga-Spielen 17 Tore erzielte, werde demnach einen Vierjahresvertrag unterzeichnen und etwa drei Millionen Euro pro Saison verdienen.
In Hamburg wird Westermann sehnsüchtig erwartet, er soll in der HSV-Defensive das Loch in der Abwehrzentrale neben Vize-Weltmeister Joris Mathijsen stopfen. Nach dem Weggang von Jung-Nationalspieler Jerome Boateng zu Manchester City stand Coach Armin Veh in Mathijsen nur noch ein Innenverteidiger von Format zur Verfügung. Der Tscheche David Rozehnal konnte die in ihn gesetzten Erwartungen auf dieser Position bislang nicht erfüllen, die HSV-Bemühungen um Serdar Tasci (bleibt beim VfB Stuttgart) und Arne Friedrich (wechselte zum VfL Wolfsburg) waren erfolglos geblieben.
Bei Schalke hatte Westermann hingegen keinen Stammplatz in der Innenverteidigung sicher und sucht deswegen die Chance an der Alster: "Für Heiko ist die Position der Knackpunkt", sagte Schalke-Trainer Felix Magath über Westermanns Zukunft bei S04. Der 19-malige Nationalspieler, der die Weltmeisterschaft wegen eines Kahnbeinbruchs verpasst hatte, hatte sich am Vortag im Trainingslager der Schalker im österreichischen Irdning von den Kollegen verabschiedet und war danach abgereist. "Die Unterschrift fehlt noch, aber ich gehe davon aus, dass der Vertrag zustande kommt", hatte Magath schon kurz nach der Abfahrt des Abwehrspielers gesagt.
Bei dem Transfer kommt erstmals das Investorenmodell "Anstoß" zum Tragen, das der HSV gemeinsam mit dem Hamburger Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne entwickelt hat. Der Milliardär stellt dem Verein insgesamt 15 Millionen Euro für Transfers zur Verfügung. Nach Informationen der Zeitung "Hamburger Abendblatt" sollen 2,5 Millionen Euro aus dem Gesamtbetrag in die Westermann-Ablöse fließen. Im Gegenzug erhält Kühne einen entsprechenden Anteil, sollte der Spieler vom HSV einmal weiterverkauft werden.
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