
Schalke-Coach Magath verteidigt Führungsstil

Düsseldorf (dpa) - Felix Magath hat sich gegen Kritik an seinem Führungsstil beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 zur Wehr gesetzt. Kurz vor dem Start in die neue Saison unterstrich der Trainer und Vorstand in Personalunion seinen Machtanspruch.
"Wer mich holt, weiß, wen er holt. Meine Konzepte sind bekannt, meine Methoden ebenso", sagte Magath dem "Hamburger Abendblatt" in einem Interview. Schalkes Aufsichtsratschef Clements Tönnies stellte sich anschließend demonstrativ an Magaths Seite.
"Felix Magath hat einen autoritären Führungsstil, das ist auch für mich manchmal nicht einfach, hat aber nichts mit Diktatur zu tun", sagte Tönnies auf der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Spiel am 21. August beim Hamburger SV. Doch angesichts des angespannten Verhältnisses zwischen Fans und Trainer räumte Tönnies ein: "Ich mache mir Sorgen um Schalke 04."
In der vergangenen Woche wurde Schalkes langjähriger Fan- Beauftragter Rolf Rojek überraschend von seinen Aufgaben entbunden. Die Fans reagierten mit harscher Kritik. Magath konterte: "Ich kann die Befürchtungen der Fans nicht verstehen oder nachvollziehen, denn ich habe mich nicht gemeldet und gesagt, ich will nach Schalke, sondern Clemens Tönnies ist nach Wolfsburg gefahren und hat gesagt, ich brauche einen starken Mann." Wenn das jetzt nicht mehr gewünscht sei, "bin ich der falsche Mann", betonte Magath auf der Pressekonferenz.
Die vielen Personalveränderungen im gesamten Verein seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr begründete der 57-Jährige mit den Worten: "Ich brauche ein professionelles Umfeld vom Zeugwart bis zum Fan- Beauftragten, das allein ein Ziel kennt: Erfolg."
Im Profifußball gehe es nur um den Erfolg. Daher müsse auch der Trainer das Sagen haben, so Magath im Zeitungsinterview. "Viele Trainer müssen den Kopf hinhalten für Entscheidungen, die sie nicht getroffen haben. Ich halte ihn für meine eigenen hin. Wenn ich dann geköpft werde, ist das wenigstens gerecht", sagte der Fußball-Lehrer. Seine Doppelfunktion als Trainer und Manager habe einen großen Vorteil: "Mir schwatzt kein Vorstand einen Spieler auf oder redet ihn mir aus."
Die Abgänge der Leistungsträger Kevin Kuranyi, Marcelo Bordon, Heiko Westermann und Rafinha seien vor allem aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt. "Die Mannschaft war zu teuer, jedenfalls zu teuer für einen Club, der im vergangenen Jahr beinahe in die Insolvenz gegangen wäre", sagte Magath. Aber trotz acht Neuzugängen allein in diesem Sommer will Schalke auf dem Transfermarkt noch mal aktiv werden. "Wir werden noch zwei erfahrene Spieler kaufen", kündigte der Trainer an.
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