0:3 in Rostock: Stürmische Zeiten beim FC Ingolstadt
Saibene-Team zeigt beim Gastspiel in Rostock über weite Strecken eine ganz schwache Vorstellung und unterliegt mit 0:3. Es ist bereits die dritte Niederlage hintereinander
Dass durch das Rostocker Ostseestadion schon allein durch die geografischen Gegebenheiten des Öfteren eine steife Prise peitscht, ist an und für sich nichts Außergewöhnliches. Spätestens seit Samstagnachmittag weht den Akteuren des FC Ingolstadt 04 in der 3. Liga der Gegenwind noch mehr ins Gesicht als während der vorangegangenen 90 Minuten gegen den FC Hansa Rostock. Nach einer über weite Strecken grauenhaften Darbietung mussten sich die Schanzer auch in der Höhe verdient mit 0:3 geschlagen geben. Gleichzeitig war es die dritte Niederlage hintereinander.
„Es war sicherlich nicht alles schlecht. Teilweise waren wir sogar ganz gut im Spiel“, resümierte FCI-Cheftrainer Jeff Saibene, um anschließend jedoch den Finger in die Ingolstädter Wunde zu legen: „Wir waren in der Defensive zu naiv und in der Offensive zu nett. Gerade im vorderen Bereich, wo es wehtut, haben wir es einfach nicht gut genug gemacht.“
Wie groß die Mängelliste beim Zweitliga-Absteiger derzeit ist, wurde vor allem im ersten Durchgang deutlich. Gegen die zunächst ebenfalls nicht überzeugenden und fehlerhaft agierenden Gastgeber leisteten sich die Oberbayern unzählige einfache Ballverluste und Abspielfehler. Auch der taktische Schachzug Saibenes mit der Hereinnahme von Dennis Eckert Ayensa (nach abgelaufener Gelb-Sperre) und Christian Wolfram (Saibene: „Er hat gut trainiert und sich diese Chance dadurch verdient.“) in die Startformation für Canigga Elva (Bank) und Maximilian Thalhammer (verletzt) ging überhaupt nicht auf. Lediglich nach Standard-Situationen wurde der FCI in den ersten 45 Minuten zumindest ansatzweise gefährlich. Nach zwei Eckbällen scheiterte Björn Paulsen artistisch mit der Hacke am Außenpfosten (31.). Dann köpfte Stefan Kutschke nach einer Kopfball-Verlängerung Paulsens aus kurzer Distanz das Spielgerät ins Niemandsland (45.).
Aber auch im Defensiv-Verhalten wirkten die Gäste mitunter schläfrig beziehungsweise vogelwild. Quasi aus dem Nichts gelang Nils Butzen in der 21. Minute die Rostocker Führung, als er nach einem „blinden“ Zuspiel von Lucas Scherff unbedrängt aus zehn Metern vollstrecken durfte. Ein Treffer, der den Einheimischen sichtlich Aufwind und Selbstvertrauen gab. Zudem konnten sich die Hansa-Kicker auch weiterhin auf die Fehler ihres Kontrahenten verlassen. Nach einem weiten Ball in die Ingolstädter Hälfte, einem verlorenen Kopfball-Duell von Nico Antonitsch sowie einer schönen Kombination hatte John Verhoek leichtes Spiel, um auf 2:0 zu erhöhen (34.).
FCI-Coach Jeff Saibene reagierte in der Pause auf den lethargischen Auftritt seiner Schützlinge und wechselte gleich doppelt. Für Patrick Sussek und Marcel Gaus sollten Canigga Elva und Fatih Kaya für frischen – oder besser gesagt zusätzlichen Wind – im Ostseestadion sorgen. Es wäre allerdings schon ein Ingolstädter Orkan nötig gewesen, um doch noch etwas Zählbares aus Rostock mitzunehmen. Die große Möglichkeit zum Anschlusstreffer bot sich dann sogar Eckert Ayensa nach einem tollen Pass von Canigga. Doch der ansonsten blasse FCI-Torjäger scheiterte am stark reagierenden Heim-Schlussmann Markus Kolke (56.). Die Schanzer agierten nun etwas engagierter und zielstrebiger. Doch fünf Minuten vor dem Schlusspfiff sorgte Pascal Breier für die endgültige Entscheidung. (disi)
Hansa Rostock: Kolke – Riedel, Sonnenberg, Reinthaler – Neidhart, Butzen, Scherff, T. Öztürk (86. Rieble) – Opoku, Verhoek (80. Ahlschwede), Hanslik (75. Breier).
FC Ingolstadt 04: Buntic – Ananou, Paulsen, Antonitsch, Kurzweg – Sussek (46. Kaya), Krauße, Wolfram (73. Bilbija), Gaus (46. Elva) – D. Eckert, Kutschke.
Tore: 1:0 Butzen (21.), 2:0 Verhoek (34.), 3:0 Breier (85.). – Schiedsrichter: Justus Zorn (Freiburg im Breisgau). – Zuschauer: 11.000.
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