Auftaktsieg dank Pechvogel Sarr
Der FC Ingolstadt gewinnt in Jena mit 2:1. Selbst muss er kein Tor erzielen, da Marian Sarr zwei Eigentore unterlaufen. Jeff Saibene sieht noch „viel, viel Luft nach oben“.
Fußball kann mitunter ein kurioser Sport sein. Da schafft es der FC Ingolstadt zum Saisonauftakt im Spiel bei Carl Zeiss Jena nicht, selbst ein Tor zu erzielen, und geht dennoch als 2:1-Sieger vom Platz. Jenas Marian Sarr war der Unglücksrabe, der mit zwei Eigentoren das Spiel für die Schanzer entschied.
„Unser Sieg geht in Ordnung, weil wir die klareren Chancen hatten“, sagte FCI-Trainer Jeff Saibene, „auch wenn er am Ende etwas glücklich ist.“ Die Ingolstädter waren insgesamt die aktivere Mannschaft, haben aber gerade spielerisch noch Steigerungsmöglichkeiten. „Es ist noch viel, viel Luft nach oben“, befand Saibene, der für seine Mannschaft die „nötige Zeit“ einforderte.
Bei den Schanzern standen vier Neuzugänge (Michael Heinloth, Peter Kurzweg, Maximilian Wolfram und Maximilian Beister) in der Startelf. Auch Eigengewächs Thomas Keller gab sein Pflichtspieldebüt im Profiteam. Der FCI war zu Beginn bemüht, den Gegner früh anzulaufen. Jena hatte damit Probleme, erlaubte sich einige Fehler im Spielaufbau. Doch strukturierte Angriffe waren von den Ingolstädtern ebenso wenig zu sehen. So entwickelte sich eine erste Halbzeit mit viel Stückwerk und keinen Torraumszenen. Einzig zwei Distanzschüsse sorgten zumindest für etwas Gefahr. Marcel Gaus, der im defensiven Mittelfeld des FCI agierte, zielte knapp am rechten Pfosten vorbei (36.). Jenas Ole Käuper schoss über den Querbalken (39.).
FC Ingolstadt: Jena geht in Führung
War die erste Hälfte an Langeweile kaum zu überbieten, nahm das Spiel nach dem Seitenwechsel an Fahrt auf. Zunächst waren die Thüringer an der Reihe. Anton Donkor durfte ungestört durchs Mittelfeld spazieren. Sein Pass fand René Eckardt, der mit einem Linksschuss ins lange Eck erfolgreich war (56.). Die Schanzer blieben ruhig und schlugen prompt zurück. Maximilian Wolfram hämmerte einen Freistoß in den Sechzehner, wo zwar kein Mitspieler stand, aber der verdutzte Sarr angeschossen wurde und den Ball über die eigene Linie beförderte (60.). „Das war mein Plan“, meinte Wolfram, „ich wollte irgendjemanden treffen, der den Ball ins Tor hievt.“ Dieses Eigentor war schon sehr unglücklich, doch eine Steigerung sollte folgen. Einen lang getretenen Freistoß von Beister köpfte Donkor an den Rücken von Sarr, von dort prallte der Ball unhaltbar ins Netz (72.). Wolfram: „Wir haben natürlich das Quäntchen Glück, dass sie ein bisschen Ping Pong gespielt haben.“ Während die Ingolstädter den Treffer mit Humor nahmen, lag Pechvogel Sarr nach seinem zweiten Eigentor untröstlich auf dem Boden.
Somit hatte der FC Ingolstadt einen 0:1-Rückstand gedreht, ohne selbst getroffen zu haben. Stefan Kutschke hätte nach einem Zuspiel von Wolfram das 1:3 nachlegen können, traf jedoch das Außennetz (74.). Die knappe Führung brachten die Gäste, die in der Defensive mit Ausnahme des Gegentores sicher standen, im Anschluss souverän über die Zeit.
FC Carl Zeiss Jena Coppens – Kircher, Hammann, M. Sarr (87. Jahn), Fassnacht (80. Schau) – Käuper – Kübler, Eckardt – Gabriele – Donkor (80. Pagliuca), Skenderovic. FC Ingolstadt 04 Buntic – Heinloth, Paulsen, Keller, Kurzweg – Beister (77. Diawusie), Krauße, Gaus, Wolfram (90.+3 Sussek) – Kutschke, Kaya (67. Bilbija).
Schiedsrichter Daniel Siebert (Berlin) – Zuschauer 8399 – Tore 1:0 Eckardt (56.), 1:1 M. Sarr (60./Eigentor), 1:2 M. Sarr (72./Eigentor)
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