FC Ingolstadt: Ein Appell an die Vernunft
Tomas Oral fordert abermals fünf Auswechslungen. Was der Trainer des FC Ingolstadt zur Corona-Lage, zur Kritik nach dem Lautern-Spiel und zur Partie gegen Dynamo Dresden sagt.
Die Vorfälle in Kaiserslautern, die ein deutschlandweites Medienecho ausgelöst haben, waren auch gestern noch Thema beim FC Ingolstadt. Neben Michael Henke, dessen Tritt gegen Jeff Saibene für Schlagzeilen sorgte, war auch Tomas Oral für sein Interview nach dem Spiel in die Kritik geraten.
„Ich habe mir angewöhnt, nicht viel zu lesen, sondern mich auf meine Arbeit zu konzentrieren“, sagte Oral. Nun rechtfertigte er sich für seinen Auftritt, in dem er der schlimmen Verletzung von Lauterns Dominik Schad (Wadenbeinbruch) keine Beachtung schenkte. „Ich kenne den Spieler sehr lange und bin direkt auf dem Platz zu ihm gegangen. Es tut mir unendlich leid für den Jungen. Für mich war das Thema mit dem Spieler, nachdem ich direkt noch auf dem Platz zu ihm hingegangen bin, erledigt“, sagte Oral. Nach der Partie sei er zu sportlichen Dingen gefragt worden und habe sich geäußert. „Ich werde immer so sein, wie ich bin. Aber natürlich weiß ich, dass man für die Öffentlichkeit mehr Schauspieler sein muss.“
FC Ingolstadt: Rotation ist möglich
Danach richtete sich der Blick schnell auf das Sportliche. Dazu gehört derzeit das Thema Corona, das auch die 3. Liga im Griff hat. Gestern Abend etwa musste das Spiel zwischen Zwickau und Türkgücu abgesagt werden, da sich die Münchner in Quarantäne befinden. Ist da ein fairer Wettbewerb überhaupt noch möglich?
Nein, sagt Oral. Der FCI-Trainer nennt die unterschiedlich erlaubten Zuschauerzahlen und gerade die Coronafälle innerhalb der Kader als Grund. „Auch wir werden künftig nicht davor verschont bleiben. Jeder muss alles dafür tun, vernünftig zu sein und so wenige Fälle wie möglich zu haben.“ Letztendlich müsse der Fußball froh sein, „wieder spielen zu können“. Auch wenn es keiner mehr hören wolle, führte Oral abermals an: „Ich appelliere erneut an die Vernunft innerhalb der Liga, fünf Wechsel und einen Kader von 20 Spielern zuzulassen.“ Nicht die Finanzen, sondern die Gesundheit der Spieler sollte ins Zentrum gerückt werden.
Am heutigen Samstag (14 Uhr), wenn der FC Ingolstadt Dynamo Dresden empfängt, wird Oral der Wunsch nach zusätzlichen Wechselmöglichkeiten nicht erfüllt. Den Zweitligaabsteiger, der wie die Schanzer zehn Punkte gesammelt hat, bezeichnet er als den „absoluten Topfavoriten der Liga“. Allerdings hatte Dynamo bisher Probleme und musste sich am Dienstag daheim dem FSV Zwickau mit 1:2 geschlagen geben.
FC Ingolstadt: Erneut geht es gegen einen Ex-Trainer
Nach dem Spiel in Kaiserslautern, in dem die Schanzer nach einer durchwachsenen Leistung laut Oral eine „geile Mentalität“ gezeigt haben und in Unterzahl zum 1:1 gekommen sind, sind Veränderungen in der Startelf durchaus denkbar. „Wir können rotieren, müssen es aber nicht. Die Mannschaft ist gut in Schuss“, sagt Oral. Fehlen wird dem FCI Caniggia Elva, der nach seiner Roten Karte in Kaiserslautern für drei Spiele gesperrt wurde. Auch Dennis Eckert Ayensa ist noch nicht einsatzfähig. In Kaiserslautern erstmals wieder mit dabei war Stefan Kutschke, der auch gegen seinen Ex-Verein Dresden ein „wichtiger Faktor“ sein soll.
Ob das Spiel erneut derart in die Schlagzeilen geraten wird? Zumindest die Vorzeichen sind ähnlich, da mit Markus Kauczinski erneut ein ehemaliger FCI-Trainer auf der Bank sitzt. „Zumindest ist der Manager nicht mehr bei uns, der ihn damals beurlaubt hat“, scherzte Oral zu diesem Thema.
Mögliche Aufstellungen
FC Ingolstadt Buntic – Heinloth, Paulsen, Schröck, Franke – Krauße, Gaus – Stendera – Niskanen, Kutschke, Bilbija.
Dynamo Dresden K. Broll – Becker, Knipping, S. Mai, J. Meier – Y. Stark, Will – Weihrauch – Königsdörffer, Hosiner, Stefaniak.
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