Eine Premiere jagt die nächste
Was Maik Walpurgis von seinem Heimdebüt als Trainer des FC Ingolstadt erwartet. Mathew Leckie hofft im Kellerduell gegen den VfL Wolfsburg auf sein erstes Saisontor.
Nein, richtig Zeit zum Nachdenken und Runterfahren hat Maik Walpurgis noch nicht gefunden. Eine Premiere jagt für den neuen Trainer des FC Ingolstadt die nächste. Zunächst das erste Training mit seiner neuen Mannschaft, dann das erste Spiel und der erste Sieg. Nun steht für Walpurgis der erste Auftritt vor heimischem Publikum an, wenn am Samstag (15.30 Uhr) der VfL Wolfsburg in Ingolstadt zu Gast ist.
Dass es sich bei der Partie um ein Duell im Abstiegskampf handelt, ist durchaus überraschend. Wolfsburg ist mit viel höheren Erwartungen in die Saison gestartet und enttäuschte bisher trotz bekannter Namen auf ganzer Linie. Mit neun Zählern hat die Mannschaft, die in der vorigen Spielzeit noch das Viertelfinale der Champions League erreichte (knappes Aus gegen Real Madrid), ganze vier mehr als der FC Ingolstadt. „Der Wolfsburger Kader hat eine Menge Qualität“, sagt Walpurgis dennoch über den Gegner. „Entscheidender ist aber, dass wir unsere Stärken durchbringen.“ Was er von seiner Mannschaft erwartet, macht Walpurgis dann auch gleich deutlich: „Wir wollen guten Fußball spielen, Spaß haben, mutig sein. Wenn wir uns total reinhängen, sind wir unangenehm für jeden Gegner und werden mit guten Ergebnissen belohnt.“
Gegen Wolfsburg kann Walpurgis nahezu aus dem Vollen schöpfen. Tobias Levels ist nach seiner Roten Karte im vorigen Heimspiel gegen den FC Augsburg noch gesperrt, Romain Brégerie fehlt wegen einer Nervenreizung in der Wade. Die zuletzt fehlenden Alfredo Morales und Dario Lezcano haben einige Einheiten mit der Mannschaft absolviert und könnten wieder zum Kader zählen. Auch der beim 1:0-Sieg in Darmstadt verletzt ausgewechselte Markus Suttner steht Walpurgis zur Verfügung.
Im Tor setzte der FCI-Trainer in Darmstadt nach den Eindrücken seiner ersten Trainingseinheiten auf Martin Hansen. Daran wird sich auch gegen Wolfsburg nichts ändern. Walpurgis betont zwar, „zwei hervorragende Torhüter“ zu haben, dennoch hat der Däne derzeit die Nase gegenüber Örjan Nyland vorn. „Martin hat in Darmstadt ein hervorragendes Spiel gemacht. Es ist klar, dass ich nicht wechseln werde“, sagt Walpurigs. Genaue Angaben über seine Aufstellung macht der Coach freilich nicht. Obwohl in dieser Saison noch ohne Tor, dürfte auch Mathew Leckie in der Anfangsformation stehen. Der Australier scheint wie gemacht für das System von Walpurgis, das aus Pressing und Gegenpressing besteht. „Er hat außergewöhnliche Fähigkeiten in Sachen Geschwindigkeit, Körper, Timing und Kopfball und eine ganz große Bedeutung für uns.“
Leckie selbst hofft, dass dem FCI mit dem Sieg in Darmstadt die Wende gelungen ist. Wann er endlich wieder mal trifft? „Ich würde gerne mein erstes Tor schießen. Wichtiger ist aber der Erfolg der Mannschaft.“ Ein Sieg würde auch Maik Walpurgis freuen. Dann wäre auch seine nächste Premiere gelungen.
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