FC Ingolstadt: Schubert hadert nach dem 1:1 gegen Karlsruhe mit der Chancenverwertung
Die Schanzer sind nach dem 1:1 gegen Karlsruhe seit neun Spielen sieglos. Trainer André Schubert ist von der Qualität des Teams überzeugt, sieht aber ein großes Manko.
Der FC Ingolstadt ist auch im neunten Spiel hintereinander sieglos geblieben. Gegen den Karlsruher SC zeigten die Schanzer zwar eine couragierte Leistung und waren in der ersten Halbzeit das bessere Team, ließen nach der Pause aber deutlich nach und kamen nicht über ein 1:1 hinaus.
„Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und hätten schon vor unserem 1:0 führen müssen“, sagte FCI-Trainer André Schubert, der das aus seiner Sicht größte Manko deutlich ansprach. „Wir nutzen unsere Torchancen nicht.“ Andere Mannschaften der Liga seien abhängig von einem Toptorjäger. Karlsruhe habe Philipp Hofmann, Schalke Simon Terodde oder St. Pauli Guido Burgstaller, meinte Schubert. „So jemanden haben wir nicht, zumal mit Patrick Schmidt und Dennis Eckert Ayensa zwei eigentlich gesetzte Stürmer verletzt fehlen.“ Man arbeite täglich im Training an der Abschlussqualität, versuche durch Wiederholungen eine gewisse Kaltschnäuzigkeit zu entwickeln. „Aber wir sind ein Aufsteiger aus der 3. Liga und haben nicht so viele Stürmer, die nachgewiesen haben, in der 2. Liga Tore schießen zu können.“ Gegen Karlsruhe spielten Stefan Kutschke und Maximilian Beister zu Beginn vorn. Den Kapitän wechselte Schubert schon in der Pause aus. „Stefan hat sich aufgerieben und viele Zweikämpfe geführt, konnte sich aber kaum durchsetzen.“
FC Ingolstadt mit gutem Beginn
In der Defensive setzte Schubert erneut auf eine Dreierkette, in deren Zentrum Rico Preißinger agierte. Thomas Keller rückte eine Position nach vorn und spielte im Mittelfeld. Auffälligster Akteur in den ersten 45 Minuten war Beister, der lange Zeit außen vor war und zum zweiten Mal in dieser Saison in der Startelf stand. Bereits in der ersten Minute kam der 31-Jährige frei zum Abschluss, verzog aber knapp. Die Zielgenauigkeit fehlte Beister auch bei zwei weiteren Aktionen. Zunächst wurde ein Schuss noch abgefälscht und ging knapp am Pfosten vorbei (26.), dann verfehlte er freistehend aus 16 Metern (34.) das Tor. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Schanzer bereits in Führung. Der Treffer war in der Entstehung äußerst glücklich, aber verdient. Thomas Kellers Weitschuss wäre weit am Tor vorbeigeflogen, doch Christoph Kobald fälschte ihn unhaltbar ab (27.). Weitere Möglichkeiten für den FCI hatten Kutschke, der eine Flanke verpasste (16.), und Nico Antonitsch, der aufs Tornetz köpfte (24.).
Dennoch ging es mit einem 1:1 in die Pause, weil der KSC nach einem Standard traf. Hofmann köpfte nach einer Ecke an den Pfosten, Dominik Kother drückte den Abpraller über die Linie (42.). „Hofmann ist ein Topstürmer, der aus wenig viel machen kann. Es ist uns nicht immer gelungen, ihn zu verteidigen“, so Schubert.
Karlsruhe dominiert die zweite Halbzeit
Das Bild änderte sich nach dem Seitenwechsel komplett. Karlsruhe schaltete einen Gang hoch, dominierte und kam zu zwei Gelegenheiten. Choi schlenzte aus 16 Metern knapp vorbei (53.), dann verzog Hofmann aus der Drehung (55.). Die Ingolstädter konnten sich kaum befreien und waren in der eigenen Hälfte eingeschnürt. „Es gab Phasen, in denen wir unter Druck standen“, sagte Schubert, „dennoch ist es uns immer wieder gelungen, uns zu befreien.“ Doch die wenigen Entlastungsangriffe wurden fahrig vergeben. Es fehlten Selbstvertrauen und Überzeugung. Etwa, als der eingewechselte Filip Bilbija bei einem Gegenzug viel zu lange zögerte, statt energisch Richtung Tor zu ziehen (67.). Bis auf einen Distanzschuss von Marc Stendera, den KSC-Torhüter Marius Gersbeck parierte (76.), fand der FCI offensiv nicht mehr statt. Die Abwehr hingegen schaffte es, weitere KSC-Möglichkeiten zu verhindern.
Dennoch will Schubert, der auch im sechsten Spiel auf der FCI-Bank nicht gewinnen konnte, von fehlender Qualität seines Teams nichts wissen. „Wir gestalten die Spiele offen, anders als noch zu Saisonbeginn. Es ist eine Entwicklung zu sehen.“ Doch der Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen beträgt acht Punkte. Schubert: „Wir werden uns nicht abmelden, sondern um den Klassenerhalt kämpfen. Ein Fußballleben findet nun mal nicht nur an der Tabellenspitze statt.“
FC Ingolstadt 04 Buntic – Antonitsch, Kotzke, Preißinger – Heinloth (87. Butler), Keller, Gebauer, Gaus – Stendera – Kutschke (46. Kaya), Beister (55. Bilbija).
Karlsruher SC Gersbeck – M. Thiede, Gordon, Kobald, Heise – Breithaupt (75. Schleusener) – Wanitzek, Gondorf - Choi (74. F. Kaufmann), P. Hofmann – Kother (74. Cueto). Schiedsrichter Thorben Siewer (Drolshagen) – Zuschauer 4348 Tore 1:0 Kobald (27./Eigentor), 1:1 Kother (42.).
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