FC Ingolstadt unterliegt Düsseldorf: Die nächste Enttäuschung
Nach der 1:2-Pleite des FC Ingolstadt gegen Fortuna Düsseldorf muss Trainer Roberto Pätzold den Verein verlassen. Warum sein letztes Spiel die Entlassung nicht verhindert hat.
Die Enttäuschung nach der nächsten Niederlage war Roberto Pätzold am Samstag ins Gesicht geschrieben. Er sprach leise, wirkte etwas ratlos. Ob die Leistung beim 1:2 gegen Fortuna Düsseldorf genügt hätte, um weiter Trainer des FC Ingolstadt bleiben zu dürfen, wurde er schließlich gefragt. „Genug war es offensichtlich nicht, weil wir keine Punkte haben“, antwortete Pätzold. „Ob die Leistung für eine bestimmte Entscheidung reicht, bewerte ich nicht.“ Am Sonntag beantworteten die Vereinsverantwortlichen die Frage negativ. Pätzold wurde mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Sein Nachfolger wird André Schubert.
Dabei zeigte sich der FCI gegen Düsseldorf zumindest defensiv im Vergleich zu den Vorwochen verbessert. „Das Spiel war sehr ausgeglichen. Bis zum Tor der Düsseldorfer haben wir sehr wenig zugelassen“, sagte Pätzold. „Es entscheiden Kleinigkeiten über Erfolg und Misserfolg. Die größere Effektivität war bei den Düsseldorfern.“ In der Tat hätten die Schanzer in einem niveauarmen Spiel in Führung gehen können. Zweimal kam Patrick Schmidt zum Abschluss. Vor der Halbzeit parierte Fortuna-Torhüter Stefan Kastenmeier (42.), danach schoss er knapp über den Querbalken (55.). Die beiden Szenen waren jedoch die einzigen erwähnenswerten bis zu diesem Zeitpunkt.
FC Ingolstadt geht in Rückstand
Pätzold gab wie gewohnt von Beginn an lautstarke Anweisungen und trieb seine Mannschaft an. Die stand nach der Gegentorflut der jüngsten Spiele tiefer und verteidigte konzentriert. Düsseldorf war zwar das aktivere Team, doch auch der Fortuna war eine gewisse Verunsicherung nicht abzusprechen. Somit entwickelte sich ein müder Kick mit wenig Unterhaltung. Das Engagement war vorhanden, es wurde um jeden Ball gekämpft. Doch fußballerisch ging wenig. Beim FCI wurden Bälle unbedrängt ins Aus gespielt, Flanken landeten im Nirgendwo.
Somit passierte, was sich wie ein roter Faden durch die Saison der Schanzer zieht. Sie schaffen es nicht, Flanken und Standards konsequent zu verteidigen. Auch wenn Pätzold im Vorfeld vor den Hereingaben der Düsseldorfer gewarnt hatte, fiel auf diese Weise das 0:1 (57.). Khaled Narey brachte einen Freistoß aus dem Halbfeld in die Mitte, wo sich niemand für den aufgerückten Innenverteidiger Andre Hoffmann zuständig fühlte, der wuchtig ins Tor köpfte. Düsseldorf war nicht besser, aber führte. Und der FCI zerfiel in seine Einzelteile. Das 0:2 durch Matthias Zimmermann, der mit einem satten Schuss ins lange Eck traf, war die Folge (74.). Peter Kurzweg hatte zwei Gegenspielern gegenübergestanden, erneut fehlte die Zuordnung. Die Gäste waren einem dritten Treffer danach näher als die Schanzer dem Anschluss. Dann brachte Fortuna-Torhüter Kastenmeier mit einem unnötigen Ausflug zur Mittellinie und einem Handspiel außerhalb des Strafraums samt Roter Karte dem FCI einen Funken Hoffnung zurück (84.). Und plötzlich war Spannung im Spiel. Fatih Kaya verwandelte einen Foulelfmeter – Narey hatte Bilbija von den Beinen geholt – zum 1:2 (90.+3). Der eingewechselte FCI-Stürmer kam in der turbulenten Schlussphase sogar noch einmal zum Abschluss, verzog jedoch (90.+5).
„Wir müssen jetzt versuchen, die Köpfe schnell wieder hochzunehmen, die kleinen Fehler auf dem Feld zu vermeiden und die sich uns bietenden Möglichkeiten eiskalt zu nutzen“, meinte FCI-Kapitän Tobias Schröck. „Treten wir auf Schalke wieder so leidenschaftlich auf, dann werden wir uns dort belohnen.“
In Gelsenkirchen wird nicht mehr Pätzold für die Schanzer verantwortlich sein, sondern bereits André Schubert auf den Bank sitzen.
FC Ingolstadt 04 Buntic – Neuberger, Schröck, Röseler, Franke (67. Kurzweg) – Röhl (67. Boujellab), Linsmayer – Gebauer, Bilbija – P. Schmidt (75. Kaya), Eckert Ayensa (75. Butler)
Fortuna Düsseldorf Kastenmeier – Narey, Klarer, A. Hoffmann, Hartherz – F. Klaus, Appelkamp (58. Piotrowski), Sobottka, Tanaka (58. Zimmermann (90. Shipnoski)), Peterson (58. Bozenik) – Hennings (85. R. Wolf)
Schiedsrichter Thorben Siewer (Drolshagen) – Zuschauer 4572 Tore 0:1 A. Hoffmann (57.), 0:2 Zimmermann (74.), 1:2 Kaya (90.+3/Foulelfmeter).
Michael Heinloth Der FC Ingolstadt muss wochenlang verletzungsbedingt auf Rechtsverteidiger Michael Heinloth verzichten. Dies teilten die Schanze im Vorfeld mit. Der Rechtsverteidiger erlitt mehrere Brüche der Augenhöhle und des Jochbeins und fehlt dem FCI somit bis auf Weiteres.
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