FC Ingolstadt verkauft sich in Dortmund teuer
Der FC Ingolstadt hält bei Borussia Dortmund 72 Minuten lang ein 0:0. Doch dann trifft der eingewechselte Thorgan Hazard zweimal und der BVB siegt mit 2:0. FCI-Trainer Schubert ist mit dem Auftritt seines Teams zufrieden.
Hoch erhobenen Hauptes konnte sich gestern Abend der FC Ingolstadt von der großen Pokalbühne verabschieden. Der abstiegsgefährdete Zweitligist bot beim amtierenden DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund über weite Strecken eine ausgezeichnete Leistung. Doch am Ende siegten die Hausherren mit 2:0 und zogen in die dritte Runde ein.
Rund 250 FCI-Anhänger begleiteten ihr Team zum amtierenden Pokalsieger in den Westen. Bereits am Nachmittag waren einige wenige Schanzer-Fans in der Dortmunder Innenstadt zu sehen, andere besuchten das Deutsche Fußball-Museum am Hauptbahnhof. Ingolstadts neuer Trainer André Schubert hatte vor der Partie seine Hausaufgaben gemacht und outete sich als BVB-Intimus: „Ich kenne die Dortmunder ganz gut. Sie haben in den vergangenen Jahren immer wieder für absolute Highlights gesorgt. Es ist eine sehr junge Mannschaft mit einem wahnsinnigen Potenzial. Der Verein macht eine super Arbeit, hat sich in der Bundesliga ganz oben etabliert.“
FC Ingolstadt spielt mit Fünferkette
Doch ohne Widerstand mochte sich der FCI nicht verabschieden. Allerdings musste der Coach des Zweitligisten auf eine ganze Reihe von wichtigen Akteuren verzichten. Auf der anderen Seite hielt auch Marco Rose den Ball vor der Partie flach. Denn der Dortmunder Trainer wusste um die Besonderheiten des Pokals. Zumal auch der BVB nicht aus dem Vollen schöpfen konnte. Im Kasten stand der ehemalige Augsburger Marwin Hitz. Enttäuscht wurden die Ingolstädter Fußballfreunde, die auf den Einsatz von Superstürmer Erling Haaland gehofft hatten, der norwegische Superstürmer stand nicht zur Verfügung. Was zumindest die Chancen der Donaustädter etwas steigerte.
Ingolstadt begann in der Defensive mit einer Fünferkette, ohne sich allerdings zunächst zu sehr auf die Abwehr zu konzentrieren. Im Gegenteil. In der taktischen Grundordnung wollten sich die Gäste keineswegs verstecken. Coach Schubert hatte mit Fatih Kaya, Marc Stendera und Merlin Röhl drei Angreifer, die bei Ballbesitz in vorderster Front agierten, nominiert. Sie sollten mit Nadelstichen für Probleme in der BVB-Verteidigung sorgen. Doch da herrschte zunächst Fehlanzeige. Denn wie zu erwarten war, nahm der BVB das Geschehen sofort in die Hand, Angriff auf Angriff rollte in Richtung FCI-Kasten, doch trotz 80 Prozent Ballbesitz des BVB bis zur Pause, so richtig in Verlegenheit kamen die Gäste nicht. Es dauerte bis zur 27. Minute, ehe Marius Wolf erstmals Ingolstadts Schlussmann Fabijan Buntic prüfte. Wenig später traf Jude Bellingham nur das Aluminium. Die Oberbayern zogen sich sehr achtbar aus der Affäre, verbuchten durch einen Freistoß von Stendera allerdings auch nur eine halbwegs gefährliche Offensivaktion.
Thorgan Hazard trifft zweimal
Unverändertes Bild nach der Pause: Dortmunder Einbahnstraßenfußball, Steffen Tigges setzt einen Flugkopfball nur an die Latte (52.). Im Ingolstädter Strafraum brannte es nun lichterloh. Doch erst in der 72. Minute gelang dem Bundesligisten der Führungstreffer. Der gerade erst eingewechselte Thorgan Hazard verwertete die feine Vorarbeit von Julian Brandt zum 1:0. Der Widerstand der Gäste war gebrochen, der Belgier Hazard sorgte in der 81. Minute mit dem Treffer zum 2:0 – allerdings aus Abseitsposition – für den 2:0-Endstand.
„Wir haben Dortmund Ärger bereitet und es ganz ordentlich gemacht“, zeigte sich Schubert trotz des Ausscheidens zufrieden.
Borussia Dortmund Hitz – E. Can, Hummels (83. Akanji), Pongracic – Meunier (71. T. Hazard), Bellingham, Witsel, M. Wolf (87. Knauff) – Brandt (87. Passlack), S. Tigges (71. Reus), Reinier
FC Ingolstadt 04 Buntic – Heinloth, Röseler, Antonitsch, Keller, Gaus – Preißinger – Röhl, Stendera (81. Kutschke), Linsmayer (81. Neuberger) – Kaya (71. Bilbija)
Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck (Freiberg am Neckar) – Zuschauer 25.813 – Tore 1:0 T. Hazard (72.), 2:0 T. Hazard (81.).
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