FC Ingolstadt verliert in Hamburg und ist zehn Spiele in Folge ohne Sieg
Auch gegen den HSV bleibt der FC Ingolstadt ohne Punkte. Lange ist Schuberts Mannschaft vorne ungefährlich und allgemein zu passiv. Die „Rothosen“ haben deutlich mehr Ballbesitz und gehen mit einem 3:0 vom Platz.
Die Horrorserie des FC Ingolstadt 04 in der 2. Fußball-Bundesliga reißt nicht ab. Die Schanzer verloren gestern mit 0:3 gegen den Hamburger SV und sind damit seit zehn Spielen sieglos. Auch FCI-Trainer André Schubert baute seine Negativserie auf sieben Spiele ohne Sieg aus.
Schubert änderte seine Startelf auf lediglich einer Position. Für den kurzfristig ausgefallenen Kapitän Stefan Kutschke rückte der Verteidiger Nils Röseler in die Startelf. Damit versuchte der FCI mit insgesamt sieben defensiven Feldspielern den Aufstiegsfavoriten HSV in Schach zu halten. Im Volkspark begannen die „Rothosen“ als aktiveres Team. Nach einer Flanke schoss Bakery Jatta nach acht Minuten knapp über die Latte. Durch einen leicht abgefälschten Schuss von Faride Alidou gingen die Gastgeber in der 12. Minute in Führung. Zuvor ließ Alidou Nico Antonitsch stehen und Jonatan Kotzke versuchte den Ball noch abzublocken. Fünf Minuten später blieb die Pfeife des Schiedsrichters Timo Gerach stumm, nachdem Rico Preißinger den Ball mit der Hand spielte. Seine Ballberührung wurde aber nicht als Absicht gewertet.
Die Hamburger hatten deutlich mehr Ballbesitz
Den Schanzern gelang in der Offensive wenig Gefährliches. In der Defensive hielt der FCI die Hamburger zwar in Schach, aber den Spielern unterliefen immer wieder Fehlpässe. Die Hamburger waren bestimmender, hatten viel Ballbesitz, drehten aber erst nach einer halben Stunde richtig auf. Bakery Jatta hatte gleich dreimal das 2:0 auf dem Fuß. Einmal verzog er zu stark (31.), bei der zweiten Aktion klärte Nils Röseler mit einer Grätsche (33.) und einmal scheiterte er an Fabijan Buntic (35.). In der 39. Minute brach Jatta den Bann. Nach einer Ecke von Ex-Schanzer Sonny Kittel köpfte er zum 2:0 ein. Vor dem Pausenpfiff hatte Thomas Keller noch die Möglichkeit zum Anschlusstreffer, beim HSV hatte Sonny Kittel nach einer missglückten Klärungsaktion von Jonatan Kotzke das 3:0 auf dem Fuß.
Das Tabellenschlusslicht brachte sich im ersten Durchgang frühzeitig schon um den Lohn. Auch André Schubert ging mit der Leistung seiner Mannschaft hart ins Gericht: „Die Art und Weise, wie die Mannschaft in der ersten Halbzeit gespielt hat, hat mir nicht gefallen. Wir waren zu ängstlich, zu passiv und haben ein schlechtes Zweikampfverhalten gezeigt.“ In der Halbzeit versuchte Schubert mit Justin Butler (für Maximilian Beister) noch einen neuen offensiven Impuls zu setzen. Die Partie im Volksparkstadion plätscherte vor sich hin, weil der HSV nicht zwingend musste und der FCI nicht konnte. Nach einer Stunde legte Schubert mit einem Dreierwechsel noch einmal nach. Für Thomas Keller, Michael Heinloth und Marcel Gaus kamen Maximilian Neuberger, Dominic Franke und Denis Linsmayer ins Spiel – allesamt Defensivspieler. „Durch die Wechsel wollten wir den Fokus auf die Aggressivität im Spiel noch mal erhöhen,“ erklärte Schubert seine Wechsel.
Die Torgefährlichkeit der Schanzer lässt weiter zu wünschen übrig
Erst nach 68 Minuten nahm das Spiel wieder Fahrt auf. Kotzke und Antontisch klärten Torschüsse von Jonas Meffert und Miro Muheim. Im Gegenzug parierte Hamburgs Schlussmann Marko Johansson einen guten Abschluss von Christian Gebauer. Die Rothosen ließen dem FCI nun mehr Räume für Offensivaktionen. Marc Stendera und Justin Butler (72./80.) kamen zu Chancen auf den Anschlusstreffer. Der spät eingewechselte Fatih Kaya schoss in der 86. Minute an die Unterkante der Latte, ehe Manuel Wintzheimer mit dem 3:0 für die Entscheidung sorgte.
Die Offensive und Defensive bleibt weiter die größte Baustelle der Schanzer. Erst neunmal konnte der FCI in 15 Spielen treffen und kassierte dabei schon 34 Gegentore. In der Startelf stand kein Spieler, der bisher ein Saisontor erzielte. „An der Torgefährlichkeit werden wir weiterarbeiten. Wir müssen mutiger und aggressiver auftreten“, sagte Schubert nach dem Spiel. Verschlimmert hat sich die Situation im Tabellenkeller hingegen nicht. Hannover 96, Erzgebirge Aue und der SV Sandhausen verloren ihre Spiele am Wochenende. Somit bleibt der Rückstand auf den Relegationsplatz und ersten Nichtabstiegsplatz mit acht Punkten gleich.
Hamburger SV Johansson – Heyer, Vuskovic, Schonlau, Muheim – Reis (85. D. Kinsombi), Meffert, Kittel (85. Suhonen) – Jatta (73. R. Meißner), Glatzel (79. M. Kaufmann), Alidou (73. Wintzheimer).
FC Ingolstadt 04 Buntic – Röseler, Antonitsch, Kotzke – Heinloth (61. Neuberger), Keller (61. Linsmayer), Preißinger, Gaus (61. Franke) – Gebauer, Stendera (84. Kaya) – Beister (46. Butler).
Tore 1:0 Alidou (13.), 2:0 Jatta (39.), 3:0 Wintzheimer (89.). – Schiedsrichter
Timo Gerach (Landau in der Pfalz) – Zuschauer 19937.
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