„Fliegt“ Caniggia Elva auch gegen Rostock?
Ingolstadts Neuzugang feierte zuletzt seinen ersten Treffer gegen Uerdingen mit einem spektakulären Flick-Flack. Am Freitag gegen den FC Hansa könnte der nächste folgen
Es gibt zweifelsohne einen schlechteren Einstand als jenen, den Caniggia Elva am vergangenen Samstagnachmittag erlebte. In der Sommerpause vom (neuen) Liga-Konkurrenten Kickers Würzburg zum FC Ingolstadt gewechselt, stand der 23-Jährige, der während der Vorbereitung von einem Muskelfaserriss zurückgeworfen war, in der Auswärtspartie beim KFC Uerdingen zum ersten Mal in der Startformation. Eine lange Eingewöhnungszeit brauchte Elva freilich nicht. Ganz im Gegenteil. Bereits nach drei Minuten sah man den kanadischen Angreifer mit einem spektakulären Flick-Flack derart filigran durch den gegnerischen Strafraum fliegen, als wäre er der Topfavorit bei den Olympischen Sommerspielen 2020 im Bodenturnen.
Was war passiert? Nach einem Ballverlust von Uerdingens Boubacar Barry in der eigenen Hälfte kam Elva an den Ball, marschierte in Richtung KFC-Strafraum und zog aus rund 18 Metern ab – 1:0 für den FC Ingolstadt! Was für ein Auftakt für die Schanzer – und was für einer für Caniggia Elva! „Nach einer guten Pressing-Aktion und dem anschließenden Ballgewinn habe ich mich umgesehen, aber keinen Mitspieler entdeckt. Da habe ich mir gedacht: Schieß’ doch einfach mal auf’s Tor“, berichtet der FCI-Neuzugang – sehr zum Leidwesen von Uerdingens Schlussmann Lukas Königshofer, der gegen Elvas platziertes Geschoss chancenlos war.
„Für mich persönlich war es natürlich ein perfekter Einstand: Erstmals in der Startelf und dann gleich ein Treffer“, so Elva, der – ganz Profi – seinen persönlichen Erfolg hinter den der Mannschaft stellte: „Wichtig war, dass ich damit meinem Team helfen konnte, diese Partie zu gewinnen und die Tabellenführung zu verteidigen.“ Dementsprechend sei es für den Sohn des ehemaligen lucianischen Nationalspielers Titus Elva letztlich auch „zweitrangig“, auf welcher offensiven Position ihm Cheftrainer Jeff Saibene das Vertrauen schenke. „Persönlich sehe ich meine Stärken etwas mehr zentral in der Spitze. Aber ich habe auch überhaupt kein Problem damit, auf der Außenbahn zu agieren und meine Mannschaft dort zu unterstützen“, meint Elva, der sich selbst als „variable Offensivkraft, die sich überall wohlfühlt“, beschreibt.
Dass auf ihn und seine Teamkollegen am heutigen Freitagabend (19 Uhr) im Audi-Sportpark mit dem FC Hansa Rostock trotz der Tatsache, dass die Truppe von Coach Jens Härtel mit lediglich einem Sieg aus den ersten fünf Saisonpartien suboptimal gestartet ist, eine schwere Aufgabe zukommt, dessen ist sich Elva freilich bewusst. „Ich habe bereits in der vergangenen Saison zweimal mit Würzburg gegen den FC Hansa gespielt und weiß daher, dass das eine richtig gute und vor allem erfahrene Mannschaft ist, in der etliche Akteure mit reichlich Drittliga-Erfahrung stehen“, berichtet der FCI-Neuling. Unterstützung in dieser Ansicht erhält er von seinem Trainer Jeff Saibene: „Angeschlagene Gegner sind oftmals gefährlich. Darauf werden wir vorbereitet sein.“ Große Umstellungen innerhalb der Anfangsformation sind indes nicht zu erwarten. Lediglich die Frage, ob Innenverteidiger Christian Keller nach seiner abgelaufenen Rotsperre an die Seite von Abwehrchef Björn Paulsen zurückkehrt oder Jonathan Kotzke weiter auflaufen wird (Saibene: „Eine harte Entscheidung.“), scheint offen. Zudem droht der Ausfall von Maximilian Wolfram (Knöchel).
Mögliche Aufstellungen:
FC Ingolstadt: Buntic – Kurzweg, Paulsen, Kotzke, Gaus – Krauße, Thalhammer – Diawusie, Sussek – Elva, Kutschke.
Hansa Rostock: Kolke – Riedel, Sonnenberg, Rieble – Butzen, Ahlschwede – Bülow – Vollmann, Pepic – Verhoek, Opoku.
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