
Gärtner lässt seinem Frust freien Lauf


Geschäftsführer des FC Ingolstadt ist noch immer sauer über die Schiedsrichterleistung in Köln. Zudem appelliert er an die Einstellung der Profis.
Auch einige Tage nach der 1:2-Niederlage in Köln beschäftigt die Verantwortlichen des FC Ingolstadt das Thema Schiedsrichter. Drei Fehlentscheidungen von Tobias Welz hatten die Pleite des Bundesligaschlusslichts begünstigt.
FCI-Geschäftsführer Harald Gärtner lenkte gestern die Diskussion daher schnell in diese Richtung und brachte seine Verärgerung deutlich zum Ausdruck. „Das soll keine Ausrede sein, auch kein Jammern“, sagte Gärtner, „aber die Schiedsrichterleistungen sind ein Mosaikstein für unsere derzeitige Lage. Wir wollen eine Sensibilisierung dieses Themas und nicht am Ende der Saison über falsche Schiedsrichterleistungen sprechen.“ Eine bewusste Benachteiligung seines Vereins sehe zwar er nicht, aber: „Es darf keinen Unterschied geben, ob man 20 oder zwei Jahre in der Bundesliga spielt. Manchmal überkommt mich dieses Gefühl. Wir wollen uns Gehör verschaffen, sind einer der 18 Klubs in dieser Liga und wollen auch so angenommen werden. Insgesamt haben wir aber großes Vertrauen in die Unparteiischen.“
Freilich wollte Gärtner die sportlich schwierige Situation nicht allein an Fehlentscheidungen festmachen. Erstaunlich oft wiederholte er in der knapp 45 Minuten dauernden Gesprächsrunde, dass „jeder im Verein in den Spiegel gucken und sich fragen muss, ob er vom ersten bis zum letzten Tag der Woche und im Spiel alles gegeben hat.“ Jeder im Kader, von der Nummer eins bis zur 25, müsse sich die Frage stellen, „tue ich alles für den Erfolg, bin ich am Limit.“ Gerade die Reservisten, darunter einige Neuzugänge, drängen sich wenig bis gar nicht auf. Jüngstes Beispiel: Beim Spiel der zweiten Mannschaft in der Regionalliga in Unterhaching liefen mit Fabijan Buntic, Hauke Wahl, Maurice Multhaup und Robert Leipertz einige Profis auf. Dennoch setzte es eine 1:5-Klatsche. „Wenn ich so ein Ergebnis lese“, so Gärtner, „frage ich mich auch, wie das zustande gekommen ist.“
Dennoch glaubt er weiterhin an Trainer Markus Kauczinski und den Kader. „Die Qualität in der Mannschaft ist ausreichend, um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen.“ Natürlich müsse man die Situation von Spiel zu Spiel neu bewerten – am Samstag ist Borussia Dortmund zu Gast –, „solange wir aber das Gefühl haben, die verantwortlichen Personen tun auf ihren Positionen alles, werden wir ihnen Zeit geben und die Ruhe bewahren.“
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